Briefmarkensammler aus Leidenschaft

- ABSV-Obmann Pepi Kopsche sammelt Trachtenmotive auf Briefmarken und sucht einen Tauschpartner auf diesem Fachgebiet.
- hochgeladen von Edith Ertl
Pepi Kopsche fasziniert die Welt der kleinen bunten Bildchen mit dem gezahnten Rand. Seit seinem zehnten Lebensjahr sammelt der Gratkorner Briefmarken. Das Hobby ist für ihn eine spannende Reise um die Erde, in die Welt der Kultur, Technik und Botanik und in die Geschichte der auf Marken abgebildeten Personen. Anlässlich des 60jährigen Bestehens des ABSV (Arbeiter-Briefmarken-Sammelverein) am 7. Oktober findet im Pfarrsaal Gratkorn von 9:00 – 13:00 Uhr ein Philatelietag statt. „Dort gibt es eine Briefmarke, die es sonst nirgendwo gibt“, verspricht dessen Obmann.
„Ich bin mit zehn Jahren durch einen Schulfreund zum Sammeln gekommen, als dessen Onkel uns seine Sammlung zeigte“, blickt Kopsche auf die Anfänge seines Hobbys zurück. „Das war 1943, mitten im Krieg, es hat nichts gegeben. Ich habe die Briefmarken angeschaut und da ist der Funke übergesprungen“. Der Onkel war es auch, der den Buben die ersten Marken schenkte. „Sie hatten keinen Sammlerwert, da waren viele kaputte dabei, für uns aber waren sie ein Schatz, den wir mit Leim in ein Heft geklebt haben“, lacht der 84jährige. Jahre später erlernte Kopsche bei der damaligen Leykam-Josefsthal (heute Sappi) den Beruf des Betriebselektrikers. „Mit der Lehrlingsentschädigung habe ich mir in Graz hin und wieder beim Markenhändler etwas Billiges kaufen können“. Wenn Gleichaltrige vom ersten Fahrrad träumten, dann schwärmte Kopsche von Marken, die in seiner Sammlung fehlten.
Briefmarkenfreunde sammeln nach Fachgebieten, Ländern oder Motiven, Kopsche spezialisierte sich auf Trachten. „Ich habe Trachtenmotive aus ganz Europa. Da gehe ich dann zum Atlas und schaue mir das Land und die Region an“.
Am kommenden Samstag ist der ABSV Gratkorn 60 Jahre alt. 1957 gegründet, treffen sich die Mitglieder jeden zweiten Sonntag im Monat im Kulturhaus Gratkorn. Die Gründungsväter wählten den Sonntag, weil zur damaligen Zeit auch der Samstag ein Arbeitstag war, nicht nur für Schichtarbeiter. Schon mehrmals gab der Verein personalisierte Briefmarken heraus, so auch die 55-Cent Marke mit dem Motiv der kleinen Punktschnecke. Paläontologen fanden das zwölf Millionen Jahre alte Fossil bei Grabungen in Gratkorn. Auch aus Gratkorn, aber nicht ganz so alt ist das Motiv der Sondermarke, die es nur am Philatelietag gibt. Die Marke zeigt die Pfarrkirche St. Stefan nach einem Aquarell von Günther Csitkovits. Der pensionierte Postbeamte hat als Mitglied des Vereins schon mehrere Marken gestaltet. Kaufen oder bestellen kann man diese Marke nicht. Es gibt sie nur vor Ort von der Post geschenkt, wenn man Philatelieprodukte im Wert von 20 Euro kauft



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