Kräuterkunde auf historischem Boden

Am historischen Turmbauerkogel: Renate Lamprecht (mit Korb) und  Turmbauer Sepp Reißer ( 7.v.re.) | Foto: KK
  • Am historischen Turmbauerkogel: Renate Lamprecht (mit Korb) und Turmbauer Sepp Reißer ( 7.v.re.)
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EIBISWALD.Kürzlich hat sich eine Runde von "Deutschlandsberg aktiv" nach Eibiswald aufgemacht, um den Turmbauerkogel zu besuchen. Wenn man das Glück hat, begegnet man dort dem Turmbauer Sepp Reißer und der "Kräuterfee" Renate Lamprecht und einem interessanten Tag steht nichts mehr im Wege.

Heilkräuter im Mittelpunkt

Nach der Einführung chemischer Medikamente gerieten die Heilkräuter zunehmend in Vergessenheit, nicht so bei Renate Lamprecht: „Seit frühester Jugend interessiere ich mich für die Heilkräfte der Natur, für mich ist das die Apotheke Gottes, denn gegen viele Beschwerden gibt es heilsame Kräuter oft direkt vor der Haustüre“. Die Naturwiesen beim Turmbauer sind ein Kräuterparadies. Spitzwegerich gegen Insektenstiche, Braunelle gegen Fieberblasen, Schafgarbe, Brennnessel, Labkraut, Löwenzahn, Arnika, Girsch, Klee, Beinwell für Verletzungen und vieles mehr wird hier von Renate zur rechten Zeit geerntet und zu Salben oder Tinkturen verarbeitet. „Das Interesse war groß und die Zeit zu kurz um jedes Kräutlein und seine Wirkung zu besprechen, es wird wohl eine Fortsetzung geben müssen,“ so DL- Aktiv Obfrau Ruth Siegel .

Die mittelalterliche Wehranlage

Großes Interesse galt auch den Resten der mittelalterlichen Wehranlage, die sich am Turmbauerkogel befunden hat. Die Errichtung muss mindestens um 1200 erfolgt sein. Ein Ritter Namens Iwein wird als Verwalter der Besitzungen genannt, die aus einem Holz-oder Steinturm mit schützenden Gräben und Erdwällen bestanden. Durch viele Jahrzehnte hindurch dürfte hier der Verwaltungsmittelpunkt der Umgebung gewesen sein. Die letzten Grabungen 1968 brachten einige Details an den Tag. Man stieß auf Mauerreste und eine Grube mit Tonscherben, wobei ein Gefäß fast zur Gänze zusammengesetzt werden konnte. Die Forschungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.
Natürlich rankt sich auch so manche Sage um den historischen Turmbauerkogel.: “Schatzsucher werden aufhorchen, dass sogar das Grab des legendären Hunnenkönigs Attila sich hier befinden könnte,“ weiß Sepp Reißer zu berichten. „ Sagt man doch, dass er zwischen Mur und Drau samt seinen Schätzen in einem goldenen, silbernen und bronzenen Sarg bestattet worden sei.“
Der Turmbauer als Sagenerzähler, man könnte ihm lange zuhören, aber die Zeit drängt und es wartet der schattige, romantische Gastgarten des Klöpferkellers. Bei kulinarischen Genüssen ist man sich einig, es war ein lehrreicher Tag. „Fragen zur Kräuterkunde werden gerne unter der Nummer 0664/123 23 03 beantwortet“, so Siegel abschließend.

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