Eigentümer der Koralpendruckerei beantworten Schließungsgerüchte

Die neuen Geschäftsführer Max (l.) und Matthäus Salzer (r.) mit Robert Strauß, der jetzt den Betrieb in der Koralpendruckerei leitet.
  • Die neuen Geschäftsführer Max (l.) und Matthäus Salzer (r.) mit Robert Strauß, der jetzt den Betrieb in der Koralpendruckerei leitet.
  • hochgeladen von Simon Michl

Seit gut einem Jahr hat die Deutschlandsberger Koralpendruckerei eine neue Führung. Gerüchte über eine Schließung des Betriebs räumen die Eigentümer vom Tisch.

DEUTSCHLANDSBERG. 60 Jahre nach der Gründung der Koralpendruckerei verkaufte Rudolf Krasser, Geschäftsführer in zweiter Generation, den Deutschlandsberger Traditionsbetrieb im Februar 2018. Die neuen Eigentümer kommen selbst aus einer Druckerfamilie aus Niederösterreich. Matthäus und Max Salzer, die bereits andere steirische Druckbetriebe übernommen haben, führen nun die Koralpendruckerei. Und stellen klar: „Wir sehen uns als regionales Unternehmen, das hier seinen Standort hat.“

Schließung nur ein Gerücht

Als im letzten Jahr dort Maschinen abgebaut wurden, kam das Gerücht auf, wonach der Betrieb geschlossen werden soll. „Fakt ist: Das stimmt alles hinten und vorne nicht“, sagt Matthäus Salzer. Die Maschinen wurden nämlich nur aufgrund einer Neuausrichtung in der Produktion nicht mehr gebraucht. „Den Verpackungsdruck haben wir in Deutschlandsberg rausgenommen, weil wir das bei unserer Schwesterfirma in Gratkorn effizienter anbieten können“, erklärt Max Salzer.

Regionaler Anbieter

Dafür wird in den regionalen Bedarf investiert. „Wir bieten Stempel, Plakate, Aufkleber, 3D-Sticker und den gesamten Offset-, Akzidenz- und Digitaldruck an. So eine Bandbreite haben wir sonst in keiner unserer Druckereien.“ Das Unternehmen will sich als Komplettanbieter und regionaler Partner, der alles vor Ort fertigt, positionieren. Anders als sonstige Druckereien kann man etwa als vollwertiger Buchbinder arbeiten, u.a. mit Fadenheftung. Dafür wurden neue Maschinen gekauft, außerdem eine neue Digitalmaschine, kleinteilige Produktion wanderte von Gratkorn nach Deutschlandsberg. Dafür wurde eine große Druckmaschine im Verpackungsbereich aufgegeben.
„Dieser Bereich war auch wegen der Gebäudestruktur schwierig: Mit dem Sattelschlepper hier reinfahren, im Ortskern, im ersten Stock drucken, im Halbstock fertigstellen – das ist nicht zeitgemäß“, erklären die beiden Geschäftsführer. Deshalb stellen sie sich die Frage, ob der Standort am Unteren Platz in Deutschlandsberg nicht in einem Gewerbegebiet besser aufgehoben wäre. „Aber das heißt nicht, dass der Betrieb hier geschlossen wird und sonst irgendwohin abwandert“, versichern sie. Beim Papierfachgeschäft, das an die Druckerei angeschlossen ist, denkt man über eine Verlegung auf die andere Seite des Gebäudes am Unteren Hauptplatz nach.

Suche nach Verstärkung

Wirtschaftlich war das erste Jahr für die Salzer-Cousins erfolgreich. „Wir hatten einen heißen Herbst mit schöner Auftragslage“, so Matthäus Salzer. Ab sofort sucht man bereits eine personelle Verstärkung im Vertrieb, die Firmenbesuche macht und Aufträge einbringt. In der Produktion sei man personell relativ gut aufgestellt. „Es geht nicht nur um die Maschinen, entscheidender und viel wichtiger ist das Fachpersonal“, meint Matthäus Salzer. Auch wenn man an die Konkurrenz in der Branche denkt. „Wenn ich etwas Aufwendigeres will, ist online keine Beratung gegeben. Wir nehmen uns Zeit für Kunden, die nachfragen können, Flexibilität und Zuverlässigkeit brauchen – damit hat man Überlebenschancen in der Zukunft.“

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