Momente eines Schulleiters – Neue Mittelschule Gleisdorf

"Noch ist es relativ ruhig, wenn ich so gegen 07:00 Uhr das Foyer der Neuen Mittelschule Gleisdorf betrete. Die bereits anwesenden SchülerInnen haben es sich bereits gemütlich gemacht, sitzen oder stehen in Gruppen zusammen und unterhalten sich dabei in erstaunlich ruhiger Weise über die letzten Neuigkeiten. Ich beobachte, wie einige andere ihre letzten Facebook-Postings oder SMS ins Handy tippen und bewundere immer wieder, wie flink und souverän sie dabei sind. Eile ist für sie dennoch geboten, denn bis zur 1. Unterrichtsstunde müssen alle Handys in ihren Spinden eingeschlossen sein. Die Hausordnung besagt nämlich, dass während der gesamten Unterrichtszeit inklusive Pausen das Benutzen der Handys nicht gestattet ist. Nur wenige Male erst seit Schulbeginn „landete“ ein abgenommenes Handy in meiner Direktion. Bereits beim 2. Regelverstoß müssen die Eltern das Handy bei mir abholen. Also riskieren die wenigsten eine Abnahme. Für mich ein klarer Hinweis dafür, dass diese Regel (von fast allen) gelebt und akzeptiert wird!
iPads hingegen sind erlaubt, wir führen ja so genannte iPad-Schwerpunktklassen! Die SchülerInnen dieser Klassen arbeiten damit in fast allen Unterrichtsgegenständen und sie alle hüten ihre iPads wie einen Schatz! Denn auch hier können Regelverstöße unerwünschte Folgen haben.
Pünktlich um 07:15 Uhr, wenn es das 1. Mal am heutigen Tag läutet, dürfen alle unsere SchülerInnen in ihre Klassen gehen und kommen über die Hauptstiege herauf. 274 sind es, wenn alle da sind, aber das ist nur sehr selten der Fall. Am heutigen Morgen waren es „nur“ drei Anrufe von Eltern, die ihre Kinder krank meldeten! Wir sind dankbar, wenn wir schon in der Früh informiert werden, wer nicht zum Unterricht erscheinen kann. Auch diese Vereinbarung mit den Eltern funktioniert ausgezeichnet und hilft uns den Überblick zu bewahren!
Alle LehrerInnen, die die Morgenaufsichten haben, sind mittlerweile in den Stockwerken. 33 LehrerInnen arbeiten an der NMS Gleisdorf und bis auf zwei, die auf Fortbildung sind, werden heute alle in unseren 13 Klassen zum Einsatz kommen! Dazu kommen noch die fünf LesepatInnen, von insgesamt 12, die heute unsere schwächeren SchülerInnen der 1.Klassen in den Deutsch-Lesestunden individuell und gezielt fördern.
Gerne stehe ich in der Früh bei dieser Stiege, denn ich möchte als Schulleiter nicht nur für die pädagogische Führung und Administration der Schule verantwortlich sein, nein, ich möchte auch mit allen darin handelnden Personen in Beziehung stehen. Und eigentlich ist Beziehungsarbeit ja gar nicht so schwer! Schenke ein Lächeln und es wird meist mit einem Lächeln erwidert. Bringe mehr Wertschätzung für dein Gegenüber und du erfährst das gleiche in wohlwollendem Respekt.
Es sind nur sehr wenige, die mich beim Vorbeigehen nicht registrieren. Die meisten grüßen mich sehr freundlich und entschwinden in ihre Klassen. Bei uns herrscht in der Früh grundsätzlich eine angenehme Atmosphäre und das Gesprächsklima untereinander ist herzlich und wohlwollend. Natürlich kann sich das im Laufe eines arbeitsintensiven Vormittags ändern! Der Lärm in den Pausen kann dann schon auch viel lauter, belastender und emotionsgeladener sein und dann sind alle massiv gefordert die Spielregeln, festgehalten in der Hausordnung, einzumahnen!
Wenn die Schulglocke dann um 07:30 Uhr zum Unterrichtsbeginn ertönt, wird es für kurze Zeit ruhig im Schulhaus. Minuten später marschiert eine Sportklasse angeführt von der Turnlehrerin Richtung Turnsaal, um sich auf den nächsten Wettkampf vorzubereiten, unsere 3 Informatikräume wurden gerade von Englischgruppen okkupiert und man hört bereits das Surren der hochgefahrenen Computer, und eine Schülerin bittet mich höflich ihr die Schul-Videokamera auszuhändigen, die sie für das neue Filmprojekt ihrer Klasse benötigt. Schließlich wollen alle Beteiligten dieser Integrationsklasse auch im nächsten Jahr wieder einen tollen Preis im Ministerium abholen.
Ein weiterer Unterrichtstag in seiner Vielfalt hat begonnen! Uns allen liegt der schulische Erfolg unserer Schützlinge jeden Tag am Herzen, da wir alle wissen, welche großen Herausforderungen der weitere Bildungsweg oder der Einstieg in die Arbeitswelt bedeutet. Wir wollen unseren SchülerInnen die dafür nötigen Grundkompetenzen vermitteln. Lesen, Schreiben und Rechnen sind relativ einfach zu überprüfen, mindestens genauso wichtig sind für uns aber auch persönlichkeitsrelevante Eigenschaften wie Freundlichkeit, Höflichkeit, Wertschätzung, Respekt, Pünktlichkeit, etc. Wichtige Bausteine zum individuellen Glück und zur Zufriedenheit!"

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