Gratwein-Straßengel
Klimawandel geht in den Kindergarten
Das Kinderhaus "Kinder am Straßenglerberg" in der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel ist nur eine von zwei Betreuungseinrichtungen im gesamten Bezirk, die als Kindergarten an einem neuen Projekt teilnimmt und Klimabildung bald aktiv leben wird.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Über 50 Anmeldungen gingen kürzlich beim Klimabündnis Steiermark ein – sie alle wollen Teil des ganzjährigen Pilotprojekts "Klimabildung im Kindergarten" werden. Konkret geht es hierbei um ein Ausbildungsprogramm für Leiter:innen in insgesamt fünf Modulen.
"Ziel des Klimaschutz-Lehrganges und des Projektes ist es, für die Themen Klimaschutz, Energiesparen, Ressourcenschonung und Klimawandelanpassung zu sensibilisieren und diese Themen nachhaltig in der elementaren Bildungseinrichtung zu verankern", sagt Elisabeth Unger vom Klimabündnis Steiermark.
In die Tiefe gehen
Wie entsteht eigentlich Regen? Woher kommt der Strom und wo wird unsere Kleidung produziert? Welche Auswirkung hat Hitze auf die Tier- und Pflanzenwelt? Erst kürzlich besuchten die Kinder vom Kinderhaus das interaktive Klimaversum(die in Gratwein-Straßengel zu sehen war) – die Klimabündnis-Referentin, die durch die Wanderausstellung begleitet, zeigte sich erstaunt über das Fachwissen der Kindergartenkinder.
Die 155 Kids im Haus kennen sich nämlich schon aus, denn im privaten Kindergarten wird Nachhaltigkeit miteinander gelebt. Um in die Tiefe zu gehen und für zukünftige Generationen klimafit zu werden, soll das Pilotprojekt helfen. Die Motivation des Kinderhauses, sich überhaupt für das Projekt zu bewerben?
"Ganz klar: Unsere Verantwortung für unsere Bildungseinrichtung. Wir sehen es als unseren Auftrag einen Beitrag für unsere Gemeinde und unser aller Wohl zu leisten. Die Ausbildung ist sehr zeitintensiv, daher nehmen wir diese Möglichkeit sehr ernst und freuen uns, unser Wissen zu stärken, unsere Kompetenz aufzubauen und so das Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung in unseren Bildungsauftrag einfließen zu lassen."
Natascha Ofner, Bildungsverantwortliche des Kinderhauses
Alle Faktoren zählen
So wird nicht nur das, was im Haus getan wird, sondern auch, wie das Kinderhaus selbst für die Kleinsten fungiert, genau unter die Lupe genommen. Strom, Heizung, ja selbst der Speiseplan und die Organisation für Feierlichkeiten werden ein Jahr lang untersucht, um alle Faktoren optimieren zu können. Ideen sollen gemeinsam erarbeitet und Ergebnisse transparent auf den Tisch gelegt werden.
Man sei, sagt Natascha Ofner, nie zu "klein", um etwas Gutes für die Umwelt zu tun, "und auch nie zu 'alt', um sich darauf einzulassen, etwas zu ändern. Wie der gesamte Prozess umgesetzt wird, dazu sollen auch alle Akteur:innen ins Boot geholt werden, selbst die Eltern. "Durch den Alltag sieht man sich 'gefangen' in einem Rad aus Routine. Das wollen wir ändern, und mit diesem Projekt ist ein großer Stein ins Rollen gekommen", so Renata Kummer, Obfrau des Vereins Kinder am Straßenglerberg.
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