Koralmbahn
Erste öffentliche Einblicke in den Bahnhof Weststeiermark

Koralmbahnplatz 1: Am 13. Juni öffnet man am Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian erstmals die Pforten für die Öffentlichkeit. | Foto: ÖBB
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Der Countdown läuft: Am 14. Dezember 2025 geht die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt auch für den Personenverkehr in den Regelbetrieb und läutet damit eine neue Ära für den Süden Österreichs ein. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian. Am 13. Juni gewähren die ÖBB erstmals öffentlich Einblick beim Tag der offenen Tür mit einem bunten Rahmenprogramm. MeinBezirk hat sich bereits vorab informiert.

STEIERMARK/KÄRNTEN. Weniger als 200 Tage sind es, bis das Jahrhundertprojekt Koralmbahn seinen Abschluss findet. Die neue Hochleistungsstrecke verbindet damit Graz und Klagenfurt in nur 45 Minuten Fahrzeit. Dazwischen liegen 130 Kilometer der nagelneuen Gleis-Strecke, über 100 Brücken und rund 50 Tunnelkilometer. Das Herzstück ist der Koralmtunnel, der mit 32,9 km nicht nur der längste Eisenbahntunnel Österreichs sein wird, sondern auch der sechstlängste Eisenbahntunnel weltweit.

So sah die Baustelle in Leibenfeld (KAT2) früher aus. | Foto: ÖBB/Bildhauer
  • So sah die Baustelle in Leibenfeld (KAT2) früher aus.
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Deutschlandsberg spielt dabei eine tragende Rolle. Zehn Jahre lang war die Baustelle in Leibenfeld (Bauabschnitt KAT2) nicht zu übersehen, der längste Abschnitt des Koralmtunnels wurde von dort aus gebaut. Inzwischen werden schon längst Testfahrten mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h durchgeführt, damit der Güterverkehr im kommenden Oktober und der Personenverkehr ab 14. Dezember in den Regelbetrieb gehen können.

Weichenstellung in Groß St. Florian 

23 moderne Haltestellen und Bahnhöfe gehören zur umfassenden Infrastruktur. Mit dem Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian ist nicht nur ein weiteres Herzstück im Bezirk Deutschlandsberg situiert, sondern auch der größte neue Bahnhof entlang der gesamten neuen Strecke und gleichzeitig auch das letzte Puzzleteil, das heuer nach drei Bauabschnitten fertiggestellt worden ist. Er wird die künftige Drehscheibe für die Zubringer der Koralmbahn im Bezirk sein.

Rund 2,5 km sind es von hier zum Ostportal des Koralmtunnels in Frauental. Vom Bahnhof Weststeiermark geht es in nur 18 Minuten nach Graz. Nach aktuellen ÖBB-Berechnungen werden hier bis zu 4000 Personen täglich den Bahnhof nutzen. Dazu stehen mehr als 400 Park and Ride Parkplätze zur Verfügung. Mindestens drei Buslinien sollen den Bahnhof anfahren sowie der Lokalverkehr auf Schienen, nämlich die S-Bahn-Lininen S6 und S 61. 

Tag der offenen Tür beim Bahnhof Weststeiermark 

Wer sich diesen Komplex mit der bezeichnenden Adresse Koralmbahnplatz 1 bereits vorab ansehen möchte, hat dazu beim Tag der offenen Tür am 13. Juni zwischen 11 und 17 Uhr Gelegenheit.

Der Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian wird als größter Bahnhof entlang der Koralmbahn Dreh- und Angelpunkt für die Zubringer sein. | Foto: ÖBB
  • Der Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian wird als größter Bahnhof entlang der Koralmbahn Dreh- und Angelpunkt für die Zubringer sein.
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MeinBezirk Deutschlandsberg hat sich bereits vorab bei Rosanna Zernatto-Peschel, Pressesprecherin der ÖBB-Holding AG, über die Höhepunkte an diesem Tag erkundigt: 

"Am 13. Juni wird der Bahnhof Weststeiermark Anlage erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei gibt es nicht nur für Anrainerinnen und Anrainer sondern für alle Interessierten die Möglichkeit, schon vor der Inbetriebnahme einen exklusiven Koralmbahn-Einblick zu erhalten."
Rosanna Zernatto-Peschel, Pressesprecherin der ÖBB

 
Das Programm zum Tag der offenen Tür ist gespickt mit den verschiedensten Informations-Tools, darunter das Koralmbahn-Kino, was das ist?
"Das ist ein temporäres Kino, das im Bahnhof Weststeiermark eingerichtet ist. Es wird spannende Clips rund um die Entstehung der Koralmbahn zeigen", erklärt Rosanna Zernatto-Peschel. 

ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel | Foto: ÖBB
  • ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel
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Ein weiterer Höhepunkt ist der sogenannte Instandhaltungszug mit jeder Menge Technik an Bord für den Neubau und die Instandhaltung von Oberleitungen und überhaupt den ganzen Oberbau einer Gleisanlage. Auch bei der Inspektion oder zur Schnellintervention im Störungsfall spielen diese Züge eine wichtige Rolle", macht Zernatto-Peschel neugierig.

Kinderprogramm und Shuttleservice

Damit auch die jüngsten Besucherinnen und Besucher auf ihre Kosten kommen, ist ein Kinderprogramm vorgesehen. "Das ist noch etwas offen und abhängig von der Witterung", so die Pressesprecherin und hofft: "Bei Schönwetter wird es z.B. einen 'Hüpfzug' geben. Auch eine Station zum Kinderschminken ist geplant."

Parkplätze sind vor Ort eingerichtet, dennoch ist man mit dem Angebot eines Shuttle-Dienstes gut beraten, wie Zernatto-Peschel ausführt: "Ein durchgehendes Shuttle-Service vom Bahnhof Deutschlandsberg Stadt und Bahnhof Groß St. Florian bringt die Besucherinnen und Besucher bequem zum Veranstaltungsort und wieder zurück."

Das sind die Programmpunkte beim Tag der offenen Tür am 13. Juni:

  • Exklusive Führungen (Anmeldung vor Ort)
  • ÖBB-Infotainment-Station mit Expertinnen und Experten
  • Kinderprogramm
  • Koralmbahn-Kino
  • Premiere der neuen Südstrecken-Ausstellung
  • Präsentation des ÖBB Instandhaltungszuges
  • Fahrzeugpräsentation der Freiwilligen Feuerwehr Michlgleinz
  • Musikkapelle Groß St. Florian von 15 bis 16 Uhr

 

Noch mehr zur Koralmbahn, ein Projekt der Superlative

Von den Dimensionen her ist die Koralmbahn eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Sie umfasst 130 Kilometer neue Strecke, rd. 50 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen. Der Großteil der Strecke wird für bis zu 250 km/h Topspeed zugelassen. Insgesamt wird seit 27 Jahren gebaut.

Einzelne Bereiche der Koralmbahn sind daher schon seit 2007, also seit 18 Jahren, für den Nahverkehr in Betrieb. Damit waren die ersten Abschnitte bereits fertig, noch bevor die Arbeiten am Koralmtunnel gestartet sind.

Weltrekord beim Tunnelbau

Das Herzstück der Koralmbahn ist zweifellos der Koralmtunnel. Er ist mit seinen beiden 33 Kilometer langen Röhren der sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt. Drei gewaltige Tunnelbohrmaschinen mit jeweils 10.000 PS waren im Einsatz – inklusive Weltrekord: Mit 17.145 Metern gelang der längste durchgehende Vortrieb unter vergleichbaren Bedingungen. Der finale Durchschlag gelang trotz hartnäckigem Gebirge im Jahr 2020. Heute sind im Koralmtunnel 2.000 Kilometer Kabel verlegt, 550 Verteiler montiert und 13.000 Gleistragplatten installiert.

Ein Blick aus der Vogelperspektive auf den Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian. Prägnant ist der 60 Meter lange Personensteg, der das Aufnahmegebäude und den zweiten Zugang mit den Bahnsteigen verbindet. | Foto: ÖBB
  • Ein Blick aus der Vogelperspektive auf den Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian. Prägnant ist der 60 Meter lange Personensteg, der das Aufnahmegebäude und den zweiten Zugang mit den Bahnsteigen verbindet.
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290 Kilometer an Gleisen verlegt

Insgesamt wurden für die Koralmbahn 290 km Gleise, 20.000 Gleistragplatten und rund 100 High-Tech-Weichen verbaut. Das sind jedoch nur die „großen“ Brocken. Deutlich mehr als 75 Prozent der Vergaben erfolgten an heimische Betriebe oder österreichische Niederlassungen. Der Großteil der erwirtschafteten Wertschöpfung ging außerdem an KMUs oder Klein- bzw. Kleinstunternehmen. Auf diese Weise profitierte die Region bereits während dem Bau.

Daten und Fakten

  • 130 km Gesamtlänge
  • 50 Tunnelkilometer
  • 23 moderne Bahnhöfe
  • Über 100 Brücken
  • Bis zu 250 km/h Topspeed
  • Weltweit sechstlängster Eisenbahntunnel
  • Weltrekord mit 17.145 m durchgehenden Vortrieb
  • 2.000 Kilometer Kabel im Koralmtunnel
  • 290 km Gleise
  • Rund 100 Weichen
  • 27 Jahre Gesamtbauzeit 

Eines der größten UVP-geprüften Projekte

Die Koralmbahn zählt außerdem zu den größten Projekten, die zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht und genehmigt wurden. In der Praxis bedeutet das eine Vielzahl von Maßnahmen, um schützenswerte Gebiete zu wahren oder Lebensräume zu rekultivieren. Beispielsweise wurden vier Millionen Kubikmeter Material aus dem Koralmtunnel wiederverwendet. Ökologische Ausgleichsflächen an der Drau, Laßnitz und Lavant entwickeln sich heute zu Naturjuwelen. Und unzählige Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern wurden durchgeführt.

Wir haben die besten Videos auf MeinBezirk zur Koralmbahn zusammengefasst:

Diese Fläche gehört wieder der Natur
Jahrhundertprojekt geht in den Testbetrieb
Erstmals mit dem Zug durch den Koralmtunnel
Nächster Halt: Bahnhof Weststeiermark
Bahnhof Weststeiermark: Halbzeit am größten neuen Koralmbahnhof
Neuer Infopark macht Koralmbahn schon jetzt erlebbar
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