Gratwein-Straßengel
Ortsentwicklung: Demenzzentrum und Hangwasserschutz
Gratwein-Straßengel: Die Gemeinde hat das örtliche Entwicklungskonzept einstimmig beschlossen. Große nachhaltige Projekte stehen an.
Um den Lebensraum von Gemeindebewohnern auch in Zukunft entsprechend notwendiger Bedürfnisse gestalten zu können, fassen örtliche Entwicklungskonzepte Pläne mitsamt Erläuterungen und Motivationen fest. Wie sich eine Gemeinde räumlich definiert und wie welche größeren Projekte umgesetzt werden können, wird also von langer Hand geplant.
Besonders viel Zeit hat man sich die letzten Jahre in Gratwein-Straßengel gelassen, doch nun wurde das Entwicklungskonzept einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. Das örtliche Entwicklungskonzept ist die Basis für den Flächenwidmungsplan. "Wir wollen Projekte umsetzen, die sich sanft entwickeln. Gleichzeitig dürfen wir aber die Entwicklung nicht aus dem Auge verlieren. Die Lebensqualität der Gemeindebewohner ist wertvoll. Mit den Flächen, die uns zur Verfügung stehen, müssen wir sorgsam umgehen", sagt Bürgermeister Harald Mulle. Die WOCHE fasst die zwei wichtigsten Punkte zusammen.
Hochwasser entgegenwirken
Mitunter einzigartig in der Steiermark erweist sich das Entwicklungskonzept in Gratwein-Straßengel, weil ein beschlossener Punkt den Umgang mit Hang- und Oberflächenwasser umfasst. Diese Hochwasser entstehen nicht etwa durch Bäche, sondern an Oberflächen in Einzugsgebieten mit eher trockenen Bodenverhältnissen und können bei Niederschlag landwirtschaftliche Flächen zerstören oder Siedlungen mit Schlamm überschwemmen. Die Gemeinde wirkt dagegen und markiert mit einer Gefahrenzonenkarte jene Flächen, in denen es zu Gefährdungen oder Restrisiko für Bewohner und Gebäude kommen könnte, sobald Starkregen einsetzt. "Das ist für Baubehörden besonders förderlich", so Mulle, "damit können aber auch etwaigen Schäden schon im Vorhinein entgegengewirkt werden."
Zentrum für Demenzkranke
Auf rund einem Zehntel der Fläche des Stiftsackers wird ein Zentrum für die Betreuung für Menschen mit Demenz entstehen. "Dazu wird aktuell um eine Förderung angefragt. Wenn das Okay kommt, könnte der Baustart schon bald erfolgen", so der Bürgermeister. "Mit dem Stift ist der Platz, so wie er dann für das Demenzzentrum benötigt wird, vereinbart worden. Wir wollen eine Bürgerversammlung mit Anwohnern abhalten, wenn es dann so weit ist, um sie zu informieren, was genau dann wirklich hier passiert." Der Interessent habe sich mehrere Grundstücke im Gemeindegebiet angesehen, den Acker aber als geeignetsten für die umfassende Betreuung für die Patienten befunden. Sozusagen in der Nähe des LKH Graz II könnte mit der Einrichtung ein neuer Gesundheitsschwerpunkt ins Leben gerufen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch die Errichtung einer Pflegeschule ist im Gespräch.
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