GU-Nord sucht "Notfallmamas"

Die Notfallmamas springen ein, wenn Kinder krank zuhause bleiben müssen und ihre Eltern sie nicht betreuen können. | Foto: Pixabay
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Wenn kranke Kinder Betreuung brauchen, sind Notfallmamas da. GU braucht noch viel Unterstützung.

Der gemeinnützige Verein "KiB children care" setzt sich seit 35 Jahren für die bestmögliche medizinische, pflegerische und soziale Betreuung eines jeden Kindes ein. Eines ihrer Hilfsangebote ist die Initiative der "Notfallmamas". Sie sind immer dann zur Stelle, wenn Kinder krank sind und Mama und Papa gerade arbeiten müssen oder andere Betreuungsmöglichkeiten fehlen.
Eine von ihnen ist Sonja Posch. Der WOCHE verrät sie, was sie dazu bewogen hat, fremde Kinder zu pflegen, und warum noch mehr Unterstützung benötigt wird.

Verantwortung übernehmen

Den Frohnleitnern wird Sonja Posch keine Unbekannte sein: Jahrelang versorgte sie zusammen mit ihrem Mann Erich in ihrem Genussladen die Stadtgemeinde mit regionalen Spezialitäten. In ihrer Pension ist die gebürtige Wiener aber wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und seit gut drei Jahren als Notfallmama in GU-Nord im Einsatz. "Ich habe früher im Kindergarten gearbeitet. Mir hat das immer große Freude gemacht. In meiner Pension kann ich einfach nicht ruhig bleiben. Ich kann halt einfach nicht nur daheim bleiben. Und deshalb ist mir lange durch den Kopf gegangen, was ich tun kann, um mich wieder um Kinder zu kümmern", verrät Posch, die vor Kurzem Uroma geworden ist.
"Eltern rufen bei unserer Hotline rund um die Uhr an, wenn ein Kind erkrankt und zuhause bleiben muss, sie selbst aber nicht beim kranken Kind bleiben können. KiB vermittelt dann eine Notfallmama aus der unmittelbaren Region, die das Kind betreut und umsorgt", erklärt Gabriele Metz von KiB die Vorgehensweise. Der Bedarf an derartigen Betreuungsmöglichkeiten ist groß, erzählt sie weiter. Gerade jetzt, so Metz, in der bevorstehenden Grippezeit und inmitten der Corona-Pandemie, werden in Graz-Umgebung dringend Notfallmamas gesucht. Eine Notfallmama kommt nämlich auch dann, wenn die Eltern krank sind – dann kümmert sie sich um das gesunde Kind. So oder so springen sie für wenige Stunden bis mehrere Tage ein. Dann wird zusammen Zeit verbracht, sich auskuriert, gemeinsam gekocht oder im Wald spazieren gegangen.
Wie es für Posch ist, sich nicht um die eigenen Kinder oder Enkelkinder zu kümmern? "Das ist natürlich eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Und es braucht ja auch viel Vertrauen zwischen den Kindern, Eltern und mir. Aber ich brauche das. Ich brauche Kinder um mich herum. Je wilder sie sind, desto besser", schmunzelt sie. "Kinder geben einem so viel zurück. Und man lernt selbst in meinem Alter noch viel von ihnen. Das ist der Hauptgrund, warum ich das so gerne mache."

Auch Oma-Sein auf Zeit

Posch ist aber nicht nur Notfallmama, sondern auch Leihoma. Dabei unterstützt sie Familien in ihrem Alltag. "Immer mehr Mütter sind berufstätig. Da braucht es manchmal ein bisschen Hilfe. Einkaufen, Arztbesuche oder einfach da sein", so Posch. Erste Hilfe, Konfliktlösung, Rechtliches und Pädagogik gehören zur Basis der Ausbildung. Gleich wie mit ihrer Tätigkeit als Notfallmama schätzt sie, dass mehrere Generationen zusammenkommen, die sich gegenseitig unter die Arme greifen.

Notfallmama werden
Wer eine Notfallmama braucht, der kann die KiB-Hotline 0664/6203040 rund um die Uhr wählen. Infos für angehende Notfallmamas oder Leihgroßeltern gibt es unter www.notfallmama.or.at bzw. www.familie.at.

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