Mit dem Spiel an der Harfe zu mehr Lebensfreude

Das Harfenspiel ist für die Patientin mit der künstlichen Fingerkuppe zu einem Wohlfühl-Erlebnis geworden, das deutlich zu mehr Lebensfreude führt. | Foto: Smale
  • Das Harfenspiel ist für die Patientin mit der künstlichen Fingerkuppe zu einem Wohlfühl-Erlebnis geworden, das deutlich zu mehr Lebensfreude führt.
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Viele kennen sie als geduldige Lehrerin der Harfenklasse in der Erzherzog Johann Musikschule Wies; Doch das ist nur eine Seite von Mona Smale: Seit einigen Jahren arbeitet sie an der Schnittstelle zwischen Musik und Medizin und beschäftigt sich intensiv mit dem „Modifizierten Instrumentalunterricht“. Gerade Menschen, die z.B. in Folge eines Schlaganfalles Schäden der Finger- Hand- und Armfunktion im neurologischen Bereich erlitten haben, können durch das Spiel an der Harfe mit ihren fühlbaren Schwingungen wieder neu empfinden.
"Die Devise heißt: Neu erlernen anstatt wiedererlernen. Kaum etwas ist frustrierender, als Vorgänge, die man immer gekonnt hat, wieder erlernen zu müssen, wie z.B. das Zuschnüren der Schuhbänder", weiß Smale und ergänzt": "Jeder neue, unbekannte Fortschritt ist Motivation".

Gelungenes Pilotprojekt

Bei einem Pilotprojekt (2011-2012 in Graz) in Kooperation mit dem FH Joanneum und dem LSF hat eine Patientin speziellen Harfenunterricht erhalten. Das Projekt dauerte inklusive physiologischer und psychologischer Tests mehrere Monate. So lernte eine dieser Schülerinnen strotz einer hochgradigen Spastizität nicht nur eine verbesserte Feinmotorik, sondern sie konnte die Schwingungen im Laufe de Projektes auch auf der kranken Seite immer deutlicher empfinden.
Schließlich war mit Hilfe einer künstlichen Fingerkuppe sogar das Spiel einfacher Stücke möglich. Die kranke Hand lernte dabei von der gesunden Hand und die Koordination wurde aktiviert. "Das Noten Lesen und Auswendig Spielen ist außerdem ein gutes Lese- und Gedächtnistraining", so Mona Smale. "Doch das Schönste ist, die wieder erlangte Lebensfreude beim Spiel an der Harfe zu sehen."

Folge-Projekt in Arbeit

Jetzt ist ein Folge-Projekt geplant, wofür sich interessierte Betroffene oder Angehörige noch melden können. Mona Smale: "Außerdem möchte ich mich an Privatpersonen und Firmen mit der Bitte um Spenden für dieses Projekt wenden. Schon allein die Transportkosten und Leihgebühren der Hakenharfen sind sehr kostenintensiv, da die Patienten auch für das Üben zu Hause jeweils ein Instrument zu Verfügung gestellt bekommen. Diese Investition wird durch ein Plus an Lebensqualität vielfach belohnt."

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