Grenzenlose Begegnungen im Rasthaus am Radlpaß

In der "Greißlerei" findet man die große Produktpalette der Familie Jöbstl.
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Im einstigen Zollgebäude gehen nun wieder die Rollos hoch

Am Radlpaß herrscht reges Leben. Und das nicht nur wegen des Duty-free-Shops. Die Edelbrenner Waltraud und Johann Jöbstl aus Wernersdorf haben das ehemalige österreichische Zollhaus an der Grenze zu Slowenien von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) käuflich erworben, um es als „Haus der Begegnung“ der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am 16. und 17. Mai 2014 wird mit einem grenzenlosen Fest eröffnet!

(jf). Am 21. Dezember 2007, null Uhr, wurde das Zollhaus geschlossen, gingen die slowenischen und österreichischen Polizeibeamten, die am Radlpaß Dienst verrichtet hatten, Hände schüttelnd auseinander, wurden die Grenzbalken von der horizontalen in die vertikale Position gebracht. Es kehrte Ruhe ein...
Ein Haus der Begegnung war das einstige Amtsgebäude im Grunde genommen ja schon immer. Doch wurden hier früher Zollformalitäten und Personenkontrollen abgewickelt, kann man sich nunmehr mit Schmankerln aus der steirisch-slowenischen Grenzregion stärken. In seiner neuen Funktion als Raststation steht das alte Zollhaus offen für alle die auf der Durchreise sind. Völlig egal ob auf zwei oder vier Rädern, ob auf Schusters Rappen, hoch zu Ross oder auf dem Drahtesel. Denn die zahlreichen Wanderwege und das Erfolgsprojekt „Grenzenloses Mountainbiken“ machen Lust darauf, die Gegend zu erkunden. Herzlich willkommen sind natürlich auch alle Menschen, die in dieser herrlichen Landschaft leben.

Eine Raststation zur „schrankenlosen“ Einkehr an der Grenze

Liebe- und geschmackvoll adaptiert, bietet der Raum den Gästen auch Gelegenheit, die große Produktpalette der ganzen Familie Jöbstl – Edelbrände, Weine, Schilchersekt, angesetzte Früchte, Natursäfte und vieles mehr – an einem Ort erwerben zu können. Geplant ist auch, das Sortiment der „Greißlerei“ mit Spezialitäten dies- und jenseits des Radlpasses zu erweitern. Und in der ausgedienten Abfertigungskabine soll das kleinste Zollmuseum der Welt entstehen. „Es soll Geschichten erzählen, die heute kaum noch jemand kennt“, so Waltraud Jöbstl. Eine persönliche aus ihrem Familienkreis war mit ein Beweggrund, um das „Haus der Begegnung“ zu eröffnen: „Mutter Hedwig wurde im November 1918 geboren. In diesem Jahr endete der 1. Weltkrieg, die Grenze zwischen dem Bundesland Steiermark und der ehemaligen Untersteiermark wurde gezogen. Unsere Großmutter war eine hiesige Bauerntochter aus der Wiel und unser Großvater ‚a gfongana Ruß, a großmächtana Monn’. Als ‚Russenkind’ hat unsere Mutter lange Zeit Ausgrenzung in ihrer eigenen Heimat erfahren. Ich habe daher schon früh das Verbindende gesucht“, schildert Waltraud Jöbstl. Die Ribisel-Brocker aus dem ehemaligen Jugoslawien haben bei uns im Haus genächtigt und waren in unserer Familie aufgenommen.“

Fest im Zeichen der Begegnung

Mit einem verbindenden Fest wird das Zollhaus am Radlpaß am 16. Mai als Raststation wiedereröffnet. Gefeiert wird ab 16 Uhr mit Harry Prünster, steirisch-slowenischen Gaumenfreuden sowie Freunden und Gästen aus nah und fern. Pfarrer Dr. Siegfried Gödl aus Eibiswald wird das „Haus der Begegnung“ segnen. Zur Erinnerung wird auf der Wiese gegenüber ein Kastanienbaum gepflanzt. Der Chor der VS Eibiswald und eine Kindertanzgruppe der VS Radlje ob Dravi werden die Feierstunde mitgestalten. Im Anschluss daran spielt das Trio HoRuck auf. Interpretiert werden alte Volksweisen und moderne Musik. Aber alles ohne Verstärker...
Am 17. Mai geht’s ab 14 Uhr mit einem Bauern- und Künstlermarkt weiter. Der Singkreis Feisternitz, ein Chor aus Slowenien und die GU-Berger werden das gemütliche Beisammensein umrahmen. Wer Soul & Pop liebt, sollte ab 16 Uhr den Auftritt des Duos Jasmin.Louis nicht versäumen. Zu hören gibt es Werke von bekannten Musikgrößen und auch einiges aus der eigen Feder. Das Fest am Radlpaß findet bei jeder Witterung statt!

Fotos: Josef Fürbass

Wo: Ehemaliges Zollhaus, 2360 u0160ent Janu017e pri Radljah auf Karte anzeigen
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