Ein Kapitän ging vor Anker
Josef Bund zog es zur Schiffsfahrt. Jetzt ist der Kapitän wieder zu Hause gelandet.
„Die Berufe bei uns haben mir als Junge nicht gefallen. Ich habe mir Kolumbus vorgestellt und wollte Matrose werden“, erzählt Josef Bund, wie er als 14-Jähriger von Deutsch Goritz auszog. Geholfen hat ihm dabei die damalige Schuldirektorin Maria Scheck. Sie fuhr mit ihm zur Aufnahmeprüfung und zu ärztlichen Tests nach Wien. Das war 1956. Im Dezember dieses Jahres kam Bund auf das Schulschiff Leventina und ein halbes Jahr später wurde er Schiffsjunge auf dem Rhein. „Da musste ich als Erster aufstehen und war Mädchen für alles“, erzählt Bund.
Rheinkapitän in Basel
In seinem dritten Lehrjahr war der Steirer dann bereits Matrose und mit 23 Jahren absolvierte er die Patentprüfung. Auch als Kapitän blieb Bund dem Rhein treu und sein Lebensmittelpunkt wurde die Schweizer Rheinstadt Basel. Unzählige Male schipperte er mit seinem Frachtschiff Kohle, Sand, Getreide und andere Waren nach Rotterdam. 183 Meter lang und 2.600 Tonnen schwer waren die Containerschiffe, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2002 steuerte. Der pensionierte Kapitän ging dann auch wieder in seiner Heimat Deutsch Goritz vor Anker. Und steht Herbert Schober aus Ratschendorf mit Rat und Tat zur Seite, wenn er Fragen wegen seines Segelkutters hat.
„Ich habe mit dem großen Steuerrad begonnen und mit dem Joystick aufgehört.“
josef bund
walter.schmidbauer@aon.at
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