"Schweinerei" im großen Stil
Susanne Lucchesi Palli und Josef Ober sprechen sich gegen Megaställe aus.
Angesichts der kulinarischen Positionierung "wäre es in den letzten Zügen der Globalisierung und Industrialisierung schade um die Region", ist Vulkanland-Obmann Josef Ober überzeugt. Er spricht sich gegen unternehmerische Investitionen in Mega-Schweineställe aus. Das 2011 verabschiedete Raumordnungsgesetzt regelt den Umgang mit Schweineställen klar: Für Stallprojekte bis 699 Muttersauen oder 2.499 Mastplätze braucht es die baurechtliche Bewilligung der Gemeinde. Bei Megaprojekten (ab 700 Muttersauen und 2.500 Mastplätzen) ist neben der UVP-Prüfung auch die Zweidrittelmehrheit des Gemeinderates für eine Sondernutzung im Freiland erforderlich.
"Erstmals haben mit diesem Gesetz die Gemeinden selbst die Möglichkeit, sich gegen Megaställe zu entscheiden", macht Ober die Verantwortung der Bürgermeister und Gemeinderäte klar. Susanne Lucchesi Palli hat bereits einen Antrag einer Investorengruppe ("drei Hektar verbaute Fläche und 12 Millionen Liter Gülle im Jahr") abgelehnt und sieht nun die Gefahr, dass die Gesetze durch juristische "Sonderkonstruktionen" umgangen werden könnten. "Hier appelliere ich an die Moral der Betreiber", so Josef Ober. "Wir müssen uns entscheiden, ob wir ganz große Strukturen oder bäuerliche Familienbetriebe wollen. Denen müssen wir dann aber auch die Möglichkeit der Entfaltung geben."
Für Josef Ober ist die familiäre Betriebsführung ein Garant für die nachhaltige Bewirtschaftung der Böden, aber auch für die Erhaltung der Vielfalt: "Wir werden für die Lebensmittelproduktion und die Energiegewinnung jeden Quadratmeter Grund brauchen." Es braucht keine größeren Ställe, sondern eine konsequente Markenentwicklung, fordert der Abgeordnete zum Landtag: "Unsere Vision: die Region mit dem besten Schweinefleisch Österreichs."
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