"Identität braucht Geschichte"
Stattegg lässt tief in die Historie blicken

Die Gemeinde Stattegg hat das Gemeindearchiv geöffnet. Geschichte, Land und Leute und vieles mehr wird hier vereint. | Foto: Gemeinde Stattegg
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  • Die Gemeinde Stattegg hat das Gemeindearchiv geöffnet. Geschichte, Land und Leute und vieles mehr wird hier vereint.
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Unter dem Motto "Identität braucht Geschichte" arbeitete Stattegg seine Geschichte auf und eröffnete das Gemeindearchiv "Museum der Erinnerungen". In vielen Stunden Arbeit haben Fritz Stehlik und das gesamte Archivteam, die ehrenamtlich arbeiten, die Lebensweisen der Gemeinde aufgearbeitet.

STATTEGG. "Jede steirische Gemeinde hat eine Geschichte. Die Entwicklungsgeschichte Statteggs, welche über Jahrhunderte die Menschen der Kleinregion, ihre Lebensweisen und ihr Zusammenleben kontinuierlich geprägt und geformt hat, wird im neuen Archiv eindrucksvoll dargestellt", sagt Gemeinderat Matthias Dietrich bei der Eröffnung von "Museum der Erinnerungen". 

Die Gemeinde konnte für "Museum der Erinnerungen" auf historische Arbeiten zurückgreifen, etwa auf jene von Fritz Stehlik. | Foto: Gemeinde Stattegg
  • Die Gemeinde konnte für "Museum der Erinnerungen" auf historische Arbeiten zurückgreifen, etwa auf jene von Fritz Stehlik.
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Von damals bis heute

Unzählige Bilder, Pläne, Filme, Erzählungen und 144 Hofgeschichten wurden gesammelt, digitalisiert und aufbereitet. Aber warum eigentlich? Aufgabe des Archivs war es, die Entwicklungsgeschichte, welche zur Identifikation von Stattegg geführt hat, von der Urzeit, über den Zeitraum des Geschlechts der Stadecker bis hin ins Heute attraktiv, in vielfältiger Weise darzustellen und darüber umfassende historische und zeitgeschichtliche Dokumente, Schriften, Bücher, Protokolle, aber auch Fotoimpressionen zu sammeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Persönlichkeiten aus Stattegg und viele, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen, waren bei der Präsentation eingeladen. | Foto: Gemeinde Stattegg
  • Persönlichkeiten aus Stattegg und viele, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen, waren bei der Präsentation eingeladen.
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Mit Unterstützung der Archivarbeit, die der ehemalige Volksschuldirektor Fritz Allmer schon tätigte und die durch Fritz Stehliks Bücher "Stattegg 1984" sowie "Zeitreise durch Stattegg" eine Fortsetzung fanden, wurde der Grundstein für das Museum gelegt. Neben historisch interessanten Fakten gibt es für die Besucherinnen und Besucher auch gemeindepolitische Geschichte, Taufbücher, alte Wege, private schriftliche Aufzeichnungen und mehr zu sehen. Auch finden Stattegger Persönlichkeiten einen Platz, Land, Leute und Brauchtum sowie die Industriegeschichte oder der Aufbau der Infrastruktur werden dargestellt. Einmalige Exponate, die das Leben anno dazumal und die Auswirkungen bis heute porträtieren. 

Persönliche Eindrücke

Welche Bedeutung Stattegg für Stehlik hat, der sich schon so lange intensiv mit der Gemeinde beschäftigt, ist leicht erklärt: "Alleine die Tatsache, dass sich Stattegg, als eine der wenigen Gemeinden unseres Bezirkes, verantwortungsbewusst und bleibend ihrer Geschichte vertieft gewidmet hat und die Ergebnisse dieser jahrzehntelangen Arbeit in einem Archiv seinen bleibenden Platz für Gegenwart und Zukunft findet, bedarf keiner weiteren Erklärung", sagt er. 

Der Verkehr und der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes war schon immer ein Thema in und für Stattegg. | Foto: Alfred Moser
  • Der Verkehr und der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes war schon immer ein Thema in und für Stattegg.
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Für Stehlik besonders eindrucksvoll ist der zweite Archivbereich: Auf einer rund sechs Meter langen Archivwand wird das Projekt einer Schöcklbahn aus dem Jahr 1908, welche von Oberandritz (Riel Mühle) nach Kalkleiten (ehemaliges Gasthaus Kalkleitenmöst) geführt werden sollte, dargestellt. "Eine schmalspurige Tram sollte zum Kalkleitenplateau gebaut werden. Initiator und Finanzier war Ludwig Kammerlander, welcher neben der Verwirklichung dieses Vorhabens auch noch die Vision hatte, in Kalkleiten einen Luftkurort mit Villenviertel und Hotelanlagen sowie einen kleinem Flughafen zu errichten. Dieses Vorhaben sollte durch eine später zu errichtenden Zahnradbahn zur Schöcklspitze seine spektakuäre Fortsetzung finden", verrät er. 

Demo gegen "Zukunftsprojekt"

Auch plante die Stadt Graz, fügt Stehlik hinzu, damals die Straßenbahn bis zum Einstiegbahnhof bei der Riel Mühle in Oberandritz zu verlängern. Es war alles bis ins letzte Detail geplant und finanziert. Allerdings erschien dem damaligen Gastwirt und gleichzeitig Bürgermeister von Andritz dieses Vorhaben als eine übermächtige Konkurrenz für seinen Gastbetrieb zu sein. "Er organisierte dagegen Demonstrationen und Proteste. Somit war dieses unglaubliche futuristische Vorhaben zu Grabe getragen. Nicht auszudenken, wie sich Stattegg weiterentwickelt hätte, wenn dieses realistische Märchen Wirklichkeit geworden wäre."

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