Semriach: Neue Aufgaben für Polizisten
Die WOCHE war beim Lokalaugenschein in der Polizeiinspektion Semriach, die mit Ende April Geschichte ist.
Den Sitz der Exekutive in Semriach würde man kaum als solchen erkennen, hinge nicht ein "Polizei"-Schild daran. Das Gebäude sieht eher wie ein Wohnhaus aus. Als wir zum Interviewtermin in Semriach erscheinen, ist Inspektionskommandant Feeberger alleine auf der Dienststelle. "Dadurch, dass wir häufig einzeln unseren Dienst versehen, ist es eine willkommene Abwechslung, mit den Semriachern ins Gespräch zu kommen. Und uns kennt hier mittlerweile auch jeder", lacht Feeberger. "Meine drei Kollegen und ich haben uns hier sehr wohl gefühlt. Ich bin ja selbst kein Semriacher", erklärt der Noch-Inspektionskommandant Heinrich Feeberger etwas wehmütig. Nun sei es aber an der Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. "Die Reform kam ja auch nicht überraschend, wir haben damit gerechnet." Damit, dass es "so schnell" gehen würde, allerdings nicht.
Wie geht es weiter?
"Wir versehen bis zum letzten Tag – dem 30. April – vorschriftsmäßig unseren Dienst in Semriach", erklärt Feeberger, "Um Punkt 12 Uhr Mitternacht wird dann das Polizei-Schild abmontiert." Mit erstem Mai wechseln er und ein weiterer Kollege in die Polizeiinspektion Deutschfeistritz, zwei Beamte nach Frohnleiten. "Wir kennen die Kollegen dort sehr gut, mit ihnen sind wir schon oft im Nachtdienst Sektorstreife gefahren."
Nicht allein zum Einsatz
Für Feeberger hat die Zusammenlegung auch praktische Gründe: "In unserer Polizeiinspektion waren außer mir noch drei Beamte stationiert. Das hatte zur Folge, dass wir meist alleine Dienst verrichtet haben. In 90 Prozent der Einsätze reicht ein Beamter im Rayon Semriach, aber was ist in den zehn Prozent, wo ein zweiter Beamter erforderlich wäre?" Die Inspektionen in Deutschfeistritz und Frohnleiten würden mit jeweils zwei Mann mehr deutlich aufgewertet und so könne man im Notfall auch besser reagieren. Den Bedenken der Bevölkerung, nun sei Semriach "schutzlos", hält Feeberger Folgendes entgegen: "Grundsätzlich kommt sowieso immer die Streife, die am nächsten am Einsatzort und gerade verfügbar ist. Das war vorher so und wird auch weiterhin so bleiben."
Postenstruktur neu
Semriach (ab 1. 5. geschlossen)
Übelbach (ab 1. 6. geschlossen)
Deutschfeistr.: 14 Beamte (alt: 10)
Frohnleiten: 14 Beamte (alt: 11)
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