Starke Stimme aus Gratkorn
"Verlorene Jugend" sucht Arbeit

Mit der Kampagne "#Lostgeneration" machen die ÖGJ und Patrick König auf die Situation der Jugend aufmerksam. | Foto: Alexander Gaal/SJ Graz
  • Mit der Kampagne "#Lostgeneration" machen die ÖGJ und Patrick König auf die Situation der Jugend aufmerksam.
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Immer mehr Jugendliche sind arbeitslos, die Kampagne "#Lostgeneration" kämpft dagegen an.

Laut Arbeitsmarktservice Steiermark sind über 6.000 Unter-25-Jährige arbeitslos gemeldet. Aktuell werden nur 773 Lehrstellen angegeben, die besetzt werden wollen. Die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen steigt nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Corona-Krise. Der Gratkorner Patrick König und sein Team von der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) zeigen sich besorgt und starten eine Kampagne, um auf die verheerende Situation aufmerksam zu machen.

Ohne Perspektive

Die Jugendarbeitslosigkeit hat sich aufgrund der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Jene Betriebe, die im Moment in Kurzarbeit sind, stellen kaum Lehrlinge ein, und jene, denen es wirtschaftlich nicht gut geht, entlassen zuerst die, die am wenigsten Berufserfahrung haben. Die ÖGJ geht wegen der Corona-Krise von einem Lehrstellenverlust von bis zu 10.000 Stellen aus. "Wer jetzt keine Lehrstellen schafft, hat später keine Fachkräfte", mahnt Gewerkschafts- und Jugendsekretär König.
Zukunftsängste und Ausbildungspflicht beschäftigen die Jugendlichen. "Wir haben eine ganz schwierige Situation. Auf der einen Seite haben wir das Problem, dass Lehrlinge nicht wissen, ob sie nach der Lehrzeit in ihrem Betrieb bleiben und weiterarbeiten dürfen. Auf der anderen Seite gibt es das große Problem, dass viele Jugendliche eine Lehrstelle suchen, aber keine finden", weiß der 20-Jährige aus Gesprächen mit vielen Jugendlichen zu berichten.

Psychische Belastung

Mit der Kampagne "#Lostgeneration – Jugend ohne Job" fordert die Gewerkschaftsjugend von der Bundesregierung ein Maßnahmenpaket, um einer drohenden Ausbildungskatastrophe ebenso entgegenzuwirken wie einer weiteren Steigerung arbeitsloser Jugendlicher. Konkret geht es um die Aufstockung von Ausbildungsplätzen, die Schaffung eines "Corona-Not-Ausbildungsfonds" zur Unterstützung von Betrieben, die trotz schwieriger Situation Lehrlinge ausbilden, und darum, für große Ausbildungsbetriebe mehr Anreize zu schaffen, damit verstärkt Jugendliche im Betrieb mitarbeiten. Die Jugendarbeitslosigkeit gefährdet langfristig aber nicht nur die Wirtschaft im Allgemeinen, auch die Jugend selbst, so fürchtet König, werde von dem Gefühl, nicht gebraucht zu werden, psychische Folgen davontragen. "Jugendliche haben sehr wohl Angst und zerbrechen sich den Kopf, dass sie ohne Job dastehen und kein Geld verdienen", sagt er. Auch soziale Kontakte leiden: Kein Einkaufen, keine Ausgaben, und diese betreffen auch Unternehmungen oder gemeinsame Urlaube, "auch das bereitet ihnen große Sorgen".

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