Der Bezirk der Harmonika-Bauer

Von der Garage in die weite Musi-Welt

In Graz-Umgebung haben sich gleich drei Harmonika-Hersteller angesiedelt. Einer davon ist Ernst Strasser, der in Seiersberg-Pirka eine Marke geschaffen hat, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

GRAZ-UMGEBUNG. Es ist ein Traditionsunternehmen, das weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Bereits 1926 wurde die Harmonikaerzeugung Strasser in einer aufgelassenen Garage in Graz gegründet. Die gute Auftragslage brachte es mit sich, dass Gründer Anton Strasser, der eigentlich Förster war und wegen einer Kriegsverletzung mit 22 Jahren noch einmal umsattelte, gleich in größere Räumlichkeiten übersiedeln musste. Weil er relativ früh verstarb, musste dann Ernst Strassersen. den Betrieb übernehmen. "Mit 17 Jahren hat mein Vater übernommen", erzählt der heutige Besitzer Ernst Strasser jun. In dieser Zeit brachte Strasser sen. technisch sehr viel weiter.

Hoher Qualitätsanspruch

Obwohl gerade das Akkordeon im Trend war, hat man sich seit damals nur mehr auf die Erzeugung der steirischen Harmonika spezialisiert. Ernst Strasser jun., der seine Lehre als Harmonikamacher im väterlichen Betrieb absolvierte und die Meisterprüfung abschloss, beschäftigt heute 27 Mitarbeiter. Seit 1996 führt er den Betrieb, seit 2000 am neuen Standort inklusive Harmonika-Erlebniswelt in der Gemeinde Seiersberg-Pirka. An die 1.200 Stück der "Steirischen" verlassen den Firmenstandort jährlich. Neben dem DACH-Raum und Holland gehen die Musikinstrumente auch an Kunden in Kalifornien oder Kanada. Bei der Herstellung werden alle Einzelteile in verschiedenen Abteilungen handgefertigt und zusammengesetzt. "Wir machen alles selber", betont der Harmonika-Hersteller. Für die hohe Qualität wird das Unternehmen von namhaften Künstlern wie Andreas Gabalier, Florian Silbereisen oder Melissa Naschenweg geschätzt. "Auch weil wir in der Gestaltung sehr flexibel sind", ergänzt Strasser.

Großer Arbeitsaufwand

50 bis 60 Arbeitsstunden fließen in die Erzeugung einer steirischen Harmonika. "Bei Sonderanfertigungen kann es schon das Dreifache sein", schmunzelt Strasser, der im Bezirk nicht der einzige Harmonika-Bauer ist. Im Norden haben sich Franz Parz und Franz Schmidt einen Namen gemacht. Während man bei Schmidt in Weinitzen sogar das Harmonika-Spielen erlernen kann, setzt Parz in Semriach auch auf Eigenkreationen wie seine Fassl-Harmonika.

Auch interessant: