Sachbeschädigung in Deutschfeistritz
Fußballfans in der "Klebefehde"
"1902" gegen "1909": Der Schlagabtausch der Fußballfans des GAK und SK Sturm zeigt sich seit Ewigkeiten auch im öffentlichen Raum, wenn entlang der Autobahn, an Stromkästen oder bei Bushaltestellen Schmierereien in Form von "Graffitikunst" zu sehen sind. Das Graffito wird aber immer öfter durch Sticker ersetzt. Für die Gemeinden bleibt der Schaden derselbe, so auch in Deutschfeistritz.
DEUTSCHFEISTRITZ. Die Liebe von Fußballfans zu ihren Vereinen nimmt manchmal eigenartige Auswüchse an. Der Kampf um jeden Meter in den "Revieren" durch sichtbare Zeichen in Form von Graffiti gefällt aber nicht jeder und jedem. Wir erinnern uns: Als in der Nacht von 12. auf den 13. Dezember 2020 die Andritzer Weinzödl-Brücke erneut mit Vereinsfarben eines Grazer Fußballclubs beschmiert wurde, kostete die Entfernung des Lacks auf der denkmalgeschützten Straßen- und Eisenbahnbrücke im Endeffekt nicht nur jenen Nerven, die sie wieder sauber gemacht haben, sondern vor allem viel Geld. Vor allem den Steuerzahlerinnen und -zahlern.
Immer häufiger sieht man nun Sticker mit Sprüchen oder den Gründungsjahren der beiden Grazer Fußballclubs. Nicht zuletzt, weil sie einfacher und zeitsparender anzubringen sind als Graffitis. Auch in der Marktgemeinde Deutschfeistritz besteht dieses Problem seit Längerem. Auf Straßenlaternen, Schildern, Trinkbrunnen und Sitzbänken finden sich bunte Sticker der heimischen Fußballclubs. Kaum wurden sie mühevoll vom Außendienst beseitigt, tauchen sie nach kurzer Zeit wieder auf.
Enormer Schaden und viel Zeitaufwand
"Wir haben im Kern der Gemeinde ein massives Problem damit. Und es ist auch massiver Aufwand, die Sticker zu entfernen", sagt Außendienstleiter Martin Zechner. "Den Leuten und die, die das machen, ist gar nicht bewusst, wie viel damit zerstört wird." Das Problem mit den Stickern ist nämlich, dass deren Klebefläche meist nicht wasserlöslich ist, weshalb chemische Ablöser verwendet werden müssen, um sie zu entfernen.
Das hat wiederum zur Folge, dass die Objekte, an denen die Sticker befestigt wurden, beschädigt werden – zum Beispiel könnten Straßenschilder nicht mehr lesbar werden, weil sich die spezielle Folie gleich mit ablöst. Vom finanziellen Schaden abgesehen fallen durch den erheblichen Mehraufwand an Reinigungsarbeiten zusätzliche Arbeitsstunden an. "Wir mussten auch schon Verkehrsschilder austauschen, weil sie gar nicht mehr zu reinigen waren", so Zechner.
"Wir wissen schon, dass es sich hier um Rivalitäten von Sturm- und GAK-Fans handelt. Ist irgendwo ein Sturm-Sticker angebracht, wird er von einem GAK-Sticker überklebt. Und so weiter. Wir werden der Lage kaum Herr", so der Außendienstleiter, der aber wissen lässt, dass die Polizei bereits eingeschaltet wurde.
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