Armutsgefährdung

Volkshilfe richtet Fokus auf Kinderarmut

In Österreich ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen, 44.000 Kinder und Jugendliche allein in der Steiermark. Die Volkshilfe will dem entgegenwirken und gezielt helfen. Aufgrund der Größe des Bezirks stellte sich die Volkshilfe kürzlich neu auf und teilt ihren Aufgabenbereich in Graz-Umgebung Nord und Süd. In Seiersberg-Pirka fand in der Vorwoche die erste Vorstandssitzung Süd statt.

Gabriela Immerl (57) ist die Vorsitzende der Volkshilfe Graz-Umgebung Süd. Ihr zur Seite steht ein Team Ehrenamtlicher aus ihrer Heimatgemeinde Seiersberg-Pirka, Kalsdorf, Werndorf, Gössendorf und Laßnitzhöhe. „Wir wollen Armut abschaffen. Unser Schwerpunkt ist die Kinderarmut, wir kümmern uns aber auch um armutsgefährdete Senioren und setzen uns gegen Vereinsamung ein“, sagt Immerl. Armut gäbe es nicht nur in sozialen Randgruppen, sie reiche in mittlere Schichten der Gesellschaft hinein, schließe Kinder aus und determiniere deren gesundheitliche und soziale Entwicklung, berichtet der Volkshilfe-Vorstand.

Wer gilt als arm?

Laut Volkshilfe Steiermark-Präsidentin Barbara Gross gilt ein Einpersonenhaushalt mit 1.328 Euro monatlich als armutsgefährdet. Für jedes Kind unter 14 Jahren erhöht sich dieser Betrag um knapp 400 Euro. Die Motivation des neuen Vorstandsteams und seiner Beiräte ist groß. „Wir bündeln unsere Stärken und wollen die Gesellschaft für Kinderarmut sensibilisieren“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Angela Meister aus Laßnitzhöhe. Wo sich Eltern mit der Finanzierung eines Laptops für ihr Kind, dem Schulausflug oder Aufwendungen für Heilbehelfe, Sport und Musik schwer tun, will die Volkshilfe Lösungen finden. „Wir planen gemeinsame Projekte, aber auch Aktionen in den Gemeinden“, sagt Kalsdorfs frühere Bürgermeisterin Ursula Rauch. Als pensionierte Kindergartenpädagogin sind ihr gesunde und fröhliche Kinder ein besonderes Anliegen. www.stmk.volkshilfe.at .