Gratkorn: "Plötzlich stand ein Bagger da"

Die Kinder der Koloniegasse spielen gern unter der mächtigen Rotbuche. Bei Erteilung des Baubescheides wird sie gefällt.
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"Plötzlich stand in dem Grünstreifen ein Bagger und schaufelte", berichtet ein Bewohner eines Mehrparteienhauses in der Koloniegasse in Gratkorn. Auf die Frage, was er dort mache, antwortete der Baggerfahrer, hier werde bald gebaut. Weder die Mieter, die befürchten, künftig auf Wände und Balkone blicken zu müssen, noch die Grundstückseigner auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurden bis dahin von einem Bauprojekt in Kenntnis gesetzt.
"Ob ein Grundstück für ein Bauvorhaben geeignet ist, wird durch ein Bodengutachten festgestellt. Diese Grabungsarbeiten waren daher noch nicht der Baubeginn, sondern dienten der Bodenuntersuchung. Erst aufgrund dieses Gutachtens wurde die Entscheidung getroffen, dass wir die Baulücke auf unserem Grundstück schließen können", erklärt Joachim Egger von der Leykam Gemeinn. Wohn-Bau- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.

Kaum Informationen


"Wann wollte man uns informieren? Wenn sie die Bäume umzuschneiden beginnen?", ärgert sich ein aufgebrachter Anrainer.
Vor zwei Wochen wurde dann ein Brief an die Mieter und Hausbesitzer ausgesendet, in dem es heißt, dass die Bauarbeiten ab Herbst 2014 starten würden; auch ein Einreichplan wurde beigelegt. "Vor einer Bauverhandlung eine derartige Mitteilung auszusenden, empfinden wir als Drüberfahren. Das ist so nicht in Ordnung", erklärt die Bewohnerin eines Einfamilienhauses in der Koloniegasse.
"Zwischenzeitig erfolgte das Ansuchen um Erteilung der Baubewilligung bei der Baubehörde. Selbstverständlich werden entsprechend dem Baugesetz alle Personen mit Parteistellung (Grundstückseigentümer, nicht aber Mieter) zur Bauverhandlung eingeladen. Natürlich werden bei dieser Verhandlung berechtigte Einwände berücksichtigt werden", stellt Egger klar.


Kinder in der Legebatterie?

"Derzeit spielen rund 20 Kinder auf dem Spielplatz in der Siedlung. Nun kommen noch weitere Bauten dazu. Der geplante kleinere Spielplatz kann eine solche Menge an Kindern nicht aufnehmen. Die Kinder müssen dann wie in einer Legebatterie spielen", so eine verärgerte Mutter. "Außerdem ist der dann unmittelbar neben der Straße und bei uns in der Wohnstraße fährt kaum jemand Schritttempo. So stelle ich mir keine familienfreundliche Gemeinde vor."

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