Am Flughafen Graz
Der Flugnotfall wurde von 350 Einsatzkräften geübt
Am letzten September-Tag 2022 wurde am Flughafen Graz eine große Notfallübung abgehalten, bei der rund 350 Einsatzkräfte teilnahmen.
FELDKIRCHEN BEI GRAZ. "Mayday, Mayday, Mayday", mit diesen Worten meldete ein Pilot einen fiktiven Flugnotfall. Eine Notlandung des mit 39 Passagieren und vier Crew-Mitgliedern besetzten Flugzeugs am Flughafen Graz war erforderlich. Die Alarmierungskette wird hochgefahren und zahlreiche Einsatzkräfte aus den verschiedensten Organisationen machen sich auf den Weg zum Flughafen. Alle zwei Jahre findet eine solche Notfallübung am Airport in Graz statt. Gerade weil die Corona-Zeit die Kommunikation und Abstimmung eingeschränkt hat, war das diesjährige realitätsnahe Training besonders wichtig. "Notfallübungen sind unglaublich wichtig. Sie verbessern die Kommunikation zwischen den verschiedensten Beteiligten und decken Denk-, Handlungs- und Organisationsfehler oft sehr deutlich und schonungslos auf", sagte Flughafen Geschäftsführer Wolfgang Grimus vor der Übung.
Vielfältige Übungsziele
Die Ziele einer solchen Notfallübung sind vielfältig. Als behördlicher Einsatzleiter fungierte Graz-Umgebungs Bezirkshauptmann Andreas Weitlaner. "Ziel dieser Übungen ist es, die Hilfeleistungen sowie die Maßnahmen der Katastrophenbekämpfung zu trainieren", so Weitlaner. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche bzw. der Einsatzorganisationen auf allen Ebenen stand im Vordergrund. Als betrieblicher Einsatzleiter war Ewald Hauptmann vom Flughafen Graz im Einsatz. Der 44-Jährige ist für solche Szenarien seit 2018 zuständig und verantwortet auch die gesamte Planung und Koordination der Übung. "Wir haben rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 Organisationen bei der Übung im Einsatz", erklärte Hauptmann.
Rotes Kreuz testet neue digitale Systeme
Neben mehreren Feuerwehren aus dem Umfeld des Flughafen Graz war natürlich auch das Rote Kreuz mit rund 100 Einsatzkräften und 22 Fahrzeugen vor Ort. Bei diesem Übungseinsatz wurden zwei neue digitale Systeme zur Verbesserung der Informationsweitergabe getestet. So wurde über ein neues Software-Modul eine Schnittstelle zu den steirischen Spitälern geschaffen, über die in Echtzeit verfügbare Kapazitäten abgerufen und Zuweisungen durchgeführt werden können. Ebenfalls erstmalig im Einsatz stand im Rahmen der Großübung auch eine digitale Datenbrille, über die Lagebilder an den behördlichen Führungsstab weitergegeben wurden. Auch eine Fernsichtung von Verbrennungsopfern wurde erstmalig getestet. "Besonders herausfordernd ist im Rahmen einer solchen Übung natürlich die Sichtung der Patientinnen und Patienten sowie die Kommunikation und der Informationsaustausch mit der Rettungsleitstelle und allen beteiligten Organisationen", erklärte Karoline Amon, die für das Rote Kreuz als Übungsleiterin fungierte. Im Großen und Ganzen konnten alle Beobachterinnen und Beobachter der Übung nach Abschluss eine positive Bilanz ziehen.
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