Sein Lebenswerk gesammelt

Für sein Lebenswerk wurde Erich Wiedner vom Vulkanland mit einem Sonder-Innovationspreis ausgezeichnet.

Meine Vorfahren waren Bergler in Kornberg. Mein Urgroßvater Alois heiratete eine Bäuerin in Trautmannsdorf und wurde vom Bergler zum Bauern“, erzählt Erich Wiedner von seinem Stammbaum, der bis ins Jahr 1700 zurückgeht. Der Urgroßvater legte 1883 mit dem Kauf des Anwesens in Hof bei Straden den Grundstein. Sein Sohn Josef Wiedner erhielt 1910 die Konzession für das Gast- und Schankgewerbe. Damit begann die nun 100-jährige Geschichte eines Gasthauses, das immer etwas Besonderes hatte. War es ursprünglich ein beliebtes Einkehrgasthaus für Gleichenberger Kurgäste, erweiterte Erichs Vater Hermann Wiedner den Betrieb 1956 um ein Tonkino, das 1987 geschlossen wurde.
Bereits 1957 starb Erich Wiedners Vater und der 15-Jährige musste gemeinsam mit seiner Mutter Anna den Betrieb führen. 1960 erwachte Erich Wiedners Leidenschaft zum Sammeln. Er entdeckte schon früh den Wert von alten Dingen, die meist als Gerümpel angesehen wurden. Das Kino half ihm bei seiner Leidenschaft. Hier lernte Erich Wiedner viele Leute kennen, bei denen er am Dachboden „stierln“ durfte. Diese wurden dann wagenweise „entrümpelt“.
Wirtshaus mit Museum
Die Sammlung wuchs rasant und schrittweise mussten dafür Zubauten gemacht werden. Außerdem wurde sie immer mehr Bestandteil und Attraktion des Gastronomiebetriebes. Aus dem ehemaligen Einkehrgasthaus wurde der Bulldogwirt, benannt nach den vier Lanz-Bulldog-Traktoren aus Wiedners Oldtimer-Sammlung. Und aus der umfangreichen Sammlung wurde das Museum „Nostalgisches Landleben“.
Bekannt wurde Wiedner auch durch seine Veranstaltungen. Das begann schon mit dem Kinosaal, wo in den 70er-Jahren auch Popgrößen wie Waterloo & Robinson auftraten. Für das Dreschfest wurde Wiedner der „Österreichische Akteur 2000“ verliehen. Flohmärkte, Motorradtreffen und das Fest „Nostalgisches Landleben“ machten Wiedner überregional bekannt.

walter.schmidbauer@aon.at