Karli Lenz erhält den Harmonika-Award 2017 für sein Lebenswerk

Karl Lenz erhielt für sein Lebenswerk den HARMONIKA-AWARD 2017. | Foto: KK
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GROSS ST. FLORIAN. Als Höhepunkt des Abends des "Steirischen Sänger- und Musikantentreffen in St. Peter-Freienstein wurden die Harmonika-Awards 2017 überreicht, die in Zusammenarbeit mit dem Referat Volkskultur Steiermark GmbH und dem Harmonikaverband Österreich vergeben werden.
Dieser Award ist Ausdruck der Wertschätzung für Personen, die rund um die Steirische Harmonika bzw. im Bereich der Volkskultur besonders viel zum kulturellen Geschehen in der Steiermark beigetragen haben.
Das Fachgremium, bestehend aus Dr. Monika Primas, Prof. Helmut Koini, Prof. Siegfried Greimler, den Erfindern der Auszeichnung Gottfried Hubmann und Johann Murg, beraten jeweils über die Vergabe der Preise.

Auszeichnung hoch drei

Der Preis wird alle zwei Jahre in drei Kategorien vergeben und zwar als Jugendpreis, Preis für eine Volksmusikgruppe und der Preis für das Lebenswerk.
Diesmal wurde der Preis in der Kategorie Jugend an die „Bracher Buam Tobias und Christoph“ aus St. Michael verliehen und der Preis für die Kategorie Volksmusikgruppe wurde an die „Fuchsbartl Banda“ aus Deutschfeistritz, die eine besondere Note in der Volksmusik verkörpern, überreicht.

Und der Award geht an ...

Abschließend erhielt den Preis für sein Lebenswerk der allseits bekannte und beliebte ORF-Moderator und Volkskulturvermittler Karl Lenz aus Groß St. Florian.
Seine vielfältigen und umfangreichen Aktivitäten – und das schon über Jahrzehnte – waren ausschlaggebend, diese Ehrung für das Lebenswerk in schon relativ „jungen“ Jahren an Karl Lenz zu vergeben. Die Entscheidung im Gremium war einstimmig.

Die Urkunden und Awards 2017 wurden von Dr. Monika Primas, Bürgermeisterin Anita Weinkogl, Landtagsabgeordnete Helga Ahrer und vom Österreichischen Harmonikaverbands-Präsidenten Werner Weibert feierlich überreicht.

Karl Lenz „Ein Leben für die Volkskultur“

Um mit noch nicht einmal 50 Jahren für sein Lebenswerk ausgezeichnet zu werden, muss man schon allerhand geschafft haben. Was dieses "geschafft haben" für den allseits bekannten Volksmusikanten und Moderator bei ORF Radio Steiermark Karl Lenz aus Groß St. Florian bedeutet, hat er in eigenen Worten zusammengefasst:

Schon als ich mit den Worten „Des wird amol a Musikant“ getauft wurde, schien mein „Schicksal“ besiegelt. Die Volksmusik und die Volkskultur wurden mir sozusagen in die Wiege gelegt. Mein Vater war ein begeisterter Blasmusikant und mein Onkel (Taufpate) ist es ebenfalls. Ich bin also in einem musikalischen Umfeld aufgewachsen und schon als Kind spielte die Musik in einem Leben eine wesentliche Rolle.

Die musikalische Ausbildung

Mit sieben Jahren hat mich das Hackbrett so begeistert, dass ich heimlich (meine Eltern wussten davon nichts) mit dem Fahrrad zu meinem Cousin gefahren bin, der schon Hackbrett gespielt hat.
Meine Eltern wollten mich – wie halt üblich – zuerst zum Flötenspiel anmelden, aber nein, das Hackbrett hat es mir angetan und nachdem mir mein ein paare Jahre älterer Cousin die ersten Töne beigebracht hat, war auch meinen Eltern klar: ja – das Hackbrett soll es sein. So begann ich im Jahre 1976 in der Musikschule in Deutschlandsberg bei Sepp Strunz Hackbrett zu lernen. Bald kam die Steirische Harmonika dazu und mein musikalisches Talent war „schuld“, dass die Direktorin der Musikschule mir (und natürlich auch meinen Eltern) auch die Ausbildung auf klassischen Instrumenten nahe gelegt und auch ermöglicht hat. So habe ich zudem vier Jahre Geige und sieben Jahre Kontrabass gelernt und auch einige Jahre im Orchester der Musikschule Deutschlandsberg gespielt.

Meine erlernten Instrumente:
- Steirisches Hackbrett
- Steirische Harmonika
- Geige
- Hölzernes Glachter
- Kontrabass
- Gitarre

Die musikalischen Stationen:

Schon bald stand ich als Kind auf der Bühne und meine erste Gruppe war das „Volksmusiktrio Groß St. Florian“, welches mein Vater damals gegründet hat. Dabei sollte es nicht bleiben ... bis heute habe ich in vielen Volksmusikformationen mit Begeisterung musiziert:
- Volksmusiktrio Groß St. Florian
- Familienmusik Lenz
- Volksmusikgruppe St. Martin im Sulmtal  Übelbacher Volksmusik
- Laßnitztal Musi
- Sender Musi
- Florianer Tanzbodenmusi
- Duo „Vielharmonika“
- Funkhausmusi

Volksmusiktrio Groß St. Florian

Mit Walter Pommer und Edmund Resch habe ich etwa 7 Jahre gemeinsam musiziert und bei unzähligen Veranstaltungen im Ort und darüber hinaus haben wir aufgespielt. Wir drei „Buam“ sind natürlich beim Publikum immer gut angekommen und die Unbekümmert des noch sehr jugendlichen Alters hat natürlich dazu beigetragen. Die Zeit damals war aber eine andere: In der Schule habe ich mir kaum getraut zu sagen, dass ich Hackbrett und Harmonika spiele. Ja, ich habe mich damals fast dafür geschämt ...

Die "Familienmusik Lenz"

Meine jüngere Schwester Petra hat dann ebenfalls in der Musikschule Deutschlands- berg Hackbrett gelernt und mein Vater, der bis dahin nur Blasmusikinstrumente gespielt hat, begann im „hohen“ Alter von etwa 40 Jahren noch Kontrabass zu lernen. Die „Familienmusik Lenz“ war geboren und etwa 15 Jahre lang haben wir bei unzähligen

Überall dabei

Veranstaltungen landauf, landab musiziert. Oftmals waren wir an den Wochenenden so ausgebucht, dass zum Lernen für die Schule und für Hausaufgaben wenig oder gar keine Zeit bleib. Nur ein Beispiel, die ich in (nicht bester) Erinnerung habe:
Auf einen Geographietest in der Hauptschule habe ich einen klassischen „Fleck“ geschrieben und mein Lehrer war darüber doch ein wenig verwundert (ich war ja
ein recht guter Schüler) und er hat mich darauf angesprochen, warum ich denn so wenig für diesen Test gelernt hätte.
Meine Antwort damals: „Ich habe ja das ganze Wochenende Musi spielen müssen“ ... wohl gemerkt: mit etwa 11/12 Jahren.

Volksmusikgruppe St. Martin i. S.

1985 (also im Alter von 17 Jahren) kam ich eher zufällig zur Volksmusikgruppe von St. Martin im Sulmtal. Es wurde für ein paar Termine aushilfsweise ein Bassgeiger
gebraucht und natürlich spielte ich gerne mit. Bald aber wurde ich fixes Mitglied dieser Gruppe und nachdem diese Volksmusikgruppe auch für die dortige Volkstanzgruppe gespielt hat, wurde ich im Jahre 1987 Mitglied der Volkstanzgruppe St. Martin, welches ich auch heute noch mit Stolz und Freude bin. Bald habe ich von der Bassgeige auf das Hackbrett gewechselt und in vielen verschiedenen Besetzungen haben wir bis zum Jahre 2000 musiziert.
Wir haben auch bei mehreren CD-Produktionen mitgewirkt und 1999 die eigene CD „Hoaß & kalt“ heraus gebracht. Ein besonderer Auftritt war natürlich bei „Klingendes Österreich“ mit Sepp Forcher im Jahre 1997 gemeinsam mit dem Viergesang St. Martin.

Die "Übelbacher Volksmusik"

Gerade einmal 20 Jahre alt, holte mich Sepp Strunz 1988 als Lehrer in die damalige Volksmusik-Schule Strunz nach Dobl. Diese privat geführte Volksmusikschule
erlebte gerade in diesen Jahren eine absolute Hochblüte und wir Lehrer waren alles
praktizierende und begeisterte Volksmusikanten.
So haben wir bald eine Lehrergruppe gegründet und nachdem unsere Harfen-
spielerin Elisabeth Poglitsch aus Übelbach kam, spielten wir unter dem Namen „Übelbacher Volksmusik“. Gemeinsam mit Robert und Harald Wallner aus Frauental zählten wir damals zu den besonders guten Gruppen in der Steiermark und beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck haben wir im Jahre 1990 das Prädikat „Ausgezeichnet“ erspielt. Elisabeth Poglitsch ist leider 1995 tödlich verunglückt und die "Übelbacher Volksmusik" gab es in dieser Form nicht mehr.

Die "Laßnitztal-Musi"

Nach dem Ende der „Übelbacher Volksmusik“ haben Robert und Harald Wallner und ich beschlossen, auch weiterhin gemeinsam zu musizieren. Da wir alle drei aus dem Laßnitztal stammen und auch dort wohnen, haben wir das Laßnitztal in unseren Gruppennamen einfließen lassen.
Vor allem in der Besetzung mit zwei Harmonikas und Gitarre haben wir ein recht umfangreiches Repertoire erarbeitet und bei einigen CD-Produktionen mitgewirkt. Gelegentlich musizieren wir auch heute noch in dieser Besetzung.

Die "Sender-Musi"

In der Volksmusik-Schule Strunz in Dobl, welche im ehemaligen Sendergebäude untergebracht war, haben sich viele Schüler- und Lehrergruppen formiert. So ist u.a. unsere „Sender-Musi“ entstanden. Sepp Strunz hat für ein Sänger- und Musikantentreffen noch eine Lehrerformation gebraucht und so haben Marlies Heckel, Klement Feichtenhofer, Johannes Fuchs, Robert Wallner und ich ein paar Mal geprobt und nach unserem ersten Auftritt im Mai 1994 folgten viele weitere gemeinsame Jahre. 1999 haben wir erstmals bei „Mei liabste Weis“ mit Franz Posch aufgespielt und 2004 durften wir ein weiteres Mal mit dabei sein.
Nach der Auflösung der Volksmusik-Schule Strunz im Jahre 2004 hat sich die Sender-Musi umbenannt und daraus ist die heutige „Florianer Tanzbodenmusi“ geworden.

Die "Florianer Tanzbodenmusi"

Im Jahr 2004 ist die „Florianer Tanzbodenmusi“ quasi entstanden, obwohl vorher schon fast dieselben Musikanten als „Sender-Musi“ gespielt haben. Meine Heimatgemeinde Groß St. Florian ist mehr oder weniger unsere „Standortgemeinde“, wo ein Teil von uns lebt und arbeitet und auch geprobt wird in Groß St. Florian. Zum Tanz aufzuspielen war von Anfang an ein beliebter Teil unseres musikalischen Schaffens und so hat sich dieser Gruppenname ergeben. Mittlerweile haben wir zwei CDs heraus gegeben, nämlich „Bunt gemischt“ im Jahre 2009 und „Bunt gemischt 2“ im Jahre 2014 anlässlich des 10-jährigen Bestehens. Mit großer Begeisterung und Freude machen wir Volksmusik (aber nicht nur) und Musikexperten reihen uns zu den wohl besten Gruppen in unserem Land ein. Das erfüllt mich und uns natürlich mit großem Stolz.
Viele Radio- und Fernsehauftritte haben wir absolviert und zu den Höhepunkten zählen zweifelsohne die Auftritte bei „Klingendes Österreich“ im Jahre 2011 und bei „Mei liabste Weis“ im Jahre 2013 beim Urdlwirt in Unterpremstätten.

Das Duo „Vielharmonika“

Eher durch Zufall und im Rahmen kleinerer Feiern ist dieses Duo entstanden. Gemeinsam mit Johanna Knabl aus Krottendorf bei Ligist haben wir altes Liedgut ausgegraben und singen dieses seit ein paar Jahren mit großer Freude. Einige Alm- und Liebeslieder haben wir im Jahre 2012 auch im ORF Steiermark aufgenommen und letztlich auf CD gepresst.

Auf zur "Funkhausmusi"

Die Abteilung Volkskultur beim ORF Steiermark (der ich seit 2007 angehöre) ist wohl eine ganz Besondere. Denn es gibt wohl in ganz Österreich keine vergleichbare Abteilung, wo sich Mitarbeiter einer Abteilung zu einer Musikgruppe zusammen geschlossen haben. Bei unserer „Funkhausmusi“ musiziere ich mit meinen Kollegen Ernst Zwanzleitner, Paul Reicher, Daniel Neuhauser und Franz Putz und wir durften schon einige Veranstaltungen im Grazer Funkhaus umrahmen. Zwei Mal haben wir auch bereits die Fernsehsendung „Licht ins Dunkel“ am Heiligen Abend mitgestalten dürfen.

Volkstanz- und Schuhplattlermusikant:

Die Zahl der Harmonikaspieler, welche auch Volkstänze und Schuhplattler spielen konnten, war in meiner Jugendzeit ziemlich rar. So habe ich mir sämtliche Volkstänze (aus den damaligen Volkstanzmappen A und B der ARGE Volkstanz) auf der Harmonika angeeignet (immerhin 80 bis 100 Tänze) und natürlich war ich bald ein gefragter Musikant bei Volkstanzgruppen im Bezirk Deutschlandsberg und darüber hinaus. Ich war gerade im „Mopedalter“, hatte also noch keinen Führerschein und daher war es notwendig, dass ich für Proben und Auftritte zu Hause abgeholt und natürlich auch wieder heimgebracht werden musste.

Bei folgenden Gruppen im Bezirk war bzw. bin ich immer noch aktiv:
- Schuhplattlergruppe Osterwitz
- Volkstanzgruppe Freiland
- Deutschlandsberger Volkstanzkreis
- Volkstanzgruppe St. Martin im Sulmtal

Die Schuhplattlergruppe Osterwitz

Im bereits erwähnten „Mopedalter“ hat es sich ergeben, dass ich im Jahre 1984 zur Schuhplattlergruppe Osterwitz gekommen bin. Den „Plattlern von der Alm“ ist zu Ohren gekommen, dass es „herunten“ in „Floriau“ (Groß St. Florian) einen jungen Musikanten gibt, der die Plattlermelodien beherrscht. An einem Samstagnachmittag (ich war gerade beim Mopedputzen) stand plötzlich ein g'standener Osterwitzer bei uns im Hof und hat mich kurzerhand zu einer Probe mit auf die Alm genommen.
Ab sofort standen viele Proben und Auftritte quer durch die Steiermark am Programm und natürlich habe ich mir die Plattler und verschiedenen Figuren auch angeeignet und gelernt.

Volkstanzgruppe Freiland

Etwas weiter herunten im Bezirk Deutschlandsberg liegt der idyllische Ort Freiland.
Mit den Osterwitzer Schuhplattlern hatten wir dort immer wieder Auftritte und einige Burschen aus Freiland kamen somit auch zur Plattlergruppe dazu.
Gerade in diesem Alter waren natürlich auch die Mädchen für uns sehr interessant und damit auch die vielen Mädchen eingebunden werden konnten, haben wir die „Volkstanzgruppe Freiland“ gegründet. Bei der Gründung dieser jungen, neuen Tanzgruppe in Freiland war ich nicht unwesentlich beteiligt.
Ich war nicht nur der Musikant dieser Gruppe, sondern war dann einige Jahre Obmannstellvertreter und dann auch Obmann dieses Vereines.

Volkstanzkreis Deutschlandsberg

Sepp Strunz hat viele Jahre als Tanzleiter den Volkstanzkreis Deutschlandsberg geleitet und als sein damaliger Harmonika- schüler war es für mich eine große Ehre, dass er mich schon in recht jungen Jahren zum Musikanten dieses Volkstanzkreises gemacht hat. Hier hatte die Möglichkeit meine erlernten Tänze gezielt einzusetzen und zu festigen. Nach einer mehrjährigen Pause kehrte ich Mitte der 90er-Jahre nochmals als Musikant zu diesem Tanzkreis zurück.
Beim Deutschlandsberger Tanzkreis habe ich den alten Brauch des „Peitschenschnalzens“ erlernt und war einige Male beim „Pfingstschnalzen“ mit dabei.

Die Volkstanzgruppe St. Martin i.S.

Heuer sind es knapp 30 Jahre, dass ich Mitglied der Volkstanzgruppe St. Martin
im Sulmtal bin. Angefangen habe ich als Bassgeiger bzw. Hackbrettspieler bei der Musikgruppe und im Laufe der Jahre habe ich auch alle Tanzproben und Auftritte für den Verein absolviert. Mehr oder weniger ganzjährig stand über viele viele Jahre jeden Sonntag in meinem Terminkalender „Tanzprobe in St. Martin“. Als Tänzerin oder Tänzer konnte man durchaus einmal eine Probe schwänzen, aber als Musikant war das nicht möglich. Ohne meine Anwesenheit konnte nicht getanzt werden und so habe ich pflichtbewusst unzählige Fahrten von Groß St. Florian nach St. Martin und retour absolviert und mit großer Freude für Alt und Jung aufgespielt. Unzählige Auslandsreisen hat die VTG St. Martin unternommen und diese Erlebnisse möchte ich in meinem Leben absolut nicht missen.

In die Welt hinausgetragen

Als volkskulturelle Botschafter der Steiermark und Österreichs haben wir in folgenden Ländern gastiert:
- Finnland/Schweden – 1987
- Irland – 1988
- Irak – 1989
- Spanien – 1990
- Türkei – 1992
- Holland – 1993
- Hongkong/Macao/Thailand – 1995
- Kanada/USA – 1998
- Schweden/Finnland – 2001
- Deutschland – 2003
- Sardinien – 2003
- Frankreich – 2005
- Italien – 2007
- England – 2008

Aber nicht nur mit „meiner“ Volkstanzgruppe von St. Martin war ich viel unterwegs, nein, auch andere Tanzgruppen und Formationen haben mich immer wieder als Musikant, Tänzer und Schuhplattler für verschiedene Reisen und Gastspiele eingeladen bzw. gebraucht.
Hier ein Auszug dieser Reisen mit Auftritten im Ausland:
- DDR – 1998
- Belgien/Frankreich – 1988
- Norwegen
- Südamerika (Ecuador) – 1990
- Holland – 1991
- Prag – 1992
- Lettland – 2004
Volksmusiktrio Frauental
Volkstanzkreis St. Bartholomä Volkstanzkreis Übelbachtal
gemischte 10-köpfige Gruppe Volkstanzgruppe Stainz
Volkstanzkreis Deutschlandsberg Volkstanzkreis St. Johann ob Hohenburg

Der Volksmusiklehrer

14 Jahre lang (1998 bis 2002) durfte ich als Lehrer an der damaligen privaten Volksmusik-Schule Strunz in Dobl unterrichten. Meine Hauptinstrumente waren das Hackbrett sowie die Steirische Harmonika. Weiters wurden von mir vor allem viele Familienmusikgruppen und Ensembles betreut und in meiner Zeit als Lehrer war ich auch einige Jahre Lehrervertreter. Viele Jahre lang habe ich auch unsere Musikschulzeitung „Der Zwiefache“ haupt- verantwortlich und ehrenamtlich betreut, die 4 x im Schuljahr unter meiner redaktionellen Leitung erschienen ist.

Referent bei Seminaren

Als aktiver Musikant und Musiklehrer war ich natürlich immer wieder für verschiedene Seminare als Referent gefragt. So habe ich mit großer Begeisterung und Freude bei vielen Seminaren in der Steiermark aber auch darüber hinaus unterrichten und diese auch mitgestalten dürfen.
Hier ein Auszug:
- 10 Jahre lang - Musiwoch ́n der VMS Strunz in Neudorf bei Wildon
- Volkstanzwochen am Turnersee in Kärnten
- Harmonikaseminare in Holland
- Volksmusikwochenenden in Würnitz in
Niederösterreich
- Volksmusikseminare in Furx in Vorarlberg
- Volksmusikseminare am Goldbrunnhof in Völkermarkt in Kärnten

Zur Jugendarbeit

Ganz wichtig war und ist es mir, dass das volkskulturelle Wissen und Können auch
an die nächste Generation weiter gegeben wird.
Im Jugendgästehaus Deutschlandsberg habe ich z.B. zwei Jugend-Tanzwochenenden organisiert und jeweils etwa 30 bis 40 Jugendliche aus dem Bezirk Deutschlandsberg haben mit Begeisterung teilgenommen.
Heute sind diese Leute zum Teil mit Führungsaufgaben in verschiedenen Vereinen und Tanzgruppen tätig.

A g'scheiter Plattler

Als junger Bub habe ich bei der Volkstanzgruppe St. Martin das Schuhplatteln erlernt und habe vor etwa zehn Jahren zu den „Ölspur-Plattlern“ formiert. Heute kommen diese mittlerweile jungen Männer längst ohne mich aus und halten dieses Brauchtum mit Begeisterung hoch.
Stellvertretend für einige Musikgruppen, welche ich betreut habe, möchte ich die „Sulmtaler Gelbfüßler“ nennen. Junge Mädchen und Burschen aus dem Sulmtal wollten gemeinsam musizieren und ich habe dieses Projekt dann ganz einfach in die Hand genommen und in vielen unbezahlten Stunden an Wochenenden mit den jungen Leuten musiziert, Stücke erarbeitet und verfeinert.
Der wunderbare Lohn für diese Arbeit war das Prädikat „Sehr gut“ beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck und mittlerweile steht auch diese Gruppe längst auf eigenen Beinen und hat sich zu einer bekannten Gruppe im Steirerland entwickelt.
Auch bei meinen derzeitigen Aufgaben ist es mir sehr wichtig, der Jugend eine entsprechende „Bühne“ zu bieten. Sei es die Reihe „Steirische Sänger- und Musikantentreffen“ oder auch die Vorstellung junger, neuer Gesangs- und Musikformationen auf Radio Steiermark.
Burschen aus der

Auf den Brettern, die die Welt bedeuten

„Wie die Jungfrau zum Kind“ bin ich plötzlich zum Theaterspieler geworden und auf einer Theaterbühne gelandet. Der damalige Leiter der Theatergruppe der Pfarre Groß St. Florian stand an einem Samstagvormittag unangemeldet bei uns im Vorhaus und hat gemeint: „Ich brauche für ein kurzes Theaterstück am Muttertag noch dringend einen Mitspieler – tust mit“?
Zum Überlegen blieb gar keine Zeit und so bin ich zu unserer Theatergruppe gestoßen. Unsere bald neu formierte Truppe hat ab Mitte der 90er-Jahre einen richtigen Höhenflug erlebt und bei manchen Produktionen haben wir über 2.000 Besucher aus weit und breit in unseren Pfarrsaal gelockt.
Ohne Übertreibung: Schon bei den ersten Produktionen wurde ich zum Publikumsliebling und natürlich bald mit Hauptrollen bedacht. So kam es durchaus vor, dass ich in einer Spielsaison (Jänner bis März/April) etwa 50-60 Abende im Pfarrsaal mit Proben, Vorbereitungen und Auftritten verbracht habe.
Als Schriftführer und Pressereferent hatte ich auch noch zusätzliche umfangreiche Arbeiten abzuwickeln und von 1995 bis 2006 stand ich jährlich „auf den Brettern die die Welt bedeuten“. Ich war auch maßgeblich daran beteiligt, dass unsere Theatergruppe quasi als Vorreiter im Land mit einer eigenen umfangreichen Webseite online gegangen ist und ich war dann auch über einige Jahre hindurch für den Inhalt dieser Webseite verantwortlich.
Rückblickend kann ich sagen: Theaterspielen war eine wunderbare und gute Schule für meine spätere Moderationstätigkeit!

Moderieren als Freude

Irgendwann habe ich auch die Freude und Gabe des Sprechens und Moderierens für mich entdeckt.
Bei Vorspielabenden in der Musikschule, bei Seminaren und kleineren Schlusskonzerten hat es sich ergeben, dass ich immer wieder die Moderation übernehmen durfte und im Jahre 2002 war es dann soweit, dass ich das erste „Sänger- und Musikantentreffen“ moderieren durfte. Dazu gekommen ist es eigentlich, weil ich mir als Veranstalter und Organisator in Groß St. Florian die Sprecher nicht mehr leisten konnte.
Manfred Machhammer vom ORF (den ich schon lange kannte) hat es mir „erlaubt“ als nicht erfahrener Rundfunksprecher so eine Sendung zu moderieren. Es wird wohl gepasst haben, denn mittlerweile habe ich schon 77 SUMT- Moderationen hinter mir.

Steirische Sänger- und Musikantentreffen

Durch die ständige Präsenz im Radio bin ich in den letzten Jahren immer bekannter geworden und so werde ich immer mehr und immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen im ganzen Land als Sprecher engagiert.
Reihe„Steirische Sänger- und Musikantentreffen“ – SUMT:
Diese einzigartige Serie prägt mein Leben.
Seit dem offiziellen Start dieser Serie am 13. April 1991 (in meinem Heimatort) bin ich mit dabei und habe mehr oder wenige alle Funktionen und Einsatzgebiete abgedeckt.
Ich war in meiner Heimatgemeinde Groß St. Florian im Jahre 1991 der erste offizielle Veranstalter und seither finden immer wieder Volksmusikabende bei uns statt, bei denen ich federführend bin.
Natürlich war ich vielfach als Musikant und Sänger mit unterschiedlichsten Gruppen aktiv dabei, seit 2002 als Sprecher und 2006 hat mich Manfred Machhammer als Aufnahmeleiter ins das Technikteam geholt.

Mittlerweile steht dieser Reihe seit dem Jahre 2007 ein Verein vor, deren Obmannstellvertreter ich seit einigen Jahren sein darf.
Mehr und mehr bin ich in diese Organisation und Arbeit hineingewachsen und mittlerweile laufen faste alle Fäden bei mir als Gesamtleiter zusammen.
Der ORF Steiermark hat mir vor etwa vier Jahren die Hauptverantwortung für diese Sendeleiste übertragen und seither laufen unzählige Unterlagen und Dokumente über meinen „privaten PC bzw. Schreibtisch“ zu Hause.
Seit 25 Jahren gibt es nun diese Reihe und eine der größten Herausforderungen für mich war sicherlich die Organisation des großen Jubiläumsabends am 7. März 2015 in der Steinhalle in Lannach.
Immerhin galt es, zwölf mitwirkende Gruppen (ca. 85 Personen) zu koordinieren, die aufwendige Technik zu planen und auch den großen Zuschauerzuspruch (mit 700 Personen ausverkauft) zu meistern.
Dieser Abend wurde als Meilenstein in der steirischen Volkskultur bezeichnet und mit großem Stolz darf ich darauf zurück blicken.
Auf den 25 CDs dieser Reihe sind mittlerweile 654 Titel von 384 verschiedenen steirischen Gruppen veröffentlicht worden und seit 13 Jahren obliegt mir die Auswahl und Zusammenstellung für diese Tonträger.
Mit großem zeitlichen Einsatz und nach wie vor mit großer Freude werden jährlich von mir im Sommer etwa 1.000 Musik- und Gesangstitel durchgehört und für die neue SUMT-CD ausgewählt.

Die Radio-Stimme

Nie und nimmer hätte ich daran gedacht oder davon zu träumen gewagt, einmal
Radiosprecher zu sein.
Aber der Zufall hat hier ein wenig Regie gespielt und so konnte ich mein Hobby mittlerweile zum Zweitberuf zu machen.
Ende August 2007 durfte ich meinen ersten Beitrag für die damalige Sendung „Klingende Steiermark“ gestalten und mittlerweile sind es unzählige Beiträge, Reportagen und Sendungen geworden, welche ich gestalten bzw. moderieren durfte.
Nach der Pensionierung von Christine Brunnsteiner hat Sepp Loibner im Jahre 2010 die Abteilung Volkskultur übernommen und ich bin stolz ein Teil dieser im Jahr 2010 neu formierten Mannschaft zu sein.
Ich glaube sagen zu können, dass wir mit unseren Sendungen und Beiträgen der Volkskultur im Radio und auch generell einen besonderen Stellenwert einräumen und damit vielen Menschen Freude bereiten.
Viele dieser meiner Arbeiten sind oft unbezahlt, weil mir die Volkskultur am Herzen liegt und ich mit großer Freude Beiträge und Sendungen gestalte.
Als „Freier Mitarbeiter“ ist es oft gar nicht anders möglich, dass viele Reportagen und Sendungen an Abenden, an Feiertagen oder natürlich an Wochenenden bearbeitet oder geschnitten werden müssen.

In Zahlen

Da ich alles sehr genau und gewissenhaft archiviere und dokumentiere, kann ich natürlich eine lückenlose Statistik meiner bisherigen ORF-Arbeiten liefern:
32 Beiträge für die damalige „Klingende Steiermark“ (2007 bis 2009)
198 Reportagen/Beiträge für das Volkskulturmagazin „Unser Steirerland“
63 3-stündige Moderationen der Sendung „Unser Steirerland“
21 Studiosendungen „Klingende Steiermark“
77 Moderationen „Steirische Sänger- und Musikantentreffen“
189 Einstiege/Beiträge als Frühschoppen-Reporter bei 101 Radiofrühschoppen
6 Moderationen der Sonntagmorgensendung „Gut aufgelegt in den Sonntag“
6 Studiomoderationen der Wunschsendung „Was i gern hör“
9 Moderationen zur „Langen Nacht der Volksmusik“ (mit dem ganzen Team)
5 Sondersendungen 5
115 Führungen im Grazer Funkhaus

Wie es mit der Abteilung Volkskultur beim ORF Steiermark weiter geht, ist derzeit ein wenig unklar, aber ich hoffe sehr, dass ich auch weiterhin meine Erfahrung und mein volkskulturelles Wissen einbringen darf.
Sendungen zu gestalten und zu moderieren bereitet mir sehr große Freude und diese scheint auch bei unserer großen Hörerschaft anzukommen und spürbar zu sein.

Zum Abschluss möchte ich noch einige weitere volkskulturelle Besonderheiten
bzw. Aktivitäten nennen, welche zum Teil ehrenamtlich erfolgen:
- seit zwölf Jahren Jurymitglied beim Steirischen Harmonikawettbewerb
- Jurymitglied beim Steirischen Hackbrettwettbewerb
- Jurymitglied beim Josef Peyer-Wettbewerb
- Als „Wunderkind“ 1982 beim Steiner Franz in der Fernsehsendung „Volksmusik aus Österreich“
- Einige Jahre Kontrabassist bei Konzerten der
Stadtkapelle Deutschlandsberg und der Musikkapelle Groß St. Florian
- Jedes Jahr beim Aufsteirern mit dabei: als Schuhplattler, Volkstänzer, Musikant und seit einigen Jahren als Moderator
- Aufnahmeleiter bei verschiedenen CD-Produktionen
- Viele Jahre als „Lichtmessgeiger“ unterwegs
- Erlernen des alten Brauches des „Peitschenschnalzens“
- 2 x bei „Klingendes Österreich“ mit dabei
- 3 x bei „Mei liabste Weis“ mit dabei
- 2 x bei „Licht ins Dunkel“ am Heiligen Abend mit dabei

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass dies alles mehr oder weniger in meiner Freizeit passiert, denn seit mittlerweile fast 30 Jahren bin ich hauptberuflich als Gemeindesekretär in meiner Heimatgemeinde Groß St. Florian tätig.
25 Jahre lang war ich vollbeschäftigt, dann habe ich meinen Dienstvertrag auf 75 % reduzieren lassen und seit mittlerweile drei Jahren bin ich halbtags auf der Gemeinde beschäftigt, damit ich alle meine anderen Aufgaben unter einen Hut bekommen kann.

Karl Lenz erhielt für sein Lebenswerk den HARMONIKA-AWARD 2017. | Foto: KK
Alle Preisträger mit den Ehrengästen und Verantwortlichen. | Foto: KK
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