Franz Cserni fragt jetzt: „Wofür sind Tage gut?“

Habe ich die Tage im Griff? Franz Cserni (l.) und Gerberhaus-Obmann Karl Hermann entschweben in die Welt der Philosophie.
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  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Fehringer Künstler gewährt im Gerberhaus einen Blick in seine Seele.

Die Holztreppe hinauf zu den Ausstellungsräumen knarrt. Jeder einzelne Tritt auf die Stufen mahnt zu Stille und Einkehr – zum Zuhören quasi. Das Knarzen hört sich an wie aus der Vergangenheit. Man wählt jeden seiner nächsten Schritte sehr behutsam. Und doch will man kräftig genug auftreten, um das Holz unter den Füßen ja zum Schnarren zu bringen. Schnell ist man süchtig nach dem vertrauten Geräusch. „Dieses Haus ist ehrlich“, wird es Franz Cserni später kommentieren. Wer die Geschichte des Gerberhauses kennt, kann die Vergangenheit jetzt nicht bloß hören. Bilder aus der Zeit von Maria Theresia bauen sich vor einem auf.

Ein Tagebuch aus Gemälden

Oben angelangt wird man jäh in das Hier und Jetzt zurückgerafft. Es sind die Bilder von Franz Cserni, die einen nun in ihren Bann ziehen. „Wofür sind Tage gut? Sind das meine Tage oder sind es fremde Tage?“ Diese Fragen beschäftigten den Künstler seit Monaten. Die ersten Antworten darauf gab er sich in einem Tagebuch aus großformatigen frabenprächtigen Gemälden. „Jedes Bild steht für einen bestimmten Tag. Aber es ist die Summe der Tage, die die Zeit erst sinnvoll macht“, philosophiert der Fehringer. Unmittelbar und intuitiv habe er Erlebnisse in Farben und abstrakte Form gehüllt. Schon ein bis zwei Tage nach dem Erlebten sind die Bilder entstanden. In früheren Schaffensperioden trug er die Bilder länger im Kopf herum, ehe er sie auf Leinen malen sollte. Die aktuellen Gemälde seien Momentaufnahmen seiner Gefühle und seiner Seele. „Es sind sehr persönliche Bilder und ich habe lange überlegt, ob ich sie überhaupt ausstellen möchte.“ Insgesamt 45 Werke – 35 zeigt Cserni zum ersten Mal – laden den Betrachter in den Räumen zum Verweilen ein.
Der Gründungsvater und ehemalige Obmann des Vereines „Kultur GerberHaus“ ist stolz auf das Haus von internationalem Ruf. Der Gast darf auf „echte“ Kunst vertrauen. Das Haus sei eben ehrlich, kommentiert Cserni das Knarren der Treppe.

Programm Gerberhaus Fehring

• Personale
Franz Cserni:
Vernissage: 11. Mai, 19.30 Uhr;
Ausstellung: 12. Mai bis 17. Juni
• Finissage und Konzert von
Styrian Brass:
Gerberhaus,
17. Juni, 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr; Konzert ab 17.00 Uhr.
• ORF Steiermark Klangwolke 2012:
Übertragung
Antonin Dvoráks „Stabat mater“ aus dem Stefaniensaal in Graz; Hauptplatz Fehring, 30. Juni,
20.00 Uhr.
• Resonanz Plus:
Folklore aus Russland, Weißrussland und der Ukraine, Klassik aus Ost und West, Lieder in deutscher Sprache sowie russische und westliche Kirchenlieder; Gerberhaus, 17. Juli, 19.30 Uhr.

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