En français s'il vous plaît
Austausch von Kultur und Sprache: In der HLW Feldbach ist Französisch angesagt.
Den magischen Anblick der erloschenen Vulkane in Form der Gleichenberger Kogel, den Geschmack einer deftigen Jause in der urigen Buschenschenke oder auch das kaiserliche Flair der Donaumetropole Wien wird Austauschschülerin Suzanne aus Poitiers als Eindrücke nach Westfrankreich mit nach Hause nehmen. Judith aus Bad Gleichenberg hingegen ist in Gedanken bereits bei den Kulturdenkmälern in Poitiers mit dem verheißungsvollen Prädikat "Stadt der Kunst und Geschichte", im Umland des "echten Frankreichs", wie sie sagt, oder bei einem Abstecher zum nur zwei Autostunden entfernten Atlantik.
Nina Niederl kennt schon beides – das Ursprüngliche im Westen Frankreichs und das Bodenständige im Herzen des Vulkanlandes. Als Sprachassistentin hat sie für sieben Monate in Westfrankreich gearbeitet. Heute unterrichtet die Jagerbergerin Französisch an der HLW Feldbach. In einer ihrer Klassen sitzen Judith Lindner und Suzanne Guillou. Aber nicht nur die Französischstunden und Westfrankreich verbinden die drei. Im Alter der beiden Schülerinnen drückte auch Nina Niederl die Schulbank in der HLW Feldbach. Und: Auch sie war ein Sprachentalent. 2004 holte sie Landessilber im Französisch-Wettbewerb und machte quasi den Anfang einer nicht enden wollenden Serie an Medaillengewinnen an der Schule. Mehr als 20 Mal Edelmetall holte die HLW in den letzten zehn Jahren. Das ist rekordverdächtig – und das prägt.
Die HLW Feldbach hat sich zur Fremdsprachenschule gemausert. "Ältere" Erfolge färben auf junge Schüler ab. Für drei Wochen schlafen Judith und Suzanne Tür an Tür im elterlichen Haus, nehmen den selben Bus zur Schule und teilen sich den Tisch in der 2b. "Die ganze Klasse profitiert von dem Native Speaker", so Niederl. Judith sei aber besonders gefordert. Die sieht allerdings auch für sich eher die Vorteile und schmunzelt: "Suzanne hilft mir bei den Hausaufgaben. Das ist praktisch." Zu unterhalten versucht man sich abwechselnd auf Deutsch und Französisch. "Und wenn gar nichts mehr geht, auf Englisch", geben die beiden zu.
Einer Elite von 18 Schülern aus der Steiermark hat Landesrat Christian Buchmann den individuellen Austausch ermöglich. Freilich sind die Besten zum Zug gekommen. Judith ist eine davon. "Ihre" Suzanne wird – gemeinsam mit ihren 17 Kolleginnen aus dem Département de la Vienne – bald heimfliegen. Am 20. Mai kommt dann Judith für 21 Tage ins 1.182 Kilometer entfernte Kulturstädtchen nach.
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