Heiße Diskussion um Wehrpflicht in Deutschlandsberg

Foto: SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter  argumentierte in Deutschlandsberg  für ein effizientes Profi-Heer Foto: SPÖ
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„60 Prozent der Wehrpflichtigen absolvieren ihren Dienst als Systemerhalter, sprich als Kellner, Koch, Chauffeur oder Kanzleischreiber. Das kann nicht der Sinn des Bundesheeres sein“, meinte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter anlässlich einer intensiven Diskussion mit dem SPÖ-Bezirksvorstand Deutschlandsberg. „Diese wertvolle Arbeitskraft unserer jungen Männer ist in der Privatwirtschaft wesentlich besser einsetzbar.“


Der Weg zur Volksbefragung war zwar nicht der Beste, aber im Grunde ist dieses demokratische Mitbestimmungsrecht der Bevölkerung etwas Gutes und Wichtiges. Auslandseinsätze, Terrorismusbekämpfung, Katastrophenschutz sind nichts für Präsenzdiener, sondern Arbeit für perfekt ausgebildetes Personal. 95 Prozent der Katastrophenhilfe erfolgt über die Feuerwehr, dessen ehrenamtliche Leistung noch viel besser unterstützt gehört. Man muss sich die Grundsatzfrage stellen, welche Aufgaben das Bundesheer in der heutigen Zeit zu absolvieren hat. Grenzverteidigung im Herzen von Europa wird nicht die Kernaufgabe sein. Hilfe im Katastropheneinsatz kann nur von Fachmännern und -frauen durchgeführt werden und hierbei steht die Freiwillige Feuerwehr doch eindeutig im Vordergrund. Und in der Bekämpfung von Terrorismus bedarf es an Spezialisten.

„21 von 27 EU-Staaten haben bereits auf ein Profi-Heer umgestellt.


Das muss uns allen doch zu denken geben“ meinte Bezirksvorsitzender KO Walter Kröpfl. Fällt die Wehrpflicht – fällt auch der Zivildienst. Die SPÖ bietet dazu als Alternative ein freiwilliges Sozialjahr, welches von Männern und Frauen ab dem 18. Lebensjahr absolviert werden kann. Damit könnten auch Frauen oder Arbeitssuchende diese Leistung in Anspruch nehmen und zumindest für ein Jahr einen sinnvollen Sozialdienst ablegen und dafür rund 1300,-- Euro verdienen. Außerdem dauert das Soziale Jahr um drei Monate länger als der derzeitige Zivildienst. „Damit würden alle sozialen Einrichtungen eine enorme Qualitäts-Steigerung erfahren und der Bedarf an personellen Unterstützungen im Rettungs- und Krankenbeförderungswesen würde vollständig abgedeckt werden“, so SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter.

Text: Josef Strohmeier

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