Stübingtal
Steinbruch-Projekt offiziell abgelehnt
Der Dolomitsteinbruch kann nicht umgesetzt werden: Das Stübingtal bleibt, wie es ist.
Der mühsame und jahrelange Kampf der Initiative "ProStübingtal" rund um einen geplanten Steinbruch im Landschaftsschutzgebiet des Jodlgrabens hat nun ein Ende: Einer möglichen Umsetzung des Schottersteinbruchs wurde nun endgültig behördlich die Absage erteilt.
Über 3.000 Unterschriften
2014 hat die Tieber GmbH den Antrag zur Errichtung des "Dolomitsteinbruches Köppel" eingereicht. Auf einer Fläche von knapp 4,9 Hektar sollte, so der Plan, Dolomit mit einer jährlichen Abbaumenge von bis zu 60.000 Kubikmeter beziehungsweise 150.000 Tonnen abgebaut und auf Lkw durch das Stübingtal transportiert werden.
Die Gesamtdauer für den Abbau wurde mit rund 26 Jahren berechnet. Nicht nur der zusätzliche Verkehr mitsamt Lärm und Feinstaub auf der schmalen L316, Stübinggrabenstraße, sorgte für Aufregung. Auch fürchteten sich Anrainer und die Bürgerinitiative "ProStübingtal" um eine Entwertung der Landschaft und des Naherholungsgebiets sowie um die Trinkwasserversorgung – immerhin fließt sauberes Gebirgswasser neben der Landstraße, wovon gut 40 Prozent der Grazer profitieren.
Die Causa Steinbruch – die schon Ende 2003/Anfang 2004 durch einen anderen Interessenten, der allerdings Konkurs ging, begann – wurde zum Fall für den Landtag. Auch Nachbargemeinden, Umweltmediziner und -anwälte sowie Politiker unterschiedlicher Parteien haben sich in all den Jahren zu Wort gemeldet. Über 3.000 Unterschriften kamen zusammen.
"Ein großer Schritt"
Zuletzt war es der seltene Alpenbockkäfer, der im Jodlgraben entdeckt wurde und so das Projekt zum Stagnieren gebracht hat. Und es ist auch die Natur, die den Steinbruch per Bescheid zum Scheitern verurteilt hat: Die Behörden lehnen das Projekt als nicht genehmigungsfähig ab, da es in diesem Bereich viele seltene Tier- und Pflanzenarten gibt, die unter Naturschutz stehen.
Zur Einreichung für die Genehmigung nach dem Mineralstoffgesetz wurde eine naturschutzfachliche Bearbeitung durch das Büro für Freilandökologie und Naturschutzplanung durchgeführt.
Zum Kernteam "ProStübingtal" gehörte unter anderem der verstorbene Josef Herzog, Kammerobmann des Steirischen Bauernbundes GU. "Meinem Mann war der Erhalt dieser Naturlandschaft eine Herzensangelegenheit", sagt Iris Herzog. "Es ist ein großer Schritt für Stübing. Ich freue mich, dass hier nun nichts abgebaut wird. Unerwähnt soll aber nicht bleiben, dass die Tieber GmbH immer ein fairer Gegenspieler war. Wir wurden in alle Prozesse involviert."
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