Zum Wandern gehört Benehmen
Ob von Graz aus auf den Speik oder vom Stift Rein bis zum Steirischen Steffl: Auf über 280 Kilometer markierten und öffentlichen Wanderwegen können Erholungsuchende die Region OberGraz zu Fuß entdecken. Doch wo Wanderer, Wegereferenten und Grundeigentümer aufeinandertreffen, ist häufig Ärger vorprogrammiert. Denn spätestens, wenn Müll zurückgelassen wird, Autos falsch geparkt oder Wege, die gar nicht beschritten werden dürften, genommen werden, ist es mit der Idylle in luftiger Höhe vorbei.
Recht des Besitzers
Immer häufiger erreichen OberGraz-Tourismusmanagerin Meike Brucher Anrufe verärgerter Wanderer. Etwa, weil sie sich gestört fühlen, dass auf dem Parkplatz, von wo sie stets losmarschieren, plötzlich Holz von Waldbesitzern lagert. "Es ist nun einmal das Grundstück der Waldbesitzer. Und damit auch ihr Recht", so Brucher. Der Tourismusverband appelliert deshalb an Wanderer, ebenso in Erwägung zu ziehen, den öffentlichen Verkehr oder Taxi-Einrichtungen zu nutzen.
Auch Müll ist und bleibt ein Thema. Der Plesch etwa scheint ein beliebtes Ausflugsziel für trinkfeste Wanderer zu sein, denn zurückgelassene Bierdosen werden immer häufiger gefunden. Zwar kümmern sich die Wegeerhalter darum, Wanderwege in Ordnung und sauber zu halten beziehungsweise zu bringen, aber "man kann es den Wegeerhaltern doch nicht aufdividieren, dass sie den Müll anderer aufheben müssen", so Brucher. "Wir freuen uns sehr auf Wanderer in unserer schönen Region. Und darauf, dass sie einmalige Erlebnisse von ihrer Wanderung mitnehmen. Das funktioniert aber nur, wenn alle Interessen gewahrt werden."
Rücksicht auf andere
Denn: Wer sich auf den Wanderweg macht, betritt nicht selten das Eigentum eines anderen. "Daher sollte umso mehr Rücksicht auf andere genommen werden, indem die Kraftfahrzeuge auf den dafür vorgesehenen öffentlichen Parkplätzen ordnungsgemäß abgestellt werden, nicht gelärmt wird, Hunde entsprechend geführt werden und kein Müll in der Natur hinterlassen wird", teilt der Österreichische Alpenverein der Sektion Gratkorn-Gratwein der WOCHE mit. Eine Wanderkarte ist nur brauchbar, wenn die darin beschriebenen Wege gut gewartet, beschildert und erhalten werden. Dafür ist das über 20-köpfige Wegereferententeam ehrenamtlich im Einsatz. Es sorgt mit der Beschilderung von Wegen und Mähen dafür, dass Wanderer nicht vom Weg abkommen oder sich verirren und wenig begangene Wege nicht zuwachsen und damit verloren gehen. Mindestens einmal im Jahr wird kontrolliert, und Mängel werden behoben. "Das Anliegen des Alpenvereins ist es, dass Menschen die Natur zur Erholung zum gemeinsamen Erlebnis nutzen können. Die Wanderer haben ebenfalls ihren positiven Beitrag zu leisten", so die Sektion. Deshalb gilt: Auch für das Wandern gibt es Regeln und Gesetze.
Allgemeine Infos:
Die OberGraz-Wanderwege werden von den Wegereferenten des Alpinvereins Sektion Gratkorn-Gratwein, Frohnleiten, OG Übelbach sowie von den Naturfreunden Deutschfeistritz und der ÖTK Graz gewartet.
Die 20 schönsten Wandertouren gibt’s ab sofort in der neuen Wanderkarte, die in den fünf Mitgliedsgemeinden kostenlos erhältlich ist.
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