Maturanten fordert: Abschluss braucht klaren Fahrplan
Mit einer Online-Petition fordern die Maturanten faire Bedingungen für die Reifeprüfung.
Um nicht als "Corona-Jahrgang" in Erinnerung zu bleiben und weil sich die Maturanten von der Regierung im Stich gelassen fühlen, wurde die Petition "fairtura" ins Leben gerufen. Dahinter steckt ein Kollektiv rund um den Kumberger Leonhard Leitinger.
Mit Sorgen in die Zukunft
Mit der Reifeprüfung in der Tasche endet und beginnt sogleich ein Lebensabschnitt – eine aufregende Zeit für junge Erwachsene. Zwölf Jahre lang bereiten sich Maturanten auf den großen Abschluss vor. Im aktuellen Schuljahr ist er aber ein sorgenvoller. Schulschließungen und Distance Learning erschweren den Maturanten ihren Abschluss. "Seit März gibt es keine konkreten Pläne, wie es weitergeht. Die Zeit wurde nicht richtig genutzt, um die Schüler, die es betrifft, vorzubereiten. Einige haben Angst vor der Zukunft", sagt Leitinger der WOCHE. Um nicht stattfindende Maturabälle, die die feierliche Krönung des jahrelangen Lernaufwands präsentieren, geht es nicht. "Es geht um Inhalte. Prüfungen sind entfallen, viele Schüler wurden im Homeschooling gar nicht erreicht. Es gab keine Rückmeldungen, kein Feedback."
Mit der Petition "fairtura", eine Komposition aus fair und Matura, fordern sie an dieses Jahr angepasste und faire Bedingungen sowie einen verlässlichen Fahrplan, der Klarheit schafft. Darunter: die Reduzierung der Themenbereiche bei der mündlichen Matura auf 70 Prozent, einheitliche Regelungen für das Distance Learning sowie Tests und Schularbeiten in allen Oberstufen, keine Verpflichtung für die Präsentation der sogenannten vorwissenschaftlichen Arbeiten oder die zeitliche Ausdehnung der Termine für die schriftliche Matura auf drei Wochen.
Brief an Bildungsministerium
Diese und mehr Forderungen sind direkt in einem offenen Brief an das Bildungsministerium und an Bildungsminister Heinz Faßmann gerichtet. "Es geht uns nicht um politische Ziele, wir verfolgen keine politischen Interessen. Die Maturanten brauchen eine Stimme. Wir sind im Vergleich zu den vorigen Maturajahrgängen viel zu schlecht vorbereitet", sagt Leitinger und spricht damit Lernrückstände an, die für eine Reifeprüfung immerhin ausschlaggebend sind. "Es braucht gute Ideen. Jeden Tag gibt es Neues. Stehen wir gemeinsam auf und geben den Schülern endlich eine aussagekräftige, starke Stimme vor den Behörden."
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