Schloss Schwanberg: Gemeinde soll Ort für Gesundheit bleiben
Nach der Aufregung um die Nachnutzung des Schlosses beruhigen Land und Gemeinde: Ein Asylheim sei "kein Thema".
Kalmierend sind die Töne, die derzeit aus der Gemeinde Schwanberg und aus dem Gesundheitsressort Steiermark kommen: Nachdem in der Vorwoche die ehemalige Landtagsabgeordnete Ingrid Gady (ÖVP) die Forderung nach einer raschen Entscheidung für die Nachnutzung des Schloss Schwanberg gestellt hatte, hatte unter anderem die Möglichkeit des Einzugs von Asylwerbern im Schloss die Runde gemacht. Gady selbst wünscht sich für den Standort in der Nähe des Heilmoorbads ein "Memory-Zentrum" für Demenzkranke und deren Angehörige.
Asylheim "kein Thema" – Gesundheitseinrichtung gewünscht
"Die Idee und das Projekt sind gut", sagt der Schwanberger Bürgermeister, Karlheinz Schuster, zu diesem Vorschlag. "Nur leider ist der Zeitpunkt unpassend, weil wir uns mitten in der Bewertungsphase für die verschiedenen vorgeschlagenen Projekte befinden. Da bringt uns so eine Äußerung nicht weiter." Schuster spielt damit auch auf Gadys Aussage an, dass "sie sonst Asylwerber kriegen", wenn nicht bald entschieden würde, was mit dem Schloss passiert.
In dieser Hinsicht ist Schuster sich mit dem zuständigen Gesundheitslandesrat, Christopher Drexler, einig: "Ein Asylheim ist kein Thema", so der Bürgermeister. Das bestätigte auch Drexlers Büro: "Das kommt nicht in Frage. Wir wollen wieder eine Einrichtung aus dem Gesundheitsbereich im Schloss haben."
Keine Bekanntgabe vor Entscheidung
Für diese Variante liegen neben Gadys "Memory-Zentrum" noch zwei weitere Vorschläge auf dem Tisch: Ein Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin und eine Betreuungseinrichtung für ehemalige alkoholkranke Menschen. Für beides gibt es laut Schuster auch schon konkrete Investoren – kein unwichtiger Aspekt, da der Eigentümer des Schlosses, die Kages, das Gebäude schnell verkaufen möchte.
Doch, so Schuster zu den Investitionsplänen: "Das Gesamtpaket passt noch nicht." Die Bewertung der Vorschläge sei in Arbeit, wofür man sich entscheide, stehe aber noch nicht fest. Zumal, stellt Schuster klar, er "am wenigsten Möglichkeiten" bei dieser Entscheidung habe. Die liegt nun beim Land: "Unser oberstes Ziel ist ein Verkauf so schnell wie möglich", heißt es aus dem Büro des Gesundheitslandesrats dazu.
Kritik am Stillschweigen
Gerade für dieses Vorhaben hat die ehemalige Landtagsabgeordnete Ingrid Gady, die sich schon länger für eine Demenzeinrichtung im Schloss einsetzt, wenig Verständnis: "Ich verstehe nicht, warum die Kages das Schloss abstößt, obwohl so ein Zentrum nötig ist." Außerdem sei das Schloss aufwendig saniert worden. Für die Finanzierung des Zentrums brauche es freilich "ein klares Bekenntnis des Landes und der Sozialversicherungen", so Gady. Aber: "Das braucht es für die Demenzbetreuung ohnehin, denn das ist ein gesellschaftliches Problem."
Trotz ihres Unmuts über die Dauer der Entscheidungsfindung wünsche sie sich aber hauptsächlich eine Entscheidung – "egal, ob das dann für oder gegen dieses Projekt ausfällt. Aber immer nur zu vertrösten und nicht zu kommunizieren, ist einfach kein Stil."
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