Stainz als Modellprojekt für die Steiermark

Planer und Regierungskommissär: Astrid Holler, Gernot Paar, Walter Eichmann, Sandra Höbel, Gerhard Vötsch (v.l.)
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Öffentlicher Startschuss für ein ehrgeiziges Projekt: Die Marktgemeinde Stainz will nach der erfolgten Zusammenlegung mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Georgsberg, Marhof, Rassach, Stainztal und Stallhof in Zusammenarbeit mit der Landentwicklung Steiermark und Pumpernig & Partner ein das gesamte Gemeindegebiet umfassendes Raummanagement entwickeln. „Es betrifft eine langfristige Sache“, betonte Regierungskommissär Walter Eichmann, dass es wichtig sei, die vorhandenen Ressourcen gut zu nutzen. Vor allem aber: Durch die Einbindung der Bürger sollte es möglich sein, für alle Beteiligten akzeptable Lösungen zu finden. Warum das Projekt noch vor der Gemeinderatswahl angestoßen wurde? „Es hat sich eine Förderschiene aufgetan“, meinte Eichmann, dass die ersten Ergebnisse jedenfalls übernehmbar sein sollten für die neue Gemeinde.
Von einem wichtigen Projekt sprach Astrid Holler von der Landentwicklung Steiermark, die als regionale Begleiterin vorgesehen ist. Ihre klare Aussage: „Die Bürger sollen sich in das große Ganze einbringen.“ Dabei solle aber der vorhandene dörfliche Charakter nicht verloren gehen. Schließlich solle das Projekt nach innen und außen wirken. Für Sandra Höbel, die Schilcherländerin, war es ein Heimkommen in ihre Heimat. „Stainz ist ein ganz neuer Prozess“, meinte sie, die bisherigen Begleitungen von Gemeinden nicht mit dem nun vorliegenden Szenario in einer zusammengelegten Gemeinde vergleichen zu können. „Viele Details sind schon geplant“, rechnete die Landentwicklung Steiermark-Geschäftsführerin mit guten Chancen zur Weiterentwicklung.“
Auf die Situation der von 539 auf 278 reduzierte Gemeindekarte der Steiermark ging Gerhard Vötsch, im Landentwicklungsteam für die strategische Umsetzung zuständig, ein. „Das ist als Chance zu sehen“, sprach er von komplett neuen Notwendigkeiten, welche die Pflicht der Gemeinde, die Erstellung der Raumordnung, mit der Kür der Bürgerbeteiligung vereinen müssen. „Wichtig ist die Nachhaltigkeit“, strich er die Bedeutung der Bürgerbeteiligung hervor. Auch wenn das in größeren Einheiten schwieriger sei und Österreich nicht an der Schweizer Mitbestimmungskultur gemessen werden könne, sollte klar zum Ausdruck kommen, dass Stainz mehr ist als die Summe der einzelnen Ortsteile. 2011 hat die Ziviltechnikeragentur Pumpernig & Partner das Konzept für die Kleinregion Stainz erstellt, nunmehr ist sie wieder in den Prozess eingebunden. „Stainz soll sich in eine gute Richtung entwickeln“, sah Gernot Paar in der Zusammenführung der verschiedenen Verordnungen und Rechtsgrundlagen der sechs Gemeinden die größte Herausforderung der nächsten fünf Jahre. Daher das klare Ziel: „Es müssen Vorteile für Bürger und Verwaltung herausschauen.“
Wie schaut der Zeitplan aus? Als erster Schritt wird der Ist-Zustand für die gesamte Gemeinde einschließlich der einzelnen Flächenwidmungspläne erhoben. Danach beginnt bereits die strategische Ausrichtung unter Einbindung der Bürger. Am 7. April um 19 Uhr wird in der Hofer Mühle ein erstes Konzept vorgestellt, weiter geht es mit Informationsveranstaltungen in den einzelnen Ortsteilen. Bei allen Veranstaltungen können sich die Bürger einbringen. Am Ende steht dann ein Raumordnungs- und Flächenwidmungsplan für das gesamte Gemeindegebiet, der Bestand haben soll für die nächsten 15, zwanzig Jahre. Das Motto: Je besser die Prozesse vorbereitet sind, desto leichter können sie Zustimmung finden.

Wo: Samahof, 8510 Stallhof auf Karte anzeigen
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