Die gute Seele der Pfarrküche
Von Krautsuppe bis zum Apfelstrudel: Im Gnaser Pfarrhof wird vielseitig gekocht.
Herrlich duftet es zur Mittagszeit im Pfarrhaus in Gnas. Hier kreiert Annemarie Niederl seit 16 Jahren die Menüs für die Geistlichkeit. „Es entscheiden die Köchinnen, was aufgetischt wird. Meine Kollegin kocht eher Hausmannskost, ich probiere gerne verschiedene Rezept aus“, so die Pfarrhaushälterin aus Maierdorf. Pfarrer Karl Gölles, Kaplan Claudiu Budau und der pensionierte Pfarrer aus Nestelbach, Friedrich Tieber, kommen in den Genuss ihrer kulinarischen Künste. An zwei Tagen in der Woche sorgt Monika Dienstl aus Raning für das leibliche Wohl. Sonntags bleibt die Pfarrküche kalt.
Auf den Tisch kommen täglich Suppe und Hauptspeise, Nachspeise gibt es nicht immer. „Der Herr Pfarrer legt wert auf einfaches Essen, dem natürlich ein Tischgebet vorangeht. Am Freitag ist immer Fasttag. Da gibt es Suppe und Fisch oder Schmarren mit Kompott oder auch Obstknödel“, so Niederl. Obstbäume sind das Faible von Pfarrer Gölles. Äpfel, Birnen und Marillen, aber auch Beeren und Kiwis gedeihen im Pfarrhof prächtig. Der Gemüsegarten wird von einem Bewohner des Betreuten Wohnens bearbeitet. Auch Pfarrer Tieber engagiert sich gerne im Garten.
Krautsuppe in der Fastenzeit
In der Fastenzeit stehen mehr Gemüse und wenig Fleisch auf dem Speiseplan. Kaplan Budau wird wieder „Krautsuppentage“ initiieren. Dafür kocht Niederl Weißkraut, Karotten, Zwiebeln, Paprika, Sellerie und geschälte Tomaten, gewürzt wird mit Chili, Pfeffer, Kümmel und Kräutern wie Petersilie. „Kein Salz und keine Erdäpfel, das ist wichtig. Krautsuppe kann warm und kalt gegessen werden.“ In den Wochen bis Ostern kommen beispielsweise auch Fischsuppe, Lauchsuppe, Gemüsestrudel oder „falsche Forellen“ (panierte, mit Faschiertem gefüllte Palatschinken) sowie Nudelgerichte oder Aufläufe auf den Tisch – ebenso wie Saure Suppe mit Frühstückstommerl. „In der Fastenzeit sollte man sich wieder bewusst machen, wie etwas schmeckt und man darf sich nicht übersättigen“, rät Niederl.
Ihre Arbeit sei angenehm: „Das Betriebsklima ist toll. Der Humor kommt nicht zu kurz und eigentlich essen alle alles, was ich koche“, lacht Niederl. Wenn der Pfarrhaushalt versorgt ist, eilt sie nach Hause, um ihre Familie zu bekochen.
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