Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei

In St. Stefan steht man bei Loidl seit Kurzem vor verschlossenen Türen. Foto: WOCHE
  • In St. Stefan steht man bei Loidl seit Kurzem vor verschlossenen Türen. Foto: WOCHE
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In St. Stefan war man
auf der Jagd nach der Loidl-Wurst – aber nur
für zwei Wochen.

markus.kopcsandi@woche.at

In St. Stefan im Rosental geht es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst. Und zwar um die von Loidl. In den 1960er-Jahren in Weiz gegründet, siedelte sich der Fleischprofi, „Teilstück“ der Landhof-Tochter „Vivatis“, 1993 in St. Stefan an. Zu den zahlreichen Investitionen zählte vor Kurzem die Eröffnung eines eigenen Shops mit über 400 Wurstwaren und anderen Artikeln zu sensationellen Preisen. Der Erfolg war laut Bürgermeister Johann Kaufmann von Tag eins an gigantisch: „Die Menschen sind sicher aus vier Bezirken angereist und in Schlangen angestanden. Die Ware wurde Lkw-weise angeliefert“, erzählt er.
Verärgerte Kunden
Umso verwunderter zeigen sich die südoststeirischen Fleischtiger, dass der Laden nach zwei Wochen wieder dicht gemacht wurde. „Dieses Geschäft ist ab sofort geschlossen. Wir danken für Ihr Interesse“, so die kurze und bündige Erklärung auf der Ladentür, die ab sofort verschlossen bleibt.
Die Kunden können’s nicht verstehen und lassen ihrem Ärger teilweise freien Lauf. „Die Leute sind erbost und haben selbst mich beschimpft“, wurde auch Ortschef Kaufmann nicht verschont.
Preiskampf
Die Gerüchteküche ist derzeit am Brodeln. Glaubt man den Stimmen aus dem Volk, ist Loidl dem Druck seiner eigenen Kunden bzw. Wurstwarenabnehmer, zu denen u. a. Spar, Metro, Adeg, und Rewe-Austria gehören, erlegen. Aufgrund des Preisdrucks sei es zu Interventionen gekommen, wie auch Bürgermeister Kaufmann zu Ohren gekommen ist. Verifizieren kann bzw. möchte er diese Version allerdings nicht.
Bestätigen kann er hingegen die verlockenden Angebote, die bis vor wenigen Tagen an der Tagesordnung standen: „Ich war bei der Eröffnung dabei und habe im Zuge dessen schon registriert, dass echte Hammerpreise gefahren wurden. Bedenken gab es meinerseits keine. Ich habe mich natürlich gefreut, dass sich wieder ein Betrieb in der Gemeinde angesiedelt hat.“
Verhalten bzw. wenig auskunftsfreudig ist die Firma Loidl selbst. „Es gibt von uns kein Interview“, lässt Geschäftsführer Herbert Schmid über seine Assistentin ausrichten. „Ich glaube es zu wissen“, so Johann Riedl, Geschäftsführer von Spar-Riedl in St. Stefan, auf die Frage, ob er als ortsansässiger Handelspartner der Schließungsgründe kundig wäre. Er verweist auf den Pressesprecher der Spar-Zentrale in Graz, der für ein Statement nicht erreichbar war.
Unterm Strich bleibt laut Johann Kaufmann eine Gewissheit: „In dieser Form wird es diesen Shop sicher nicht mehr geben.“

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