Von Schminkzeug zu Rüst- und Werkzeug
Das "Grüß Gott" hat in unserer Region eine lange Tradition. Doch Traditionen müssen auch gepflegt werden. In Zeiten von Isolierung und Individualisierung – zweifellos Nährboden für Egoismus, Misstrauen und Eigenbrötlertum – sind die guten Bräuche und Sitten ins Hintertreffen geraten. Dabei sind gerade sie es, die die Basis für nachhaltige Identitätsstiftung in der Region legen und in respektvollem Miteinander und gegenseitiger Wertschätzung zum Ausdruck kommen. Grüßen ist Lebenskultur – und in den meisten Formen religiöse Botschaft. Die Kirche will die Menschen wieder zum christlichen Gruß, der auch den Segenswunsch beinhaltet, ermuntern. Vorerst gibt sie einer verkehrten Gesellschaft lediglich Schminkzeug. Doch wenn daraus ein Rüstzeug für eine erfolgreiche Bekehrung hin zum ehrlich gemeinten Gruß resultiert, ist die an sich scheinheilige Instrumentalisierung ein segensreiches Werkzeug.
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