Pumpspeicher auf der Koralm
Verhandlungen zur UVP für das geplante Pumpspeicherkraftwerk abgeschlossen

Mäßig besucht waren die drei UVP-Verhandlungstage zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm in der Schwanberger Mehrzweckhalle. | Foto: Susanne Veronik
2Bilder
  • Mäßig besucht waren die drei UVP-Verhandlungstage zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm in der Schwanberger Mehrzweckhalle.
  • Foto: Susanne Veronik
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Der Verhandlungsmarathon zur Umweltverträglichkeitsprüfung für das geplante Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm ist gestern in Schwanberg abgeschlossen worden. Der weitere Verlauf könnte sich noch dahinziehen.

SCHWANBERG. Auf vier Tage waren die Verhandlungen zur Umweltverträglichkeitprüfung (UVP) in der Schwanberger Mehrzweckhalle zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm anberaumt, gestern Nachmittag konnten diese nach bereits drei Tagen abgeschlossen werden. Mäßig gefüllt war der Saal, dennoch war die Stimmung laut dem Verhandlungsleiter Bernhard Strachwitz von der Abteilung 13 Umwelt und Raumordnung in der Landesverwaltung Steiermark sehr effizient. "Ich habe selten eine Verhandlung erlebt, die so konstruktiv verlaufen ist."
Rund 40 Anträge und Einwendungen wurden von den Gegnern des Kraftwerkbaues eingebracht.
"Wir haben die Einwendungen, die Sie in den letzten Monaten der Behörde übermittelt haben, gesammelt. Sie werden gemeinsam mit den Ergebnissen dieser mündlichen Verhandlung, wo ebenfalls zahlreiche Neuerungen und Einwendungen erfolgt sind, zusammengeführt werden. Daraus wird ein Papier erarbeitet, das den Projektwerbern vorgelegt werden wird, worin die Ergänzungen für dieses Projekt angeführt ist. Die Unterlagen werden also angepasst und ergänzt, damit es wieder eine aktuelle Fassung gibt", so Strachwitz, der sich auf keinen zeitlichen Fahrplan festlegt.
Die aktualisierten Unterlagen werden dann den Sachverständigen vorgelegt.
"Dabei wird es auch zur Aktualisierung des einen oder anderen Gutachtens bzw. Befundes kommen. Schließlich wird alles zu einem Gesamtgutachten zusammengeführt werden, zu dem weitere Stellungnahmen von den am Verfahren Beteiligten innerhalb einer bestimmten Frist abgegeben werden können", schließt Strachwitz die Verhandlung ab.

Ein Interview mit Bernhard Strachwitz zu diesen Verhandlungstagen in Schwanberg lesen Sie in der nächsten Ausgabe der WOCHE Deutschlandsberg.

Das sagt die Bürgerinitiative

Andreas Mathauer, Sprecher der Bürgerinitiative "Nein zum Industriepark Koralm", zeigt sich in seinen Erwartungen bestätigt: "Es hat sich gezeigt, dass es sich um ein technisch sehr schlecht und mangelhaft vorbereitetes Projekt ist. Genau das hat man in der Präsentation der Fachgutachten gesehen.
Einzelne jener Gutachten sind regelrecht zerlegt und beinahe schon widerlegt worden. Ich nenne hier ganz konkret jenes über das öffentliche Interesse als Schlüsselgutachten. Schließlich können diese Eingriffe auf der Glitz-Alm nur dann gerechtfertigt werden, wenn das öffentliche Interesse auch bestätigt ist. Das ist aber nicht der Fall. Genau das habe ich erwartet - dass es dann aber so massiv eingetreten ist, hat mich dann doch überrascht", so Mathauer, der auf jene 1400 Unterschriften pocht, die die Bürgerinitiative "Nein zum Industriepark Koralm" im Vorjahr gesammelt hat.
Die nächsten Schritte der Bürgerinitiative? "Es wird weitere Informationsveranstaltungen geben. Die Bürgerinnen und Bürger sollen wissen, was Sache ist."

Zum Hintergrund

Anfang 2013 wurden die Pläne  für das Mega-Kraftwerk auf der Glitz-Alm von den Projektwerbern Alfred Liechtenstein und Peter Masser bekannt gegeben, die auch hinter dem geplanten Kraftwerksprojekt an der Schwarzen Sulm stehen. Kostenpunkt: rund 1 Milliarde Euro. Da sich der Bau inmitten des Natura-2000-Schutzgebietes befinden würde, laufen seither Kraftwerksgegner Sturm: Ein Absaugen des Seebaches als ökologisch wertvoller Zubringer für die Schwarze Sulm wird ebenso befürchtet, wie eine Gefährdung von bis zu 70 Tieraten.
Erst im Mai des Vojahres ist die Erfordernis einer Umweltverträglichkeitsprüfung für dieses Pumpspeicherkraftwerk, das mit einer Turbinenleistung von 970 Megawatt das stärkste seiner Art in ganz Österreich sowie das zweitstärkste in Europa werden könnte, durch den Verwaltungsgerichtshof bestätigt worden.

Mäßig besucht waren die drei UVP-Verhandlungstage zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm in der Schwanberger Mehrzweckhalle. | Foto: Susanne Veronik
Den Vorsitz hatte Bernhard Strachwitz (2.v.r.) | Foto: Susanne Veronik
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.