„Das Leben ist schön“

Alois Baumgartner, Helmut Graupp und Josef Niederl (v.l.), mit den Initiatorinnen der Parkinson-Selbsthilfegruppe, Sabine Zotter (r.) und Evelyn Kohl.                Fotos:  WOCHE
  • Alois Baumgartner, Helmut Graupp und Josef Niederl (v.l.), mit den Initiatorinnen der Parkinson-Selbsthilfegruppe, Sabine Zotter (r.) und Evelyn Kohl. Fotos: WOCHE
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Trotz Hemmnis wieder zur Lebensfreude zu finden, ist das Ziel der Parkinson-Selbsthilfegruppe.

Man braucht für alles länger. Wir leben in einer anderen Zeitdimension und sind ständig mit unserer Unvollkommenheit konfrontiert“, bringt Josef Niederl aus Bad Gleichenberg die schwierige Situation von Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, auf den Punkt. Der 52-Jährige wurde vor zwei Jahren mit dieser Diagnose konfrontiert und musste sich einige Monate später eingestehen, der Berufsausübung als Religionslehrer nicht mehr gewachsen zu sein. „Man hat das Gefühl weitermachen zu müssen. Dieser Stress verstärkt auch die Symptome.“

Bewusst genießen

Um die Krankheit zu akzeptieren bzw. wieder zur Lebensfreude zurückzufinden, ist Niederl der Selbsthilfegruppe Bad Gleichenberg beigetreten. „Ein Glücksfall“, wie er lächelnd betont. Die von Sabine Zotter aus Bairisch Kölldorf und Evelyn Kohl aus Söchau initiierte Gruppe trifft sich jeden dritten Montag im Monat in der Fachhochschule in Bad Gleichenberg: „Wir tauschen Erfahrungen aus, organisieren Vorträge und Ausflüge, helfen bei Behördenwegen und geben praktische Tipps zur Selbsthilfe“, so die Leiterin Sabine Zotter. Sie selbst musste bereits mit 44 Jahren Symptome wie Muskelverspannungen, Erschöpfungszustände oder ein Zittern an der Hand registrieren. „Die Krankheit zwingt einen zur Neuorientierung. Man genießt bewusster, intensiver. Man erlebt in guten Phasen unglaubliche Glücksgefühle“, weiß Evelyn Kohl. „Das Leben ist schön“ – das Motto der Selbsthilfegruppe kommt also nicht von ungefähr.
„Wichtig ist die Abklärung von Symptomen wie etwa Geruchsstörungen, Bewegungsverlangsamung oder Gang- und Standinstabilität beim Neurologen“, so Martin Heine, Leiter der Neurologie im LKH Feldbach. Der Nachweis einer Parkinsonerkrankung, bei der Zellen im Mittelhirn absterben, die den Neurotransmitter Dopamin bilden, erfolge durch das Ansprechen auf die „L-Dopa“-Therapie. „Es gibt Hinweise, dass einige Medikamente eine nervenschützende und somit krankheitsverlangsamende Wirkung haben“, so Heine.
Sabine Zotter rät Betroffenen, ihr Umfeld über bestehende Beeinträchtigungen in Kenntnis zu setzen. Auch die Lebenspartner werden in die Aktivitäten der Selbsthilfegruppe miteingebunden und umfangreich informiert.

ulrike.kiedl-goelles@woche.at

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