Gratwein-Straßengel
"Fahrräder für Madagaskar" gehen an die Volkshilfe

Die Fahrräder werden der Volkshilfe gespendet: Andrea Neundlinger | Foto: Privat
  • Die Fahrräder werden der Volkshilfe gespendet: Andrea Neundlinger
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Die karitative Sammelaktion "Fahrräder für Madagaskar" aus Gratwein-Straßengel hat corona-bedingt ein neues Ziel: Die Spenden gehen an die Volkshilfe Graz-Umgebung.

Vor knapp eineinhalb Jahren gründeten Andrea Neundlinger und ihr Mann Reinhard die Sammelaktion "Fahrräder für Madagaskar". Auf ihrer Reise durch den Inselstaat haben sie nicht nur die Schönheit des Landes, sondern auch die extreme Armut der Menschen kennengelernt. Analphabetismus, fehlender Zugang zu Trinkwasser oder Kinderarbeit sind nach wie vor ein großes Problem in diesem Entwicklungsland. Beobachten konnten die Gratwein-Straßengler auch, dass jene Menschen, die eine Arbeit haben, oft lange Wegstrecken zurücklegen mussten. Daher haben sie beschlossen, mit "Fahrräder für Madagaskar" funktionstüchtige, aber nicht mehr gebrauchte Fahrräder, die von hier aus gespendet werden, mit einem Container zu verschiffen. Mit jeder Spende, so der Plan, sollten die neuen Radbesitzer auch gleich einen Baum pflanzen. Eine Idee, die zusammen mit der Kontaktperson mit Fenosoa Tolojanahary ins Leben gerufen wurde und zum Ziel die Hilfe zur Selbsthilfe hat. 

Pandemie macht Strich durch die Rechnung

Die Pandemie hat dem Vorhaben der Beiden einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Die Fahrräder sollten den Madagassen das Leben erleichtern. Für Wasser-, Feldfrüchte- und Personentransport, und den Kindern per Fahrradtaxi den Schulbesuch ermöglichen. Was wir nicht ahnen konnten, genau zum Aktionsstart kam aus heiterem Himmel der erste Corona-Lockdown, der uns alle kalt erwischte", sagt Neundlinger. "Am ersten Sammeltag, wohl auch dem Regenwetter geschuldet, erhielten wir genau ein Fahrrad gespendet. Das war ziemlich frustrierend, aber wir gaben nicht auf und sammelten weiter. Mithilfe vieler Freunde und unermüdlicher Mundpropaganda holten wir Rad um Rad in den entlegensten Ecken unserer Region ab, aus Kellern und Garagen, von vielen hilfsbereiten Menschen, die uns oft auch noch persönliche Geschichten zu ihrem gespendeten Rad mitgaben." 70 gesammelte Räder später hat das Ehepaar mit dem Verein "Rettet das Kind" eine neue Möglichkeit gefunden, die Drahtesel doch noch zu den Madagassen zu bringen – hätte Corona nicht ein weiteres Mal das Vorhaben gestoppt, denn Container wurden rarer, Schiffen fuhren nicht mehr, die Transportkosten waren kaum zu stemmen.

Neuer karitativer Grundgedanke

Jetzt kommt aber Schwung in die gute Sache: "Rettet das Kind" hat vor Ort in Madagaskar eine Summe zur Verfügung gestellt, die es den Menschen ermöglicht, Räder zu kaufen. Die bereits in Graz-Umgebung gesammelten Fahrräder bekommen aber eine neue Funktion: "Wir haben vor, sie dem Bezirksverein Graz-Umgebung der Volkshilfe zur Verfügung zu stellen, der sie, repariert und fahrtüchtig gemacht, sozial bedürftigen Menschen in unserem Bezirk vermitteln wird. Es fällt uns schwer, all unseren großzügigen Spendern, die ihr Rad schon auf dem Weg nach Madagaskar wähnten, mitteilen zu müssen, dass das Projekt, so wie es geplant war, nicht stattfinden kann."

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