PV-Ausbau in den Gemeinden
Die Statik verhindert oft die Förderung
Land fördert aktuell den Photovoltaik-Ausbau auf Dächern von Gemeindegebäuden. Doch dabei gibt es oft Schwierigkeiten. Die Gemeinden wollen beim Ausbau dennoch verstärkt auf Dächer gehen.
GRAZ-UMGEBUNG. Es gibt Stimmen, die stets betonen, dass Photovoltaik (PV)-Flächen zuerst auf Dachflächen müssen, bevor man fruchtbare Grün- und Ackerflächen dafür beansprucht. Auch das Land Steiermark will dabei mit einer klaren Priorität vorangehen.
Gemeindeeigene Gebäude
Anfang Februar wurde bekannt, dass das Land steirische Gemeinden dabei unterstützen will, ihre Dachflächen mit PV-Anlagen auszustatten. Mittels Förderung übernimmt das Land einen Teil der Kosten für Planung, Umsetzung und Einbindung in das Netz. Die Höhe der Förderung ist nach Steuerkraft-Kopfquote gestaffelt. Die Obergrenze liegt bei 110.000 Euro pro Gemeinde. Insgesamt hat das Land dafür drei Millionen Euro aus dem Klimafonds reserviert.
Keine Freiflächen verbauen
"Die Gemeinden haben nicht nur große Dachflächen, die für PV-Anlagen nutzbar sind, sondern sind selbst bedeutende Verbraucher und oft auch Energieversorger. Daher wollen wir mit dieser Förderung die steirischen Gemeinden bei der Realisierung von PV-Anlagen auf Dächern unterstützen", sagt etwa Nachhaltigkeits-Landesrat Hans Seitinger dazu.
Dächer verstärken
Doch genau das ist vielerorts noch nicht möglich. In der Gemeinde Raaba-Grambach will man den Ausbau auf Dächern auf jeden Fall forcieren. "Wir haben keine Freiflächen für PV-Anlagen genehmigt. Das haben wir auch in unserem Leitbild verankert", erklärt Bürgermeister Karl Mayrhold (SPÖ). Im neuen Kindergarten habe man PV-Flächen am Dach bereits mitgeplant. "Für die Dachfläche am alten Bauhof in Grambach werden wir ein Angebot einholen. Auch das Altstoffsammelzentrum würde sich anbieten. Das bekommen wir aber mit der Statik nicht zusammen. Wir schauen, dass wir das Dach irgendwie verstärken können", erläutert der Ortschef die Schwierigkeiten.
Parkplätze und Böschungen
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Lieboch. Auch dort will man von PV-Anlagen auf Freiflächen Abstand nehmen. "So lange nicht große Parkplätze oder Autobahn-Böschungen verbaut sind, ist es nicht sinnvoll auf Freiflächen zu gehen", sagt Liebochs Bürgermeister Stefan Helmreich (ÖVP). Dort ist das komplette Dach des Wirtschatshofs bereits voll. Aber auch bei der Feuerwehr sei die Errichtung am Dach architektonisch nicht möglich. Weil man die Förderung nur dann bekommt, wenn man gleich baut, sei es in Lieboch "im Moment schwierg". "Uns fehlt der andere Teil der Förderung. Wir suchen noch Partner und wollen in den Bereich eines Franchise-Modells gehen. Wir haben da voriges Jahr begonnen und wollen es heuer konkretisieren", führt Helmreich die Pläne weiter aus.
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