Registrierung am 23. April in Seiersberg
Mit Stammzellen-Spende Leben retten
Was eine Teenagerin seit dem Jahr 2019 erleben muss, ist kaum in Worte zu fassen. Wir tun es trotzdem, auch um für die Registrierung zu einer möglichen Stammzellenspende aufzurufen. Sie könnte Julias Leben retten.
SEIERSBERG-PIRKA. Viele Jugendliche genießen aktuell die ersten warmen Frühlingsstrahlen der Sonne und bewegen sich im Freien, treffen Freunde und haben Spaß am Leben. Nicht so Julia aus dem Bezirk Graz-Umgebung. Die 17-Jährige, die sich in ihrer Freizeit beim Jugendrotkreuz in Lieboch engagiert, hat im Juni 2019 eine niederschmetternde Diagnose erhalten.
Niederschmetternde Diagnose
Was mit hartnäckigen Verdauungsproblemen begann, endete schließlich mit dem Anlegen eines künstlichen Darmausgangs und führte in weiterer Folge zur Entfernung eines großen Teils ihres Dickdarms ein Jahr darauf. Als wäre das noch nicht schlimm genug, kam Anfang 2021 eine weitere negative Diagnose hinzu: Julias Blutbild zeigte massive Auffälligkeiten, die geplante Rück-Operation des Darms konnte nicht durchgeführt werden. "Das Problem ist, dass mein künstlicher Darmausgang erst dann entfernt werden kann, wenn mein Körper genug Neutrophile bildet – das ist ein Bestandteil der weißen Blutkörperchen und Teil des zellulären Immunsystems", fasst die Schülerin die komplizierte Erklärung ihrer Ärzte zusammen.
Kein Teenager-Leben
Um ihr Immunsystem nicht zu sehr zu belasten, heißt es für das aufgeweckte und vielseitig interessierte Mädchen aktuell vor allem Zeit zu Hause zu verbringen. An ein normales Teenager-Leben ist nicht zu denken. Am Schulunterricht kann sie mit einem von der Kinderkrebshilfe zur Verfügung gestellten Avatars teilnehmen.
Familie unterstützt
Die ständige Sorge um Julia stellt auch für ihre Eltern Christine und Thomas sowie die beiden Geschwister Alexander und Daniela eine extreme Herausforderung dar. Der Zusammenhalt in der Familie sei groß, auch dank sehr verständnisvoller Arbeitgeber. Vater Thomas ist als Vertragsbediensteter im Bauamt der Gemeinde Seiersberg-Pirka tätig, Mutter Christine ist Zahnarztassistentin.
Rotes Kreuz will helfen
Als die Rotkreuz-Mitarbeiter von Julias Diagnose erfuhren, entstand augenblicklich der Wunsch, helfen zu wollen. Eine Stammzellentransplantation könnte Julias Leben retten – doch dafür muss erst ein geeigneter Spender gefunden werden. "Die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Spender zu finden, gleicht einem Gewinn im Lotto", ist sich die Familie bewusst. "Aber durch eine hohe Anzahl an möglichen Spendern in den internationalen Registern steigt die Chance für jeden Spendensuchenden, wieder gesund zu werden. Auch wenn im Rahmen der geplanten Spenderregistrierung für Julia kein geeigneter Spender dabei sein sollte, lebt die Hoffnung für jemand anderen."
Registrieren und Leben retten
Beim Blutspendetermin am 23. April 2022 von 13 bis 17 Uhr in der Kuss-Halle in Seiersberg-Pirka besteht auch die Möglichkeit zur Registrierung als Stammzellenspender.
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