Gratwein-Straßengel
Inklusive Sommerbetreuung: Urlaub ohne Handicap
LebensGroß fördert in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel und dem Kinderhaus "Kinder am Straßenglerberg" eine inklusive Sommerbetreuung. Warum diese so wichtig ist, verrät unter anderem die Obfrau Renata Kummer.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Neun Wochen Ferien – das ist zwar die beste Zeit des Jahres für Kinder, aber für ihre Eltern mit großen organisatorischen Herausforderung verbunden. Denn während der Nachwuchs die Auszeit vom Schulalltag genießt, müssen Mama und Papa dafür sorgen, dass er auch betreut wird. Für Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung wiederum gibt es kaum Angebote.
Das soll sich nun zumindest für Graz-Umgebung Nord ändern. In Zusammenarbeit mit LebensGroß, wie sich die Lebenshilfen Soziale Dienste seit Kurzem nennen, bietet das Kinderhaus "Kinder am Straßenglerberg" heuer eine besondere Aktion: eine inklusive Sommerbetreuung. Drei Wochen lang werden Kinder mit Behinderungen begleitet und betreut, parallel zur regulären Betreuung während des Sommers.
Vorbildfunktion einnehmen
"Unser professionelles Team unterstützt seit vielen Jahren Familien und ihre Kinder in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern möchten wir die Potenziale und Chancen in der Region Graz-Umgebung Nord hervorheben und ein inklusives Miteinander aktiv gestalten", sagt Projektleiterin Silke Fraidl.
LebensGroß bietet seit einigen Jahren ein dreiwöchiges Sommerbetreuungsangebot in verschiedenen Regionen an. Das Programm ermöglicht Familien mit Kindern mit Behinderung, ihre Kinder in verantwortungsvolle Hände zu geben und ihnen eine abwechslungsreiche Ferienzeit zu ermöglichen. Die Kooperation mit dem Kinderhaus am Straßenglerberg erweitert nun das Angebot.
"Es ist normal, anders zu sein", sagt Renata Kummer, Obfrau des Kinderhauses. "Es ist unsere Aufgabe, eine Betreuungsform zu ermöglichen. Und wir gehen dieser Aufgabe gerne nach. Als Bildungseinrichtung möchten wir nicht nur unsere inklusive Haltung nach außen tragen. Durch diese gemeinsame Initiative können wir ein positives Zeichen setzen und den Kindern ein inklusives Umfeld bieten", fügt sie hinzu.
"Für Kinder macht es keinen Unterschied. Kinder spielen einfach miteinander. Das ist etwas, was wir Erwachsenen lernen sollten: einfach aufeinander zugehen."
Renata Kummer
Nachfrage ist groß
Die Nachfrage nach den Sommerbetreuungsplätzen ist in diesem Jahr bereits groß und alle Plätze sind ausgebucht. Dies zeigt, wie gut das Angebot von den Familien angenommen wird. Eine Fortsetzung sei auf jeden Fall geplant. Wie so oft scheitere es bei derartigen Betreuungsformaten allerdings am Personal. "Uns ist es wichtig, dass wir voneinander lernen und miteinander arbeiten. So können wir aufzeigen, was möglich ist", so Kummer.
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