GU-Nord

Corona vs. Fasching: Hat es sich schon ausgelacht?

Lange dauert es nicht mehr – mit dem 11.11. wird die närrische Zeit eingeläutet. Aber wie können die Narren in GU-Nord aktuell und inmitten der Pandemie mit erneut steigenden Infektionszahlen den Fasching überhaupt begrüßen? Wir haben nachgefragt.

Als die ersten Corona-Hotspots 2020 evaluiert wurden, war gerade Hochsaison für die närrische Zeit. Umzüge, Gschnas und Bälle wurden teils kurzerhand abgesagt, andernorts wurde noch gefeiert. 2021 sah es kaum besser aus, doch die Faschingsvereine haben ihre Veranstaltungen gleich auf Eis gelegt. Und heuer?

Kleine Schlüsselabnahme

In Frohnleiten heißt es heuer am 11.11. wieder "Frohlei, frohlei", wenn auch etwas leiser. Der Faschingsclub rund um Obmann Harald Reiter bleibt zuversichtlich und will die Saison durchziehen, die traditionell um Punkt 11 Uhr damit beginnt, dass die Mitglieder das Rathaus stürmen und dem Bürgermeister den "Amtsschlüssel" abnehmen. "Aber es wird heuer eine kleine Schlüsselübergabe. Die große Sause wird es nicht", sagt Reiter gegenüber der Woche. "Wir wollen eine positive Stimmung verbreiten und die Leute wissen lassen, dass der Fasching da ist, dass wir da sind." Zwei Tage später werden die Frohnleitner unter Gleichgesinnten beim sogenannten Landesnarrenwecken, das jedes Jahr in einer anderen "Landesnarrenhauptstadt" stattfindet, die närrische Jahreszeit begrüßen. Gaukler, Prinzenpaare, Garden und mehr treffen sich und feiern gemeinsam. 
Wie es mit den Faschingssitzungen genau aussieht, weiß der Club bis dato noch nicht: "Ein wenig Spazi haben wir ja noch. Aktuell planen wir noch nichts fix", so Reiter. 

Kein "Plem! Plem!" in der Saison

"Plem! Plem!" wird man dieses Mal am 11.11. aus Gratwein-Straßengel nicht zu hören bekommen. Das Faschingskomitee hat die komplette Saison abgesagt – erneut und schweren Herzens, wie Obmann Herbert Ebner sagt: "Aufgrund der steigenden Infektionszahlen und deshalb aus Rücksicht vor der Gesundheit unseres Publikums, der eigenen Leute und unserer Partner." Bürgermeister Harald Mulle muss sich deshalb heuer nicht dafür fürchten, dass das Gemeindeamt gestürmt wird.
Da noch nicht klar ist, ob es eventuell zu Verschärfungen der Maßnahmen kommen könnte, bleibt man also vorsichtig. "Wir haben gesagt, entweder wir machen den Fasching anständig oder gar nicht. Das gilt auch für unsere Sitzungen. Dazu kommt das wirtschaftliche Risiko, das einfach im Moment zu hoch ist. Dabei hätten wir aktuell genug Material", schmunzelt er. Offen bleibt hingegen, wie es mit dem Umzug, einem der größten im Bezirk, aussehen wird. "Wir wollen die Tür für den Umzug nicht zumachen, aber wir werden noch sehen, was möglich ist."
Faschingsmüde sind die Narren aus Gratwein-Straßengel aber nicht geworden. "Den Eindruck hab ich nicht, die Motivation weiterzumachen ist da. Spätestens 2023 starten wir voll durch. Und man darf jetzt schon gespannt sein."

Stille in Gratkorn

In Gratkorn ist es aktuell um die Faschingsgilde komplett still. Das liegt mitunter auch daran, dass Obmann Günter Lackner sein Amt zurücklegt. Genauere Details fehlen bislang, und somit ist auch nicht sicher, ob irgendwelche Veranstaltungen in dieser Saison stattfinden werden.

Hier gibt's die Fotos vom letzten Faschingsumzug in Gratwein-Straßengel: