Kindergemeinderat in Wies angelobt

Alle Achtung: Das ist der frisch angelobte Kindergemeinderat mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Gemeinderat von Wies und der Landentwicklung Steiermark. | Foto: Veronik
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Gestern sind im Sitzungssaal des Rathauses in Wies elf Mädchen und Burschen zum Kindergemeinderat in Wies mit Bürgermeisterin und Bürgermeister und deren Vertretungen feierlich angelobt worden.

WIES. Angelobungen von Gemeinderäten sind in einem Rathaus an sich nichts Besonderes, doch die gestrige hat sich vor allem durch ihre Jugendlichkeit ausgezeichnet. "Seit Herbst des Vorjahres arbeiten wir an einem Kindergemeinderat für die Marktgemeinde Wies. Heute nach vielen Projekttagen und der Bürgermeisterwahl ist es endlich soweit: Ihr werdet angelobt", begrüßte Bgm. Josef Waltl die Burschen und Mädchen. Insgesamt sind 13 Kinder zwischen 9 und 13 Jahren, nämlich aus der 2. und 3. Volksschulklasse bzw. aus der 1. und 2. Klasse der NMS Wies im Kindergemeinderat von Wies aktiv.
Von Seiten der Marktgemeinde sind die Beschlüsse im Gemeinderat zur Bestellung des Kindergemeinderates rasch gefallen. Zur Begleitung hat man schließlich das Team der Landentwicklung Steiermark beauftragt.

Zehnter Kindergemeinderat im Land

Mit dem Kindergemeinderat Wies wurde nun der zehnte Kindergemeinderat in dieser Form in der Steiermark umgesetzt. Entwickelt und initiiert wurde er von Gudrun Müller-Gruber von der Landentwicklung Steiermark und unter ihrer Leitung mit Unterstützung ihrer Kollegin Ulrike Elsneg (Regionsbetreuung Südweststeiermark) in Wies umgesetzt.
Von Seiten der Marktgemeinde Wies hat Manuela Merschnik den Kindergemeinderat mitbetreut und wurde auch für die Weiterbetreuung gecoacht.

Offizielles Gremium

Der Kinderrat ist somit das offizielle Vertretungsgremium aller Kinder zwischen 8 und 13 Jahren. Nach der Einverständniserklärung der Eltern sind die Mädchen und Burschen ab Oktober des Vorjahres in diverse Workhops gestartet, um Gemeinsamkeiten herauszufiltern, Ideen für mögliche Projekte zu erarbeiten und schließlich die Wahl der Bürgermeisterinnen und der Bürgermeister auf die Beine zu stellen.
"Allein die Wahlwerbung war eine völlig neue Erfahrung. Die Wahl selbst war natürlich geheim und mit Urnengang, wie man es eben von den Erwachsenen her kennt. Dabei waren alle so konzentriert, dass man eine Stecknadel im Fallen gehört hätte ", erzählt Gudrun Müller-Gruber.

Wahlentscheid mit "Schere, Stein, Papier"

Zur Wahl der Kinderbürgermeisterin haben sich drei Mädchen gestellt. Nach einer spannenden Stichwahl nach Stimmengleichheit viel das Los auf Laura-Marie Kumpitsch als Kinderbürgermeisterin und Emily Sekol als Stellvertreterin.
Aus den sechs Wahlkandidaten für den Kinderbürgermeister konnte Tim Leudolph die Wahl klar für sich entscheiden. Aber auch hier gab es eine Stichwahl – nämlich bei den Kinderbürgermeister-Stellvertretern. Diese wurde durch eine Partie „Schere, Stein, Papier“ entschieden und viel auf Manuel Reiterer.

Aufteilung der Ressorts

Um die für den Kindergemeinderat wichtigen Themen auch bestmöglich zu representieren, wurden Themensprecher festgelegt, die ihre Ressorts kindgerecht erarbeiten werden:

Gemeinschaft und Miteinander:
Manuel Zirngast und Chiara Wille
Verkehr und Sicherheit: Janine Steiner und Lara Scherhak
Natur und Umwelt: Steven Weiss
Freizeit und kindgerecht feiern: Raphael Hermann und Maid Dargadan
Wirtschaft und Kreisläufe: Nina Pölzl und Florian Lambauer

Gelebte Bürgerbeteiligung

"Bei uns soll Bürgerbeteiligung keine Phrase sein sondern soll ehrlich gelebt werden. Wir sind deshalb sehr dankbar dafür, dass ihr dazu bereit seid, uns die Sicht der Kinder näher zu bringen. Dabei werdet ihr schon früh Demokratie und Gemeinschaft hautnah erleben", betont Bgm. Josef Waltl und führt zum Thema Bürgerbeteiligung einige Beispiele in der Marktgemeinde Wies an, von der Gemeindezeitung "WIESuell", über das "Betreute Wohnen" im Ranegger Haus sowie den Kinder- und Jugendsommer und die Ferialjob-Börse bis hin zum schon mit Kindern und Jugendlichen gestalteten Spielplatz im Rathauspark. Es wurden auch schon Projekte aus dem Kindergemeinderat in der Vorphase umgesetzt: "So wird z.B. bei den Wohnhäusern Altenmarkter Straße 12 bis 20 das Umfeld neu gestaltet. Dabei haben sich die Kinder für eine hölzerne Schwammerl-Sitzgarnitur zum Bemalen ebenso entschieden, wie für die Spielestationen. Und das wirklich erdig und vernünftig und gar nicht abgehoben", wie Bgm. Josef Waltl und Gudrun Müller-Gruber betonten.
Apropos Gemeindezeitung: In diesem öffentlichen Medium wird es ab sofort jeweils eine Seite geben, die vom Kindergmeinderat gestaltet wird, wie der Ortschef zusicherte.

Die Angelobung

Endlich ist der große Moment gekommen: Nach einem Stück einer Abordnung der Musikschule Wies mit Dir. Franz Masser wurde die Gelöbnisformel für die Kindergemeinderäte vorgetragen und mit einem "Ich gelobe" in die Hand von Bgm. Josef Waltl besiegelt.
Die Angelobung des Kinder-Bürgermeisters und der Kinder-Bürgermeisterin sowie deren Stellvertreter hat Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller  vorgenommen: "Ich weiß noch gut, wie stolz mein Vater gewesen ist, als ich  mit 35 Jahren Gemeinderat geworden bin. Aber ihr überholt uns in Sachen Jugend alle", brachte es der Bezirkshauptmann auf den Punkt. Außerdem sei mit 13 Kindern (ungerade Zahl!) im Gemeinderat immer für eine klare Entscheidung gesorgt.

Gemeinderäte wachsen nicht auf Bäumen

Wozu es einen Gemeinderat und speziell einen Kindergemeinderat überhaupt gibt?
"Immer dann, wenn Menschen zusammen leben, spielen und arbeiten, dann gelten Regeln, die Sicherheit geben. So wie ihr zu Hause die Tischregeln kennt. Aber es gibt immer wieder Situationen, in denen man neue Regeln bestimmen muss, z.B. bei der Nutzung der Spielgeräte in Altenmarkt. Jene Regeln, die man also für eine Gemeinde festlegt, erfolgen in hohem Maße im Gemeinderat. Das ist die große Aufgabe, die jetzt auf euch zukommt.
Ich sage 'danke', dass ihr euch für dieses Amt zur Verfügung stellt. Schließlich wird auch Arbeit gefordert, sodass Gemeinderäte nicht gerade auf Bäumen wachsen", wünschte der Bezirkshauptmann, dass die Kinder immer zu guten Entscheidungen für Wies kommen und lud sie zu einem baldigen Besuch in der Bezirkshauptmannschaft ein.

Zum Start des Kindergmeinderates Wies wurde der Entwurf von Emily Sekol unter dem Motto "Groß hilft klein" zum Logo bestimmt. | Foto: KK
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Eigenes Logo

Jedes Kind hatte noch die Möglichkeit, mittels Punktabstimmung das Logo des Kindergemeinderates Wies zu wählen. Mit insgesamt neun Punkten wurde der Entwurf von Emily Sekol unter dem Motto "Groß hilft klein" zum neuen Logo des Kindergemeinderates Wies bestimmt.

Lesen Sie auch über den Kleinreginalen KinderRat Sulmtal Koralm, der im November 2018 in St. Ulrich angelobt worden ist.

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