Herkunftskennzeichnung
Bio-zertifizierte Küche im Lehrlingshaus Eibiswald

Mit dem Küchen-Team um Leiterin Sabine Koschuch (links) wird am Lehrlingshaus in Eibiswald täglich frisch aufgekocht. Auf diese Qualität  ist Internatsleiterin Johanna Lampl (Mitte) sehr stolz. | Foto: Susanne Veronik
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  • Mit dem Küchen-Team um Leiterin Sabine Koschuch (links) wird am Lehrlingshaus in Eibiswald täglich frisch aufgekocht. Auf diese Qualität ist Internatsleiterin Johanna Lampl (Mitte) sehr stolz.
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Ab Mitte 2023 müssen Kantinen und Großküchen angeben, woher sie ihre Lebensmittel beziehen. Vorerst ist die Kennzeichnung von Fleisch, Eiern und Milch verpflichtend. MeinBezirk.at hat sich dazu auf den Weg in das Lehrlingshaus Eibiswald gemacht, um sich dort umzuhören, was diese Verordnung in der Praxis bedeutet.

EIBISWALD. "Heute gibt es eine Grießnockerlsuppe als Vorspeise und Lasagne Bolognese als Hauptgang sowie eine Schoko-Kirsch-Schnitte als Nachspeise. Und für alle, die kein Fleisch mögen, bieten wir als Alternative eine Spinat-Lasagene", macht Küchenleiterin Sabine Koschuch Gusto. 

Bis zu 500 Mittagessen werden im Lehrlingshaus Eibiswald täglich unter der Woche für die Lehrlinge, Lehrerinnen und Lehrer und das Personal an der Landesberufsschule Eibiswald ausgekocht. Dazu kommen Frühstück, Jause und Abendessen.

"Außerdem wird bei uns für die Nachmittagsbetreuung in den Volksschulen in St. Ulrich, St. Martin im Sulmtal und Eibiswald sowie für den Kindergarten in St. Martin im Sulmtal ausgekocht", erklärt Johanna Lampl, die seit fünf Jahren das Lehrlingshaus in Eibiswald führt. 

Wer hier Konserven vermutet, sucht vergeblich. In der Küche vom Lehrlingshaus wird täglich ganz frisch aufgekocht und das mit bio-zertifizierten Lebensmitteln möglichst aus der Region. "In der Küche geht es schon ab 5 Uhr in der Früh rund. Bei uns werden sogar die Rhonen gekocht und geschnitten", schmunzelt Johanna Lampl.

Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist das Küchenpersonal mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der direkten Umgebung gut aufgestellt (vielfach in Teilzeit). In den Sommerferien stehen nur fünf Wochen Betriebsurlaub am Kalender, sodass auch jene Schulen mit Sommerbetrieb versorgt werden können.

Einziges Lehrlingshaus mit Bio-Zertifikat 

Sämtliche Lehrlingshäuser in der Steiermark sind mit dem "Grünen Teller" von "Styria Vitalis" zertifiziert, der für ein gesundes und ausgewogenes Angebot im Wochenverlauf steht. "In unserem Lehrlingshaus sogar durchgehend in der Kategorie 'Top'", bekräftigt Lampl die hohe Qualität. Dabei wird nach einem Punktesystem die Frische und Regionalität der Zutaten in der Küche bewertet.

"Außerdem habe ich das Projekt 'Regionalität' gestartet und dazu Betriebe und Bauern aus der Region eingeladen, um so eine Zusammenarbeit anzukurbeln. Da viele der Betriebe bio-zertifiziert sind und sehr hochwertige Lebensmittel liefern können, haben wir die Idee geboren, unsere Küche selbst einer Bio-Zertifizierung zu unterziehen. Dazu habe ich mit Küchenleiterin Sabine Koschuch ein Konzept erarbeitet und beim Land Steiermark vorgelegt. Es war ein sehr steiniger Weg aber wir haben es geschafft und sind somit seit drei Jahren das einzige Lehrlingshaus mit einer bio-zertifizierten Küche", ist Johanna Lampl stolz.

"Es muss uns die Jugend wert sein, dass sie qualitativ hochwertige Lebensmittel in ihrem Speisen-Angebot auf die Teller bekommt."
Johanna Lampl, Leiterin am Lehrlingshaus Eibiswald

Küchenleiterin Sabine Koschuch (l.) und Internatsleiterin Johanna Lampl freuen sich seit bereits drei Jahren über die bio-zertifizierte Großküche im Lehrlingshaus Eibiswald. | Foto: Veronik
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Somit ist das Lehrlingshaus in Eibiswald steiermarkweit das einzige, das eine Bio-Zertifizierung vorweisen kann, und das bereits seit drei Jahren.

70 Prozent umfasst der Anteil an Bio-Lebensmitteln im gesamten Wareneinsatz für die Küche im Lehrlingshaus Eibiswald. Gekauft wird möglichst regional und bei den großen Mengen auch Bio-Produkte über den Großhandel. 

Zur Herkunftskennzeichnung

Was bedeutet jetzt die neue Verordnung zur Kennzeichnung der Lebensmittel (Eier, Milchprodukte und Fleisch) in Kantinen und Großküchen für das Lehrlingshaus Eibiswald?

"Da unsere Küche ja schon bio-zertifiziert ist, ist diese Herkunftskennzeichnung kein allzu großer Schritt. Wir kennen die Dokumentation dazu", blickt Lampl dieser Verordnung eher gelassen entgegen. Trotzdem ist man im Lehrlingshaus in das Landwirtschaftskammer-Projekt 'Gut zu wissen, wo unser Essen herkommt' eingestiegen, um die Vorgaben inklusive Controlling für diese kommende Herkunftskennzeichnung auch korrekt zu erfüllen. 

Im Lehrligshaus Eibiswald wird täglich frisch gekocht. | Foto: Susanne Veronik
  • Im Lehrligshaus Eibiswald wird täglich frisch gekocht.
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Lampl sieht in dieser Herkunftskennzeichnung eine weitere Möglichkeit sieht, die hohe Qualität, mit der am Lehrlingshaus Eibiswald gekocht wird, öffentlich zumachen.

"Die Kundschaft hat einfach ein Recht darauf zu wissen, wo die Lebensmittel in den Gerichten herkommen. Die Herkunft aus Österreich ist wichtig, bio ist noch besser und wenn das Tierwohl auch noch im Vordergrund steht, freut uns das noch mehr. Schließlich handelt es sich nicht nur um Nahrungsmittel sondern es sind Lebensmittel."
Johanna Lampl, Leiterin des Lehrlingshauses Eibiswald

Internatsleiterin Johanna Lampl und Schulleiter Gernot Grinschgl bereiten gemeinsam die 70-Jahr-Feier an der Landesberufsschule Eibiswald vor. | Foto: Susanne Veronik
  • Internatsleiterin Johanna Lampl und Schulleiter Gernot Grinschgl bereiten gemeinsam die 70-Jahr-Feier an der Landesberufsschule Eibiswald vor.
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Derzeit krempeln Internatsleiterin Johanna Lampl und Gernot Grinschgl (Leiter der Landesberufsschule Eibiswald) mit ihren Teams die Ärmel für die bevorstehende 70-Jahr-Feier der Landesberufsschule Eibiswald auf, die am 26. Mai mit einem Festakt und einem Rundgang durch die Anlage in Szene gehen wird. Da darf auch ein großes Mittagessen im Speisesaal des Lehrlingshauses nicht fehlen.

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