Ortsentwicklung
Keine Fachmarktzentren in Stainz

Noch bis 19. Juni ist die Wander-Ausstellung zum Thema Holz am Stainzer Hauptplatz zu sehen. | Foto: Langmann
  • Noch bis 19. Juni ist die Wander-Ausstellung zum Thema Holz am Stainzer Hauptplatz zu sehen.
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Keine Fachmarktzentren auf der grünen Wiese, das ist fix. Die Bürgerinitiative "Stainz 2034" bleibt weiter dran.

STAINZ. Als vor gut einem Monat der örtlichen Entwicklungskonzept 1.0 (ÖEK) und der Flächenwidmungsplans 1.0 (FWP) für Stainz von Andreas Ankowitsch, Geschäftsführer der ausführenden ANKO ZT GmbH in Graz für die nächsten 15 Jahre präsentiert worden ist, war die Festhalle in Stallhof gut gefüllt. Kurz darauf ist Bürgerinitiative "Stainz 2034" enstanden. "Wir sehen das Ortszentrum in Gefahr", so der Intiator und Kaufhausbetreiber Florian Hubmann.
Der größte Knackpunkt dabei ist nämlich die Ausdehnung des Ortskerngebietes über die alten Ortskernflächen hinaus hin zu Peripherieflächen in Pichling, womit der Bau von Fachmarktzentren befürchtet wurde. "Davon kann keine Rede sein, in unseren neuen Texten kommt nicht einmal das Wort 'Einkaufszentrum' vor". Das ist weder von uns aus so gedacht und außerdem bereits im Vorfeld schon behandelt worden. Der Hauptplatz wurde ja mit einem Bürgerbeteiligungsmodell ab 2015 von Grund auf inklusive der Infrastruktur gestaltet. Jetzt muss der Hauptplatz belebt werden, wie derzeit mit der Wander-Ausstellung zum Thema Holz. Da werden wir doch nicht auch noch dagegen arbeiten", so Bgm. Walter Eichmann, der von der Initiative "Stainz 2034" aus den Medien erfahren hat.

Werkzeug Flächenwidmungsplan

Der Flächenwidmungsplan ist in vielen Ausschussitzunge letzendlich im Vorstand des Gemeinderates so beschlosssen worden und dient als technisches Vehikel, um möglichst vielen Bedürfnissen gerecht zu werden. "Wir haben es uns zur Auflage gemacht, dass sich im betrieblichen Bereich niemand verschlechtern darf", betont der Ortschef auch in Hinblick auf Erweiterungsmöglichkeiten für die Fa. Grünewald.
Darüber gelegt wurde eben das erweitere Ortskerngebiet als nächste Stufe. Dreh- und Angelpunkt für die Ausweisung als Ortskerngebiet ist der Spar in Pichling. "Wenn uns etwas anderes gelingt, wenn uns also das Land eine Insellösung für den Sparmarkt genehmigt, damit sich dieser erweitern kann, dann werden wir dieses Kerngebiet dazwischen auch wieder zurücknehmen", so Eichmann.

Endstation Kaufrausch

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die Bürgerinitiative einen Vortrag mit Podiumsdiskussion unter dem Titel "Global Shopping Village - Endstation Kaufrausch" im Markovec Haus auf die Beine gestellt, moderiert von Prof. Rainer Loidl, Soziologe an der Fachhochschule Joanneum.
Was eine Ausweisung der vorgesehenen Fläche im Flächenwidmungsplan als Kerngebiet bewirken könnte, zeigte Ulli Gladik, die Regisseurin des Films „Global Shopping Village“, am Beispiel der Stadt Murau auf.
Den umgekehrten Weg, die Belebung des Ortskerns, dokumentierte das Referat von Johann Stixenberger, früherer Innenstadtkoordinator von Waidhofen an der Ybbs.
„Der Abend soll Ideen bringen“, hatte Florian Hubmann als Zielsetzung der Info-Veranstaltung ausgegeben. Nach dem Fragenblock zu den beiden Vorträgen wandte sich die Diskussion den Anforderungen für Stainz zu.
"Ich kann Euch garantieren, dass in den nächsten 15 Jahren kein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese entstehen wird", betonte Eichmann im Beisein und mit Zustimmung der anwesenden Vorstandsmitglieder, um die Stimmung zu entkrampfen. Für Florian Hubmann sind somit die Hauptanliegen der Bürgerinititive erreicht, wiewohl er noch auf eine Bestätigung "schwarz auf weiß" pocht: "Für uns war diese Ausweitung des Kerngebietes völlig unerwartet, das darf nicht geschehen. Wir hätten uns mehr Kommunikation im Vorfeld gewünscht", so Hubmann und räumt ein: "Wir haben jetzt eine gute Basis für eine Kommunikation auf Augenhöhe."

Die Forderungen der Bürgerinitiative

- Keine Erweiterung des Kerngebietes an der Peripherie.
- Ein örtliches Entwicklungskonzept, das dem Erhalt und der Entwicklung des tatsächlichen Ortszentrums einen entsprechend hohen Stellenwert einräumt
- Miteinbeziehung von uns als engagierte Stainzerinnen und Stainzer für die Ergänzung weiterer Ausarbeitungen des regionalen Entwicklungskonzeptes
Die Petition auf www.stainz2034 haben bis dato rund 2.450 Personen unterzeichnet.
Im Lauf dieser Woche wird die Bürgerinitiative einen Sammeleinwand bei der Marktgemeinde Stainz einbringen, um diesen Forderungen noch mehr Nachdruck zu verleihen.
Das Einspruchsrecht zum Entwicklungskonzept für Stainz besteht noch bis 11. Juni.

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