Matthias Pokorn im Interview
"Anreize für Ärzte schaffen"
Der Premstättner Matthias Pokorn ist vor fünf Jahren in die Politik gekommen und rasant aufgestiegen.
WOCHE: Sie sind ÖVP-Ortsparteiobmann und Vizebürgermeister von Premstätten, Landtagsabgeordneter, JVP-Bezirksobmann, Mediziner und bei zahlreichen Vereinen im Ort aktiv. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut?
Matthias Pokorn: Für mich war es immer wichtig, dass ich mir das gut einteilen kann. Wichtig für mich ist auch, dass die Familie und die Kollegen hinter mir stehen. Da muss ich auch ein großes Danke sagen, das ist nicht selbstverständlich. Natürlich muss man auch immer Schwerpunkte setzen.
Sie sind vor Kurzem als einer der jüngsten Abgeordneten in den Landtag Steiermark eingezogen.
Welche Ziele verfolgen Sie darin?
Ich bin Gesundheitssprecher der ÖVP und auch im Bereich Bildung, Jugend, Gemeinden sowie Infrastruktur zuständig. Weil ich dabei meine Erfahrungen einbringen kann, ist mir vor allem der Bereich Gesundheit wichtig. Auch für Graz-Umgebung da zu sein und Akzente zu setzen, ist mir wichtig.
Viele junge Familien siedeln sich im Süden von Graz, auch in Premstätten, an und kämpfen aber oft mit finanziellen Herausforderungen. Welche politischen Rahmenbedingungen können genau für diese Zielgruppe erreicht werden?
Wir versuchen das aus Landessicht auf vielen verschiedenen Ebenen, etwa mit dem Heizkostenzuschuss. Auch die Gemeinden leisten dafür sehr viel, etwa mit verschiedenen Sozialfonds. Auch in unserer Gemeinde Premstätten gibt es den Sozialfonds "Und das Christkind gibt es doch". Wichtig ist es auch, eine optimale Kinderbetreuung sicherzustellen. Wir sind ja einer der jüngsten Bezirke, deshalb ist das gerade hier ein Zukunftsthema.
Zudem wird die Gesundheit ein immer wichtigeres Thema. Wie wollen Sie dem Landärzte-Sterben politisch entgegenwirken?
Einerseits müssen wir Anreize für Ärzte schaffen, um eine Ansiedlung auch in ländlichen Gebieten zu ermöglichen. Andererseits muss es zum Bürokratieabbau kommen, und es müssen Modelle geschaffen werden, wo Ärzte geringfügig von anderen Ärzten angestellt werden können. Das gibt es zum Teil jetzt schon, sollte aber weiter ausgebaut werden. Wir profitieren schon von der Nähe zu Graz, aber in Graz-Umgebung gibt es den meisten Zuwachs, die Schaffung von zusätzlichen Kassenstellen wird also notwendig sein. Ärzte sollten auch wieder mehr Diagnostik machen dürfen.
Braucht Graz-Umgebung mehr Fachärzte, wie etwa Kinder- oder Frauenärzte?
Kinderärzte sind sicher ein Thema, aber derzeit findet sich keiner. Die Infrastruktur, dass sich Ärzte ansiedeln, wird ja in den Gemeinden geschaffen.
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