Blasmusik
55 Jahre Blasmusikbezirk Graz-Süd
Vor 55 Jahren wurden im Gasthaus Pendl in Kalsdorf die musikalischen Weichen gestellt. Die Blasmusik strukturierte sich neu, auf Grund der Größe wurde der ursprüngliche Blasmusikbezirk Graz-Umgebung geteilt in Graz-Süd, Graz-Nord und Graz-Stadt.
GRAZ-UMGEBUNG. Gründungsmitglied war Willi Tscherner. „Ich war damals ein junger Musiker ohne Funktion“, sagte der Werndorfer, der Jahre später von 1971 bis 2012 die Jugendkapelle Werndorf leitete.
Blick in die Geschichte
Doch zurück in das Jahr 1969. „Hans, du machst den Obmann“, sagte Willi Konrad von der Vorgängerorganisation. Und so wurde Johann Schmidt von der Lapp-Finze Werkskapelle (heute Musikkapelle der Roto Frank und der Marktgemeinde Kalsdorf) erster Bezirksobmann (1969-1979) des neuen Musikbezirks Graz-Süd, Franz Eckhart Bezirkskapellmeister, Peter Treitler Kassier und Willi Tscherner Schriftführer.
55 Jahre später, fast auf den Tag genau, wurde beim Pendl in Kalsdorf abermals Musikgeschichte geschrieben. Bezirksobmann Franz Muhr legte nach 15 Jahren die Leitung in jüngere Hände, neuer Bezirksobmann wurde Walter Kohlfürst. Das machte eine Statutenänderung notwendig, denn der Sitz des Vereins befindet sich am Wohnort des Obmanns. Und so wechselte zumindest am Papier der Vereinssitz von Premstätten nach Sankt Marein bei Graz.
821 bringen Musik in die Gemeinden
Heute besteht der Musikbezirk Graz-Süd aus 18 Mitgliedskapellen mit 821 Musikern. Nicht selten spielen vom Opa bis zur Enkelin alle in einer Kapelle. Ein generationenübergreifendes Miteinander wie in der Blasmusik gibt es sonst kaum wo. Der Senior hilft dem Nachwuchs, die Krawatte korrekt zu binden und bekommt dafür Tipps für sein Smartphone. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Status bringt die Blasmusik Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen. Neben 755 Proben im Vorjahr rückten die Musikkapellen im Musikbezirk 301 Mal als Gesamtorchester aus
Für Nachwuchs ist gesorgt, denn 196 bereits aktive Mitglieder unter 30 Jahren und 575 der noch nicht Aktiven in der gleichen Altersgruppe stehen in Ausbildung. Zunehmend wird die Blasmusik auch weiblich, rund 40 Prozent sind Frauen.
Blasmusik wurde zum Weltkulturerbe
Längst gehört die Blasmusik zum Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Sie gibt den festlichen Rahmen, kann Freude verstärken und im Trauerfall trösten. Als Zeichen dieser Wertschätzung wurde im Vorjahr die Klang- und Spieltradition der Österreichischen Blasmusikkapellen in das UNESCO Kulturerbe aufgenommen.
„Es ist nicht nur Tradition und Vergangenheit, es geht stark darum, wie machen wir unsere Arbeit, wie sehen die Zukunftsperspektiven aus“, sagte Landesobmann Erich Riegler und bezeichnete die Blasmusik als etwas Lebendes.
Dem Blasmusikbezirk Graz-Süd gehören folgende Musikkapellen an:
- Trachtenkapelle Laßnitzhöhe
- Trachtenkapelle Dobl
- Marktmusikkapelle Feldkirchen
- Feuerwehrkapelle Fernitz
- Jugendkapelle Fernitz
- Marktmusik Hausmannstätten
- Marktmusikkapelle Hitzendorf
- MK der Roto-Frank und der Marktgemeinde Kalsdorf
- Musikkapelle Krumegg
- Musikverein Lieboch
- Musikkapelle Nestelbach
- Musikverein Seiersberg-Pirka
- Marktmusikkapelle St. Marein bei Graz
- Marktmusik Unterpremstätten-Zettling
- Marktmusik Vasoldsberg
- Jugendkapelle Werndorf
- Musikverein Wundschuh
- Musikverein Raaba-Grambach
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