First Responder auch in unserem Bezirk erfolgreich im Einsatz

First Responder erhöhen die Schlagkraft des Roten Kreuzes - auch im Bezirk Deutschlandsberg. | Foto: Rotes Kreuz DOKUteam
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First Responder erhöhen die Schlagkraft des Steirischen Roten Kreuzes. Alarmiert per SMS oder via Smartphone-Applikation überbrücken die "Erstversorger" die Wartezeit auf nachkommende Rettungsmannschaften mit lebensrettenden Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Mobile Ersthelfer – sogenannte First Responder – sind aus dem modernen Rettungswesen nicht mehr wegzudenken und kommen heute bereits in vielen Ländern zum Einsatz. Auch das Rote Kreuz setzt bereits seit Jahren auf die mobilen Ersthelfer. First Responder sind entweder Rettungssanitäter oder Ersthelfer mit einer 32-stündigen Zusatzausbildung. Ausgestattet mit einem speziellen Einsatzrucksack werden sie per SMS oder Smartphone-Applikation alarmiert und können so im Notfall in ihrem Wohn- oder Arbeitsfeld die Wartezeit auf weitere Einsatzmittel mit qualifizierten Erste-Hilfe-Maßnahmen überbrücken. Das ermöglicht es, gerade auch in entlegenen Gebieten, ein dichtes Versorgungsnetz für die Bevölkerung zu knüpfen.

Das System

Im Bezirk Deutschlandsberg gibt es derzeit 38 First Responder, deren Wohn- bzw. (nach Abkömmlichkeit) Arbeitsort im Alarmierungssystem der Rettungsleitstelle Steiermark hinterlegt ist. Wird ein Notfall gemeldet und ist der Einsatz eines First Responders erforderlich, ergeht gleichzeitig mit der Alarmierung der Rettungsmannschaft ein Alarm-SMS an die dem Einsatzort nächsten mobilen Ersthelfer. Ist einer verfügbar, meldet er sich bei der Rettungsleitstelle und übernimmt den Einsatz. Die Anfahrt erfolgt grundsätzlich mit Privatfahrzeugen unter Einhaltung der Straßenverkehrsordnung. Wichtig: Trifft der First Responder am Notfallort ein, ist der Rettungswagen/Notarzt/Hubschrauber bereits unterwegs.

App für First Responder

Seit Mai letzten Jahres können sich die First Responder auch via App „Local Response“ alarmieren lassen. Über diese einzigartige und vom Roten Kreuz Steiermark entwickelten Smartphone-Applikation können sich die Ersthelfer jederzeit und überall in der Steiermark direkt in der Rettungsleitstelle einsatzbereit melden. Durch die Anmeldung werden die Mitarbeiter vom Leitstellensystem in Echtzeit erfasst und auf dem Bildschirm wie jedes andere Rettungsmittel ersichtlich. Mit dem Start der Applikation am Smartphone überträgt dieses die aktuellen Standortdaten an das Leitstellensystem der Rettungsleitstelle. Das ermöglicht es den Disponenten der Leitstelle (sie koordinieren das Einsatzgeschehen des Roten Kreuzes) im Ernstfall und ohne Verzögerung auf die womöglich lebensrettenden Dienste der entsprechenden mobilen mobilen Ernsthelfer zurückzugreifen.
Die am Smartphone installierte Applikation funktioniert dabei wie das Datenterminal eines Rotkreuz- Einsatzfahrzeuges. Der Einsatz wird also automatisch auf die Applikation überspielt und der First Responder akustisch alarmiert. Dabei werden dieselben Informationen übermittelt, die auch das gleichzeitig entsandte Einsatzmittel erhält. Um aktiv einzugreifen, muss der Einsatz über das Smartphone übernommen und Statusmeldungen bestätigt werden. Bei der Übernahme des Einsatzes wird automatisch der Routenplaner des Smartphones aktiviert, der dann zum Einsatzort führt.
Die Ausrüstung
Der Einsatzrucksack eines First Responders beinhaltet neben diversen Verbandsmaterialien Alu- Rettungsdecken, Dreieckstücher, Infektionsschutzmaske, HWS-Schiene, Händedesinfektionsmittel, Handabsaugpumpe mit Absaugkatheter, Beatmungsbeutel, Guedel- und Larynxtuben (Hilfsmittel zur Atemwegssicherung) Sauerstoffflasche mit Inhalationsmaske, Blutdruckmesser, Stethoskop, Kleiderschere, Kugelschreiber, Einsatzprotokolle, Gurtmesser mit Nothammer, Schutzhandschuhe, Kinderspielzeug, Stirnlampe und eine Warnweste „First Responder“.

Die Einsätze

First Responder werden bei jedem Notfall, wo es die Anfahrtszeit des Rettungsmittels und/oder die Situation vor Ort erfordert, alarmiert. Dabei wird aber auch die Sinnhaftigkeit des Einsatzes hinsichtlich der voraussichtlichen Eintreffzeit der First Responder berücksichtigt. Zum Eigenschutz nicht alarmiert werden die Ersthelfer bei zB Autobahnunfällen oder Gewaltverbrechen.
Die Einsatztendenz ist steigend. Waren im ersten Halbjahr 2016 First Responder bei durchschnittlich 12,5 Notfällen im Monat tatsächlich vor Ort im Einsatz, belief sich die Zahl im Juli und August bereits auf über 16.
First Responder ersetzen weder den regulären Rettungsdienst und schon gar nicht beherzte Ersthelfer mit einem Erste-Hilfe-Kurs – sie sind lediglich eine sinnvolle und notwendige Ergänzung.

Die Aufteilung der 38 First Responder im Bezirk Deutschlandsberg

Deutschlandsberg: 6
St. Martin i. S. -
Eibiswald: 9
Frauental: 1
Groß St. Florian: 1
Lannach -
Pölfing-Brunn: 1
Preding: 1
St. Josef i. d. W.: 2
St. Peter i. S.: 1
St. Stefan o. St.: 1
Schwanberg: 6
Stainz: 4
Wettmannstätten: 1
Wies: 4

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