Großer Star unter Laien

Johannes Hartinger (vorne rechts) gründete mit Franz Fartek und Franz Kapper die Laien-Theatergruppe.
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  • Johannes Hartinger (vorne rechts) gründete mit Franz Fartek und Franz Kapper die Laien-Theatergruppe.
  • hochgeladen von Daniela Gether

Johannes Hartinger führte viel auf in seinem Leben – es war aber alles nur gespielt.

Wenn man einen Star sehen will, kann man den Fernseher getrost ausschalten. Johnsdorf-Brunn bringt jedes Jahr Johannes Hartinger auf die Bühne. Er bekommt zwar nicht die Gage der Stars, aber das Blitzlichtgewitter musste er schon etliche Male über sich ergehen lassen und dass ihn Fremde während des Einkaufs beim Namen nennen, passierte schon mehrmals: „Oft werde ich beim Namen des Charakters genannt, den ich gespielt habe“, lacht Hartinger.
Seinen ersten Auftritt hatte der 46-Jährige vor 28 Jahren. Erstmals auf die Bühne bewegte ihn damals ein Sauschädl. Beim traditionellen Sauschädlball der Landjugend sollte er als Zeuge aussagen, daraus wurden regelmäßige Auftritte. Als er heiratete und damit von der Landjugend ausschied, sollte die Karriere als Laiendarsteller aber erst richtig losgehen.

Improvisation statt Fehlern

Als Obfrau der Theatergruppe führt Gattin Sabine Hartinger heute Regie. Johannes Hartinger steht als Gründungsmitglied der Theatergruppe seit 1991 auf der Bühne und organisiert hinter den Kulissen. Mit Christine Hofmeister aus Feldbach hat er 1992 das Premierenstück der Theatergruppe „S‘Herz am rechten Fleck“ einstudiert. Wenn Hartinger nach einer Theaterausbildung gefragt wird, fällt sie ihm als Mentorin ein. Hofmeister kann sich gut erinnern. Sie wurde vom Jugendreferat als Spielberaterin für außerberufliches Theater entsandt und probte mit Hartinger: „Hannes lernte sehr Sinn erfassend und konnte immer gut improvisieren. Er ist ein überaus guter Organisator und schlüpft leicht in verschiedenste Rollen“, so Hofmeister. Tatsächlich verkörperte Hartinger sehr gegensätzliche Charaktere. Ebenso authentisch wie den schüchternen Junggesellen, spielt er den rohen Macho. Als „Tante Frieda“ fand er sich 2002 auch als Frau in einer Doppelrolle wieder. „Das war schwer“, schmunzelt Hartinger.
Für das volkstümliche Laientheater gab Hartinger oft Impulse und steckte viele mit seiner Begeisterung an. Heuer verzeichnete die Theatergruppe Johnsdorf-Brunn einen Besucherrekord. „Wir hatten 1.600 Besucher bei den Aufführungen von ’Der verflixte Isnetboid’.“ Von einer Gage will Hartinger nichts wissen. „Wir machen mit den Einnahmen einen gemeinsam Ausflug.“
Nur zwei Mal setzte der Versicherungsmakler bei der Theatergruppe aus. Damals kamen seine Töchter auf die Welt. Jetzt freut sich Johannes Hartinger darauf, mit ihnen auf der Bühne zu stehen.

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