April 1894
Semriacher Lurgrotte feierte 130-Jährige Entdeckung
Vor rund 130 Jahren, am 1. April 1894, drang Max Brunello erstmals bis zum "Großen Dom" der Lurgrotte vor.
SEMRIACH/PEGGAU. Ein bedeutendes Kapitel der steirischen Höhlen-Geschichte feierte Jubiläum. Am 1. April jährte sich die Entdeckung der Semriacher Lurgrotte zum 130. Mal. Im Jahr 1894 fand der Italiener Max Brunello erstmals den Weg zum "Großen Dom", wie Andreas Schinnerl, Betreiber des Semriacher Eingangs, weiß. Dieser befindet sich ungefähr einen Kilometer tief im Inneren der Tropfsteinhöhle und ist auch heute noch Teil der aktuellen Führungen.
Internationale Bekanntheit erlangte die Lurgrotte rund einen Monat später, am 28. April 1894, als eine siebenköpfige Forschergruppe trotz starken Gewitters zu einer Expedition aufbrach und anschließend von den Wassermassen eingeschlossen wurde. In einer, für die damalige Zeit äußerst spektakulären Rettungsaktion, konnten die sieben Forscher nach neun Tagen mit Hilfe von Sprengungen befreit werden, bereits im Jahr darauf fanden die ersten touristischen Führungen statt. Die Entdeckung sei damals nur durch eine längere Trockenzeit möglich gewesen, durch die der Bach austrocknete und das Höhlennetz freilegte.
Wasser zur Zeit kein Problem
Der Wasserstand ist auch heute noch großes Thema in der Lurgrotte, wie Schinnerl weiter erzählt: "Zur Zeit gibt es kein Problem, es tropft an vielen Stellen, so wie es sein soll." Auch von Hochwässern sei man in der Lurgrotte in den letzten Jahren verschont geblieben, auch der Lurbach führe aktuell kein Wasser. Der Semriacher Eingang ist seit fünf Generationen im Besitz der Familie Schinnerl, die sich privat um Führungen und Instandhaltung kümmert, wie "Chef" Andreas Schinnerl mit Stolz betonte.
Zweiter Eingang
Von der anderen Seite aus in Peggau wurde die Höhle ab dem Jahr 1913 erforscht und im Februar 1935 von Forschern erstmals komplett durchquert. Ab 1963 wurde die rund 6 Kilometer lange Strecke mit Wegen befestigt und konnte in drei bis vier Stunden durchquert werden. Im Zuge des Jahrhunderthochwassers 1975 wurde der Großteil dieses Weges zerstört, weshalb heute der Zugang zwar beiderseitig möglich, eine Durchquerung aber unmöglich ist. Die beiden Eingänge werden geschäftlich getrennt betrieben.
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