Bezirskjägertag
Volles Haus und ein neuer Bezirksjägermeister

Die Jagdhornbläsergruppe Bad Schwanberg mit Hornführer Heinz Koch beim Bezirksjägertag im Festsaal Eibiswald. | Foto: Renate Weiß
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  • Die Jagdhornbläsergruppe Bad Schwanberg mit Hornführer Heinz Koch beim Bezirksjägertag im Festsaal Eibiswald.
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Der Festsaal in Eibiswald war Schauplatz für die Bezirkstrophäenschau und den Bezirskjägertag mit dem neuen Bezirksjägermeister Johann Silberschneider aus St. Stefan ob Stainz und seinem Stellvertreter Michael Primus aus Eibiswald.

EIBISWALD/DEUTCHLANDSBERG. Unter dem Motto "Natur verpflichtet" fand im Festsaal der Marktgemeinde Eibiswald der Bezirksjägertag für den Bezirk Deutschlandsberg statt.
Bezirksjägermeister Johann Silberschneider konnte mit seinem Stellvertreter Michael Primus viele Ehrengäste begrüßen, darunter den Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau  und Bezirkshauptfrau  Doris Bund. Herzlich bedankt wurden außerdem der emeritierte Bezirskjägermeister Hannes Krinner, der gemeinsam mit seinem ebenso langjährigen Stellvertreter Hubert Niedereder  nach 18 Jahren kürzlich aus jenem Amt geschieden ist.

Ehre wem Ehre gebührt 

Feierlich umrahmt von den Jagdhornbläsern aus Bad Schwanberg mit Hornführer Heinz Koch gab es neben Fachvorträgen auch Ehrungen in Form von Verdienstabzeichen.
Das Verdienstabzeichen in Bronze erhielten August Fröhlich, Johann Müller, Jürgen Petritsch, Walter Strametz sen. und Karl Wabnegg. Das Verdienstabzeichen in Silber wurde an Ferdinand Gollob aus Soboth überreicht.

Bereits am Nachmittag fand die vom Bezirkshundereferent Günter Pracher vorbereitete Jagdhundeschau statt. Über 50 Jagdhunde und mehr als 20 Jagdhunderassen haben nicht nur Jungjäger sondern auch die restlichen Zuseher begeistert.

Die Augen und Ohren der Natur

Wildtier- und Lebensraummanagement in der vom Menschen geprägten Kulturlandschaft ist der klare gesetzliche Auftrag der Steirischen Jägerinnen und Jäger. Auch beim notwendigen Waldumbau aufgrund des Klimawandels ist die Jagd ein unverzichtbarer Leistungsträger für die Forstwirtschaft. "Das ist eine große Herausforderung für die 1.800 Jägerinnen und Jäger in unserem Bezirk, die diese Leistungen in ihrer Freizeit erbringen", betont Bezirksjägermeister Johann Silberschneider.

Bei den derzeit landesweit stattfindenden Pflichttrophäenschauen erfolgt die fachliche Evaluierung, wie gut der gesetzliche Auftrag in Form von Abschussplänen erfüllt worden ist. Auf Basis der diesjährigen Ergebnisse wird mit einem genauen Blick auf die Sozialstrukturen der Wildarten und die Veränderungen des Lebensraumes der Auftrag für das neue Jagdjahr, das am 1. April beginnt, erteilt.

Gut gefüllt war der Festsaal in Eibiswald beim Bezirksjägertag. | Foto:  Renate Weiß
  • Gut gefüllt war der Festsaal in Eibiswald beim Bezirksjägertag.
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Jedes der rund 161 Reviere in der Steiermark wird mit einem behördlichen Bescheid beauftragt, welche und wie viele Tiere einer Art fachgerecht zu bejagen und zu erlegen sind.
Die behördlich abgenommene Jagdprüfung befähigt Jägerinnen und Jäger in der Praxis, vor dem Erlegen richtig „anzusprechen“. Auch auf Distanzen von 100 bis 200 Metern und darüber hinaus müssen sie nicht nur zwischen männlich und weiblich unterscheiden können, sondern
auch das Alter des Wildtieres möglichst genau ansprechen können.

Diese Kompetenzen sind selbstverständliche Voraussetzungen für die Erfüllung des Pflichtabschusses, der genaue Vorgaben über die zu erlegenden Wildtiere hinsichtlich Anzahl, Alter und Geschlecht enthält.
Über die verpflichtende Vorlage der Trophäen bzw. der Unterkiefer bei weiblichen Tieren erfolgt die Überprüfung, ob das Alter der erlegten Tiere den Vorgaben entspricht. Gleichzeitig liefert die Trophäenentwicklung auch wichtige Anhaltspunkte darüber, ob Wilddichte und Qualität des Lebensraumes noch passen.

Trophäen als Indikatoren für den Zustand des Wildes

Ein gut entwickeltes Geweih beim Rehbock oder beim Rothirsch sind ein wichtiger Indikator. Nur Wildtiere, die sich trotz des allgegenwärtigen Menschen auch „wohl fühlen“, können es sich leisten, jedes Jahr in ein gut entwickeltes Geweih zu investieren. Stress durch zu hohe Wilddichten, ständige Beunruhigung oder nicht geeignete oder fehlende Flächen zur Futteraufnahme lassen sich an der Trophäenentwicklung, aber auch am Gewicht der erlegten Wildtiere ablesen und genau auswerten.

Der neue Bezirksjägermeister Johann Silberschneider ist überzeugt: "Alle diese Anhaltspunkte sind wichtig, um das Wildtiermanagement in der Kulturlandschaft möglichst gut bewerkstelligen zu können und über Veränderungen in den Abschussaufträgen auch entsprechend zu reagieren."

„Das Interesse an Wildtieren ist generell gestiegen – sie sind Teil unserer Kulturlandschaft. Der Spagat zwischen möglichst intakten Sozialgefügen bei unseren Wildtieren, den Interessen der Land- und Forstwirtschaft und der notwendigen Reduktion im Sinne eines ganzheitlichen Wildtiermanagements ist eine Herkulesaufgabe, die unsere Jägerinnen und Jägern jedes Jahr fordert und verantwortungsvoll und mit viel fachlichen Know-How erbracht wird. Gerne stehen wir natürlich als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es um Fragen rund um Wildtier und Lebensraum geht.“
Johann Silberschneider, Bezirksjägermeister 

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