In letzter Sekunde bleiben die Punkte in Pasching

Es gibt Spiele, die gewinnt man, klar und eindeutig mit drei oder vier Toren Unterschied. Es gibt im Fußball aber auch die andere Seite, Tage an denen man einfach zu schwach ist oder chancenlos ist. Und dann gibt es Spiele, die schauen aus wie ein klassisches Remis und werden, wenn überhaupt, nur durch eine einzelne Aktion entschieden. Das kann entweder eine herausragende Einzelaktion sein oder ein völlig abnormales Tor, das fast zufällig herbeigeführt wurde. Letzteres ist dem DSC in Pasching widerfahren – und damit eine der bittersten Erfahrungen im Fußballsport.

Einige wenige Deutschlandsberger hatten sich auch am Samstag den Halbtagestrip nach Oberösterreich angetan. Vor den Toren Linz‘ fand man in Pasching eine recht beachtliche Anlage vor, beim Betreten der selbigen bekam man gleich den Eindruck, der hier im Vorbericht vermittelt wurde, denn von den Wänden prangten die Spieler des LASK herunter. Weiter innen befand man sich dann in einem sehr ansehnlichen Kleinstadion, das definitiv unter seinen Möglichkeiten genutzt wird. Einige alteingesessene, vermutlich einheimische Paschinger, die verschiedene Logos des Vorgängervereins auf den Klamotten trugen, sah man dort ebenso wie hartgesottene Linzer, die sich auch dieses Spiel „ihres“ ASK gaben.

Ausgeglichen sollte sich diese Partie entwickeln, in der Jerko Grubisic auf die bewährte Formation setzte, aber einige Änderungen vornahm. Daniel Schmölzer musste auf der Bank Platz nehmen, seinen Platz im Mittelfeld nahm Claudio Lipp, der zuletzt eigentlich auf der Außenverteidigerposition überzeugte. Diese Positionen nahmen daher Dengg und Apatic ein, im Angriff musste Grubisic wieder auf Holler und diesmal auch auf Eibinger verzichten. Daher rückten Michael Wallner und Sebastian Stanzer in die Startelf, nach ihren Toren gegen Lafnitz aber bestimmt keine Notlösung. Die ersten beiden Chancen haben aber in den ersten Minuten die beiden Innenverteidiger des DSC, es bleibt aber bei einer kurzen Anfangsoffensive. Danach zeigt die Linzer Truppe, dass spielerisch viel Potenzial in ihren jungen Beinen steckt, immer wieder versuchen sie sich schnell nach vorne zu kombinieren. Beim Versuch des Torabschlusses hapert es aber gewaltig, die meisten Schüsse verfehlen das Tor von Gregor Fink oder man fährt knapp an einer Hereingabe vorbei. Die kurioseste Szene des Spiels liefert Lukas Grgic, der eine solche Hereingabe nicht mit dem Kopf erwischt, stattdessen lieber die Hand ausfährt und zurecht Gelb sieht. Durch einen Standard werden die Deutschlandsberger in der 38. Minute wieder gefährlich, Keeper Gaisbauer kann einen Schuss von Christian Dengg aus rund 30 Metern nicht festhalten, seine Vorderleute können aber gerade noch klären. In der Minute vor dem Schlusspfiff muss dann auch Fink auf der Gegenseite erstmals eingreifen als die Paschinger mit einem Flachschuss aufs lange Eck die beste Chance der ersten Halbzeit haben.

Insgesamt also ein gerechtes 0:0 zur Pause mit leichten spielerischen Vorteilen für die Gastgeber. Das sollte sich in den zweiten 45 Minuten drehen. Nach einer knappen Stunde nimmt Grubisic den glücklosen Wallner runter und bringt Daniel Schmölzer fürs Mittelfeld. Sebastian Stanzer, bisher in der hängenden Position mit vielen abgespulten Kilometern, rückt somit ganz nach vorne und Schmölzer zeigt sich auch in einer offensiveren Rolle als sonst. Dadurch übernimmt der DSC fortlaufend die Kontrolle im Spiel, nachdem die Paschinger einmal mehr hoch übers Gehäuse von Fink schießen. Dem gegnerischen Tor kommt man immer näher und vor allem die weiten Einfwürfe von Dominik Herzog erzeugen reihenweise Gefahr. Erst zwingt ein Paschinger Verteidiger seinen Tormann zu einer Glanzparade, dann scheitern erst Christian Dengg und später Daniel Schmölzer, der im darauffolgenden Konter aber in höchster Not für den geschlagenen Fink retten kann. Basti Stanzer macht vor seiner Auswechslung noch die letzten Meter, als er den Ball fast von der Mittellinie bis in den Strafraum tragen kann, dort aber trotz perfekten Tacklings zurückgepfiffen wird. Den Heimischen, die zuvor höchstens Konter fahren konnten, gehören dann die letzten Minuten und plötzlich geht es für den DSC nur noch darum, das Unentschieden zu halten. In der ersten Minute der Nachspielzeit setzt der eingewechselte Grosse einen Kopfball auf die Latte, die Nachspielzeit sollte aber noch zwei Minuten dauern. Und damit gerade zu lange: Die Deutschlandsberger bekommen den Ball nicht vom Strafraum weg und die x-te Hereingabe erwischt dann ein Paschinger. Am langen Pfosten taucht Michael Lageder auf, zieht aus spitzem Winkel einfach voll ab, aber weder Apatic noch Lipp noch Fink kommen an den Ball und der schlägt im Netz ein. Zum letzten Angriffsversuch kommt es nicht mehr, kurz nach dem Ankick pfeift der Schiedsrichter ab.

Bitterer kann eine Niederlage kaum sein. Umso schmerzhafter, da man über 90 Minuten eine solide und taktisch gute Leistung bot, man hätte aus dem Waldstadion also absolut etwas mitnehmen dürfen. Es war wirklich die letzte Aktion des Spiels, die den Deutschlandsbergen den Punkt raubte, den sie zumindest verdient hätten. Mit etwas Glück wäre auch ein Sieg drinnen gewesen, ein Glück, das den Paschingern an diesem Nachmittag zufiel. Aber eine alte Fußballweisheit besagt, dass man dieses Glück irgendwann später in der Saison zurückbekommt. Vielleicht bereits nächsten Freitag, vielleicht benötigt man es aber auch gar nicht. Dann kommt mit dem SV Wallern ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf nach Deutschlandsberg.

SPG FC Pasching/LASK Juniors – DSC FMZ+salto Deutschlandsberg 1:0 (0:0)
Tor: Lageder (93.)

DSC spielte mit: Fink; J. Dengg, Oparenoiv, Herzog, Apatic; Zisser, Lipp; Leitinger (C) (90. Lleshi), C. Dengg; Stanzer (87. Grubisic), Wallner (55. Schmölzer)

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